Die letzten Jahre, so berichtet Grace Carter, waren ein Versteckspiel. Mit ihrer EP „A Little Lost, A Little Found” aber tritt sie aus dem Schatten und offenbart die Tiefgründigkeit ihres Seelenlebens wie nie zuvor. Unten ist das Musikvideo zu sehen.
Songwriting war für Carter schon immer eine Strategie, Erlebtes zu verarbeiten. Die Covid-Pandemie allerdings zwang die junge Künstlerin, ihren Prozess neu auszurichten, denn etwas stimmte nicht: „I just looked at myself and was like, no, we’ve lost something here.” Langsam, aber sicher begann sie, ihre Kunst zurückzuerobern: Mit Veränderungen im Team und intensiverem Kontakt zu ihren Fans, fand sie schließlich die Stimme, die sie verkörpern möchte. Genau diesen Findungsprozess dokumentiert „A Little Lost, A Little Found” und ermöglicht dabei einen Einblick in die Erfahrungen, die Carter zu der Künstlerin gemacht haben, die sie heute ist.
Auch stilistisch können Fans auf „A Little Lost, A Little Found“ Grace Carter besser kennenlernen: Während Live-Instrumente ihren üblichen Sound ausmachen, präsentiert sie in ihrem neuen Projekt eine Reihe experimenteller Klänge, die mithilfe von Vocal Sampling entstanden sind.
Insgesamt acht Tracks ebnen den Weg durch die EP. „Pick Your Tears Up“ eröffnete das neue Projekt im Februar mit demonstrativer Resilienz und Zuversicht. Mit „Bloodwar“ und „Mother“ adressiert Carter ihren abwesenden Vater. Im Mai folgte der aufrührende Track „Riot“, der auf die Vielzahl von emotionalen und physischen Gewalterfahrungen Schwarzer Menschen Bezug nahm. Jeder Song gibt einen tieferen Einblick in die Gedankenwelt Carters und versagt dabei nicht, die politische Dimension der Popmusik ins Auge zu fassen. Ein Balanceakt, der selten so gut gelingt!
Quelle: BMG