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Lesedauer: 5 Minuten

Elke Brauweiler, formals Sängerin des Duos Paula, Commercial Breakup und Grand Dame des deutsch-elektronischen Indie-Pops, meldet sich mit einer EP zurück, auf der sie sich quer durch deutsche Pop-Geschichte singt. Die Single “Schaufensterpuppen“, produziert von PC Nackt, ist ein akustisches Kraftwerk-Cover, der zweite Vorbote und wird heute veröffentlicht. Die EP wird im Herbst erwartet.

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Der Song wird zusammen mit einem Video veröffentlicht, das dem Film Noir nahesteht und an dem Fritz Lang berechtigte Freude hätte. Eine schwarz-weiße Szenerie, die den düsteren Charme des Songs bestens untermalt, entfaltet sich auf kleinstem Raum – ein merkwürdig zeitloser Blickwinkel, beobachtend und bedingungslos künstlerisch, gedreht von Stefan Noë. Es ist unten zu sehen.

Elke Brauweiler begab sich auf die Suche nach Inspiration für die kommende EP und wählte Songs aus den für sie wichtigsten Dekaden der Popmusik aus – Stücke, die intuitiv zu ihr sprachen. Ein gemeinsames Kriterium gab es allerdings: Die Songs mussten auf Deutsch sein.

So veröffentlicht sie nun nach dem bereits erschienenen 90er-Indierock-Track “Universal Tellerwäscher” von Die Sterne ein Stück aus den 70ern:
“Schaufensterpuppen” von Kraftwerk ist der zweite Streich ihrer Cover-EP. Sie hörte sich ausgiebig durch den Katalog deutscher Popmusik auf der Suche nach Material, um jedes Jahrzehnt zu repräsentieren:

“Als Sängerin wollte ich gerne einen Song von Kraftwerk finden, der etwas mehr Text bietet als die meisten ihrer Songs – ich habe mich durch viele ihrer Tracks gehört und bin irgendwann auf dieses Lied gestoßen, das ich davor nicht kannte. Textlich wie musikalisch fand ich ‘Schaufensterpuppen‘ sofort toll. Wichtig beim Covern ist mir grundsätzlich, dass der Text des Songs zeitlos und nicht altbacken daherkommt – und dem war hier so. Kraftwerk ist für mich eine unglaublich innovative Band, die ihrer Zeit voraus war und in ihrem Sound bis heute völlig einzigartig ist. Keiner klingt wie sie.”

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Interessant für die Musikerin Brauweiler war aber auch der Aufbau des Tracks: “Der Song ist ziemlich lang und hat einen schönen, weit gestreckten Spannungsbogen. Nach all den Strophen und ungewöhnlich kurzen Refrains kommt ein ausgedehnter C-Teil mit interessanten Harmoniewechseln sowie ein langer Schlussteil.”

Diese Spielwiese interessierte Elke Brauweiler als Arrangeurin und Instrumentalistin sehr. Sie tat sich mit der deutschen Produzenten-Legende Patrick Christensen aka PC (PC Nackt) zusammen, bekannt durch seine Band Warren Suicide, seine Arbeit als Filmkomponist (Wim Wenders, Dark, Breaking Bad) und sein Neuköllner Studio Chez Cherie, in dem hunderte Alben, etwa von Tocotronic, den Beatsteaks oder Apparat produziert wurden. PC und Elke verbindet neben einer Freundschaft auch ein konkretes musikalisches Projekt: Beide sind Teil der String Theory, einem Projekt, das unter anderem mit José Gonzales (& The String Theory) durch die Welt tourte: Elke spielt dort Bratsche und PC hat das Projekt ins Leben gerufen, schreibt viele der Arrangements und dirigiert. Für “Schaufensterpuppen” bündelten Elke Brauweiler und PC ihre musikalische Vision und zogen sich ins Chez Cherie zurück, um die Cover-Version des Kraftwerk-Tracks entstehen zu lassen.

“Die Idee von PC und mir war, den synthetischen Song komplett akustisch umzusetzen – und ihn trotzdem elektronisch klingen zu lassen. Wir wollten an Instrumenten spontan alles einsetzen, was so im Studio rumstand, und haben in wenigen Stunden den kompletten Song eingespielt: Wir bauten ein Piano ein, ein Toypiano, analoge Synths… Ich habe die Leadvocals und einige Chöre gesungen. Wir entschieden uns für die Bratsche als Rhythmusinstrument im Song und zusätzlich als Melodieinstrument im Outro – und plötzlich übernahm das Streichinstrument wie von selbst den Lead im Stück und wurde sehr wichtig. So wichtig, dass wir uns entschlossen, meiner Bratsche ein Solo zu schreiben – das war das Element, das dem Song seine Seele einhauchte. PC und ich haben am Ende der Aufnahmen noch eine Improvisations-Session gemacht und ich habe über den langen Endteil gejammt und alles gespielt, was mir so einfiel. Und weil der Flow so einzigartig war, hat PC alles sofort in einer Nachtsession gemischt.”

Anke Phoebe Peters

Das Stück lebt von der Dynamik und dem organischen Klang der akustischen Instrumente, die Elke Brauweiler und PC ausschließlich verwendeten – und auch der sirenenhafte Chor, den Elke in den Vordergrund holt, kleidet den Song in einen fast greifbaren Stoff, der die Klangfarben des mittleren Ostens elegant betont. Man glaubt fast, die Schaufensterpuppen wie eine Fata Morgana während eines Oasenbesuchs in der Ferne zu sehen.

Elke Brauweiler beschwört die Vision der Schaufensterpuppen mit ihrem eigenen Timbre – es ist egal, ob man am Alexanderplatz steht und das Gesummse der Menschen um einen herum hört oder am Meer das Rauschen der Wellen einen umgibt, sobald man Elkes Stimme vernimmt, senkt sich der Geräuschpegel automatisch, und man denkt: Ja. Endlich. Da ist sie wieder. Denn Brauweiler hat eine dieser Stimmen, die man immer wieder wiedererkennt, sofort, egal wo, wann und wie.

Und mit ihrem Markenzeichen, ihrer Stimme, holt sie „Schaufensterpuppen“ in ihr Universum und ordnet den Song in ihren Kanon ein, macht ihn zu einem Teil von sich selbst und spinnt den Faden für ihre kommende EP: Songs aus verschiedenen Dekaden, allesamt auf Deutsch, die Elkes Talent als Sängerin, Interpretin, Produzentin und Arrangeurin zeigen.
Die Freude, Elke Brauweiler wieder in Aktion zu sehen – und zu hören – ist groß: Mit „Schaufensterpuppen“ zeigt sie ihre musikalische Finesse erneut und die Spannung auf die komplette EP steigt.

 

Elke Brauweiler Schaufensterpuppen

 

 

Quelle: NK PR

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