Gwendolin Tägert und Franky Fuzz sind Grateful Cat, ein Songwriter-Duo aus Berlin, die vom Geist des Laurel Canyons und dem New York der Folk– und Beatszene der 60er beeinflusst sind. Indie, Retro–Powerpop und Indiefolk tauchen auf der Landkarte auf – das unbedingt berlinerische Duo ist ordentlich verliebt in klassisches Songwriting, schöne Harmonien und in mehrstimmigen Gesang.
Vor allem aber ist Grateful Cat eine bekennende Küchenband: Songs schreiben, singen, proben, recording – alles passiert in einer kleinen Altbauküche in Kreuzberg. Ein ganzes Studio wird ersetzt, wenn Grateful Cat Gitarre, Bass, Perkussion und mehrstimmigen Gesang aufnehmen. Für Gwendolin und Franky ist das Do It Yourself eine ganz wichtige Sache: Das Ethos ist Identität. Und der Ästhetik der Band tut das gut, der organische Sound der Band ist live wie auf Platte handgemacht und klingt nach großer Lust auf zeitloses Songwriting, twee-tastic Boy-Girl-Harmonies und langen, gut verquatschten Abenden in der – genau – Küche.
Ihren eklektischen und stilsicheren Soundkosmos stellen Gwen, Schwester von Comic-Zeichner Fil, die bei Mondo Fumatore und Halfgirl, Locust Fudge und Jens Friebe Bass und Gesang beisteuerte und Franky Fuzz, der als überaus versierter Gitarrist bei der Beat-Boy-Band Fuzzy Casino spielte und bei der Bodo Wartke-Band mitwirkt, mit ihrer ersten Single „Normal Times“ vor – beide sind übrigens auch Teil der fantastischen Cremant Ding Dong Band!
Der shoegazige Bedroom-Popsong „Normal Times” kommt mit einem entzückenden Video (unten zu sehen), das Grateful Cat auf dem Tempelhofer Feld in Berlin gedreht haben.
Velvet Underground weht durch den Raum, wenn Gwen singt: „I remember scary times, when you said: Look over here, this is what we’ve got. This is normal and this is not.” Und Grateful Cat zitieren ihr Idol Bob Dylan mit einer kleinen Verneigung: „The times they are-a-changeing.“ Der Song ist minimal orchestriertet mit einer Akustikgitarre, Bass und einem herrlichen Retro-Gitarrenlick plus zarten Zimbel-Schlägen: Sunday Morning-Stimmung kommt auf, bloss ist alles gar nicht kuschlig wie an einem Sonntagmorgen im Bett, sondern nichts passt und ist wie es war: „You’re dancing alone, music from your phone.“ Das klingt nach Lockdown – und die Inspiration kam auch daher.
Bloß, so bestätigt Franky, ist der Song leider immer aktueller geworden nach dem tröpfelnden Ende der Pandemie: “Im Song geht es um die Erinnerung an eine Normalität, die verloren gegangen ist. ‘I remember normal times’ ist ein Erstaunen darüber, wie sich normale Sachen weit weg anfühlen können, wenn sich die Realität durch einschneidende Ereignisse verändert. Und das Interessante und etwas Traurige an dem Song ist, dass er aktuell bleibt – dadurch, dass auch nach der Pandemie durch Krieg und die politische Entwicklung in vielen Ländern, wie auch durch die klimatischen Veränderungen unseres Planeten, viele Sachen die Normalität verloren haben. Man erinnert sich zurück an eine sorgenfreie Zeit, die wir lange, lange hatten – zumindest als Gefühl.“
„Der von mehrstimmigem Gesang geprägte Song, der ein wunderschöner Vorbote auf das Erstlings-Album „Stray With Me“ geworden ist, zeichnet sich durch Eingängigkeit und Minimalismus aus.” – Pophimmel
“… schöne Harmonien und mehrstimmigen Gesang” – Frontstage Magazine
“Der Song, nein, eigentlich das ganze Album, was ich ja schon mal vorhören durfte, gefällt mir richtig gut.” – Mir Fällt Nix Ein
Seit 2020 treffen sich Gwendolin und Franky in der kleinen Kreuzberger Altbau-Küche und schreiben Songs zusammen – und schnell war klar, dass sie ihre musikalischen Ambitionen fusionieren möchten. Denn irgendwann in nebelverhangenen Tagen vor der Geburtsstunde der Cat hatte Gwen die Idee, ein Solo-Album zu machen – enter Franky: „Ich wollte eigentlich, dass Franky mir Gitarrenunterricht gibt, denn ich wollte dieses Solo-Album machen. Hatte ich mir in einem mutigen Moment überlegt – und da hab ich ihn nach Unterricht gefragt. Zum Glück hat er das nicht gemacht, sondern hat einfach gleich selber Gitarre gespielt. Was viel besser war für mich, denn er ist richtig schnell und kann immer gleich alle Ideen umsetzen. Das ist mehr als praktisch!“ erzählt Gwen.
