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Erst vor kurzem veröffentlichte der experimentierfreudige Leipziger Künstler David Novell seine Single „Showrunner“, deren Video mit KI entstanden ist. Da der junge Musiker aber noch viel mehr auf dem Kasten hat, geht’s direkt weiter: Nun erschien seine neue Single „Tollkühn“ – dieses mal kombiniert er IndieRock, SynthiePop und Neue-Deutsche-Welle-Einflüsse mit einem kantigen, einzigartigen Songwriting und einem eingängigen und schönen Chorus. Unten ist das Video zu sehen.
„TOLLKÜHN“ Ein NewWave-Smasher über toxische Beziehungen: „Wie sprichst du über mich, wenn ich nicht dabei bin?“ David Novell spricht auf „Tollkühn“ über die schmerzvollen Folgen jugendlichen Leichtsinns, die Auswirkungen von Co-Abhängigkeit in Beziehungen und den langen Weg, sich aus toxischen Verhältnissen zu befreien.
„Mein Song ‚Tollkühn‘ ist für Survivors von Gewalt in Beziehungen. Es geht dabei nicht nur um einen speziellen Menschen, sondern auch die Befreiung aus toxischen Verhältnissen insgesamt.“
Die stimmliche Überzeichnung in bester NDW-Manier gibt dem Song eine schwungvolle und absurde Note. Diese Groteske wird durch Filmreferenzen auf die End-90er- und Mitte 200er-Filme „Fear and Loathing in Las Vegas“ sowie „Thank You For Smoking“ noch verstärkt.
Die psychedelischen Gitarren unterstreichen die zuweilen kampflustige Ansprechhaltung. Es ist spürbar, dass der Song aus tiefer Verletztheit geschrieben wurde, aber zugleich auch aktiv mit der Bewältigung dieser kämpft.
Das mit dem Song veröffentlichte Musik-Video ist in Riga entstanden – David hat einen Ort zum Entfliehen aufgesucht, welcher sich als „neutraler“ Raum zum Aufatmen anbietet. Neben der modernisierten Rigaer Innenstadt sind im Clip die Überreste brutalistischer Sowjet-Ästhetik zu sehen. Dies versinnbildlicht die Langwierigkeit des Befreiungs-Prozesses. Nur noch wenige Gebäude in Lettland erinnern an die einstige sowjetische Prägung. Erst diesen Sommer wurde als Zeichen gegen den Angriffskrieg das russische Siegesdenkmal in Riga gesprengt.
Quelle: superlifepromo