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Britisch grundierter Indie-Pop? Tief aus dem bayerischen Wald? So klar, dringlich, konsequent und melodieverliebt, dass man es sofort immer und immer wieder hören möchte? Aber JA! Atomic rund um das Brüderpaar Thomas und Rainer Marschel haben sich viel Zeit gelassen für ihr viertes Album – genau genommen: ein Jahrzehnt. Und das hat sich gelohnt.
Wo die erste Single „Gimme Your Love“ sich als perfekte Rückmeldung empfahl, dass man Atomic für dieses Jahr wieder zwingend auf dem Schirm haben sollte, zeigt die zweite Vorab-Single „Cry Like A Wolf“ ihre ganze Leidenschaft für große Melodien, gepaart mit einer dichten, raumgreifenden Produktion, die Referenzen an frühe Talk Talk, späte New Order und mittlere Oasis aufweist. Die Gitarren wanderten durch die Johnny Marr-Schule, das Arrangement ist bemerkenswert zeitlos und nimmt sich von allem nur das Beste.
Atomic sind der perfekte Beleg, dass Bands genau dann einen signifikant eigenen Style entwickeln, wenn sie keiner Szene und keinem urbanen Netzwerk angehören. Denn Atomic machen einfach IHR Ding. Unterstützt wurden sie bei der Pre-Production u.a. von Ride Sänger Mark Gardener, was ja schon ein kleiner Ritterschlag ist. Den Rest besorgte die Band vollkommen autonom zusammen mit dem Mischer Thies Neu in der Tonbrauerei in Berlin.
Man darf höchst gespannt sein auf das gesamte Album, denn es dürfte jeden Indie und Brit-Pop Liebhaber zwischen 15 und 55 ansprechen – gerade, weil die Musik von Atomic diese zeitlose Kraft aufweist, bei der es nur um den Song und seine bestmögliche Präsentation geht, statt um Trends, Styles und State-Of-The-Art-Gefasel. Willkommen zurück auf den Bühnen und in unseren Ohren, Atomic!
„Cry Like A Wolf“ ist die zweite Vorab-Single aus dem neuen Atomic-Album, welches 2023 erscheinen soll.
Quelle: Atomic / Pressetext: Sascha Krüger