Am Anfang war ein Knall. Aber woher kam der eigentlich, dieser erste, ursprüngliche, dieser alles definierende Knall? Von Gott? Von einer unsichtbaren Naturkraft, die im Innersten alles zusammenhält? Aus dem Laufe einer Knarre? Was, wenn das am Ende alles dasselbe ist?
Marteria hat einen Song über Krieg und Frieden geschrieben. Es geht darin um die Bilder, die unsere Zeit prägen: um Schlauchboote, Soldaten und Ölfelder. Vor allem aber geht es um die ewige Macht von Waffen, die immer schon da war. Sie richtet über Leben und Tod, diese Macht, aber prägt unser Leben auch sonst mehr, als wir üblicherweise eingestehen wollen. Das Lyric Video gibt es weiter unten zu sehen.
Wumme ist immer: In deinem Lieblingsfilm. In den Rap-Songs auf deiner Playlist. In Opas altem Schrank. Hinter den Mauern des Wohlstands. Vor unserem inneren Auge, Tag für Tag. „Der Mensch stammt von Waffen ab“ ist ein Friedenssong ohne Fingerzeigen: ehrlich, ein bißchen machtlos und dadurch umso mächtiger. Weil er anerkennt, dass wir alle eine Rolle spielen, im ewigen Kreislauf von Abdrücken und Nachladen, Abrüsten und Nachrüsten. Dass es Alternativen gibt zu ein paar wohlfeilen Weisheiten auf Instagram. Und dass Frieden, echter Frieden, mehr ist als nur die Abwesenheit von Musik.
Diese Erkenntnis verpackt Marteria in einem Song, wie nur Marteria ihn schreiben kann. Er zeichnet Bilder, die bleiben. Er findet Wortspiele, die genau so lange witzig sind, bis sich ihr bitterer Kern entblättert. Er schreibt Melodien, die sich einer offensichtlichen Verwertungslogik entziehen und genau deswegen so berühren,
„Seit Beginn der Menschheit scheint es so abgemacht:
Alles was uns gut tut, wird platt gemacht,“
singt Marten in der Hook. Und:
„Für diese Welt brauch´ ich keinen Waffenschein /
Auf die Straße gehen kann die größte Waffe sein.“
Es ist, wie es war. Aber es kann anders werden.
Zum Ende des Songs geht Marteria noch einmal ganz weit zurück. Zum Urknall. Zur Evolutionstheorie. Sag mal, Charles, kann es eigentlich sein, dass der Mensch gar nicht vom Affen abstammt, sondern von Waffen? Am Anfang war nämlich der Stein und damit auch die Frage: „Bau ich damit etwas auf oder schlag`ich etwas ein?“
Die Wahrheit ist: Es geht beides, und wir werden vermutlich immer beides tun. Aber es ist unsere Entscheidung, ob wie mehr das eine oder mehr das andere tun wollen. Ob wir statt zu zerstören lieber bauen, und vielleicht sogar etwas anderes als Mauern. Es ist unsere Entscheidung: Und damit ist es auch unsere Verantwortung.
Fünf Jahre nach seinem legendären Konzert im Ostseestadion, kehrt Marteria für zwei Shows zurück:
01.09.2023 Rostock, Ostseestadion
02.09.2023 Rostock, Ostseestadion
Festivals
03.09.2023 München, Superbloom
09.09.2023 Freiburg, Heroes Festival
16.09.2023 Hockenheim, Glücksgefühle Festival
Marteria online
HOMEPAGE ** INSTAGRAM ** FACEBOOK ** YOUTUBE
Quelle: PUBLIC CREATIONS