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‘Camel Blues’ ist beim ersten Hören ein glückliches Lied – rhythmisch, energisch, eingängig und zum Mitsingen super geeignet. Ein Song, den man laut mit offenen Fenstern im Auto spielt wenn die Sonne scheint und das Leben schön ist. Hört man sich jedoch den Text und die Melodien genauer an, offenbart sich eine ganz andere Bedeutungswelt. Im Wesentlichen geht es bei ‘Camel Blues’ darum, etwas zu tun, das falsch ist, sich aber einfach in dem Moment richtig und okay anfühlt. Etwas zu tun, das Adrenalin durch den ganzen Körper chießen lässt, einen aber gleichzeitig dazu bewegt, sich im Auto verstecken und den Kopf vor Scham einziehen zu wollen; wegzufahren und nie wieder zurückzukommen. Musikalisch spiegelt sich dieser Druck und diese Intensität der Emotionen in den lebhaften Gitarren und der eindringlichen Drum machine wider, die die sündhafte, melancholische Handlung umhüllen.
‘Camel Blues’ ist ein Geständnis, eine Offenbarung und vor allem eine persönliche Realisation und finale Akzeptanz dessen, was man getan hat. Im Laufe des Songs entsteht eine Geschichte voller kleiner Details. Die Hook line ‘Camel Blues after lunch’ bedeutet genau das: Rauchen zum Verdauen, zum Runterkommen. Diese Schwere wird jedoch nicht unbedingt durchs Essen sondern durch das Gewicht der Situation verursacht. Die Situation, in der dir jemand am Mittagstisch Komplimente macht (‘I love your dress, you’re Iike the sun’), wenn du ihr auf das Schlimmste Unrecht getan hast und sie absolut ahnungslos ist. ‘Take me far away from here, this place. Take me far away, my head hurts, babe.’
Über die Entstehungsgeschichte des Projekts Camel Blues (The EP): “Als ich meinen Produzenten Dennis Neuer kennenlernte, hatte ich ungefähr 100 unfertige Demos aus den verschiedensten Kontexten, Ländern und Personen. Diese galt es zu sortieren. Mithilfe von Dennis ist mir das gelungen. Wir haben aus demFundus das gewählt, was uns beide berührte und schrieben auch zahlreiche neueSongs von null an. In der Corona-Zeit hatten wir viel Zeit, diese gemeinsamen Songs mit viel Geduld und Liebe entstehen zu lassen.Camel Blues spiegelt diese Zeit der musikalischen Selbstfindung wider. Synthesizer treffen auf Gitarrenklänge, Klaviere auf Schlagzeug–und meine Stimme alsMediator dazwischen. Ich singe von der Liebe–zu anderen nd zu sich selbst-, derJugend, der Leidenschaft, der Höhen und Tiefen, der Einstellung dem Leben gegenüber. Diese EP ist mein erstes Projekt, mein erster Release, mein erstesStück Herz, dass an die Leute geht, der Anfang meiner Musikkarriere. Ich bin überglücklich und dankbar, dass ich meine Leidenschaft leben darf und hoffe auch andere damit zu berühren.”
GLORIA sagt über sich: In eine musikalische Familie hineingeboren saß ich mit 4 Jahren am Klavier, mit 10an der Gitarre, das erste eigene komponierte Lied kam dann mit 11. Nach derSchule schrieb ich lange mit zahlreichen Musikerfreunden in meiner Heimat Berlin und Los Angeles, bis ich während eines Praktikums bei BMG in Amsterdam als Songwriterin im Januar 2020 unter Vertrag genommen wurde. Daraufhin zog ich nach London und befand mich neben meinem Studium ein Jahr lang in vielen Co-Writing Sessions europaweit. Durch Bertelsmann entstand dann im Laufe desJahres auch der Kontakt zu Fin Greenall (Künstlername FINK), den ich seitdem ich denken konnte, bewunderte und der mich zu meiner großenÜberraschung ein Jahr lang intensiv in Berlin musikalisch begleitete. Im Jahr 2021 lernte ich dann denBerliner Produzenten Dennis Neuer kennen. Durch diese Zusammenarbeit und unser gegenseitiges musikalisches Verständnis entstand mein erstes Projekt, die EP Camel Blues. Künstler, die mich auf meinem musikalischen Lebensweg bis heute inspirieren sindLana del Rey, Lorde, Radiohead und 070 Shake. Ich selbst nehme meine Musik als Indie/Alternativ/Pop wahr. Authentizität und Wahrhaftigkeit gepaart mit meinen turbulenten Emotionen stehen in meiner Musikalität an erster Stelle.
Quelle: superlifepromo