„Wir kennen uns schon so lange und wollten schon immer zusammen musizieren, haben‘s aber nie so richtig geschafft“. Und plötzlich griffen ein paar Puzzleteile ineinander: Gwen hatte schon eine Handvoll eigener Songs geschrieben, war aber zu schüchtern, sie allein zu performen und wusste nicht, wie’s weitergehen könnte. Da schickte sie Franky einfach mal einen Track, für Feedback. Der Gitarrist und Sänger war begeistert – und sang einfach mal eine zweite Stimme dazu. Beim nächsten Song war es eine Gitarre, die von Franky Fuzz kam – und, so Gwen, den Song veränderte, besser machte: Grateful Cat war geboren.
Der mädchenhafte Gesang von Bassistin Gwendolin Tägert, die mit Mondo Fumatore und Half Girl ein Indie-Postergirl der der 90er und 2000er wurde, bei Locust Fudge und Jens Friebe mitspielte und den küchentechnisch verbandelten Cremant Ding Dong angehört, lässt Melodien auf ihrer Zunge schmelzen wie Zuckerwatte und weckt das Bedürfnis, sich den ganzen Tag lang auf blumiger Bettwäsche liegend JingleJangle- und Twee-Hymnen anzuhören – oder eben gleich das Grateful Cat-Album, das C86 aufs Beste mit Folk verstrickt. Das liegt vor allem an den klaren Songstrukturen und an Franky Fuzz‘ Gitarre und seinen Harmonien, die immer etwas aus der Jetztzeit gefallen sind. Der Berliner Gitarrist verdankt seinen Namen seinem Posten bei Fuzzy Casino, einer sexy Retro-Indieband, die um die Jahrtausendwende stattfand. Danach bestimmten deutsche Singer-Songwriter-Sachen und Liedermacherei sein Schaffen, aber auch das Spiel in der Bodo Wartke-Band und ebenfalls den Cremant Ding Dongs. Am liebsten aber macht Franky englische Pop-Rockmusik – in der Küche.
Grateful Cat ist eine bekennende Küchenband: Alles, was das Duo angeht, passiert in Frankys Küche. Songs schreiben? Check. Proben? Check. Aufnehmen? Check. Weinschorle trinken? Check. Es funktioniert so gut, dass Gwen und Franky mit keiner anderen Band den Proberaum tauschen möchten: „Es hat nur Vorteile: Wir müssen nicht so laut sein und gegen verzerrte Gitarren ansingen – das macht natürlich mal Spaß im Proberaum, aber wenn man vor allem Harmoniegesang singen möchte, ist es ohne lautes Schlagzeug einfach schöner. Eine Küchenband ist dafür super praktisch, weil alles auf so einem Wir-können-gut-arbeiten-Lautstärkeniveau passiert. Außerdem ist es sehr gemütlich, wir sind in dem Umfeld, in dem wir uns wohlfühlen und können uns immer guten Kaffee machen”, sagt Gwen. „Ich finde, dass die Kreativität in so einem häuslichen Umfeld viel besser fließt. Man kann zwischendrin einfach mal kochen. Kann machen, wie und was man will, sehr auf den kreativen Moment und aufs Wohlfühlen ausgerichtet. Anders kann ich‘s mir gar nicht mehr vorstellen“, ergänzt Franky.
Quelle: NK PR