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Mit ihren bisherigen Songs konnte sich Nessa Barrett bereits den Ruf eines Pop-Phänomens erarbeitet, nun legt sie ihr Debütalbum „young forever“ vor – ein beeindruckendes Werk, wie man hier* hören kann. Über insgesamt 13 raue, fesselnde und empowernde Tracks unterstreicht die kalifornische Newcomerin ihre große Gabe, emotional eindringliche Pop-Hymnen zu erschaffen, deren ungeschminkte Wahrheiten durch und durch gehen. So auch in „dear god“, in dem sich Barrett die Frage stellt: „Dear God, do you hear me when I’m crying?“. Zur heutigen Albumveröffentlichung gibt es ein Visual zu sehen, bei dem Barrett Regie und Schnitt selbst erledigte – siehe unten.
In „young forever” hält sich die 20-Jährige selbst den Spiegel vor und thematisiert unter anderem ihr seelischen Kämpfe und das Erwachsenwerden, außerdem analysiert sie mit scharfem Blick die Musikszene, L.A. und das „Fame Game“, um das sich in der Stadt alles dreht. So auch im letzte Woche veröffentlichten Album-Opener „tired of california“, in dem Barrett sich halb spielerisch, halb spöttisch über die Stadt der Engel auslässt, in der alles ein bisschen zu perfekt ist. Das mysteriöse Musikvideo gibt es ebenfalls unten zu sehen.
In „dear god” und „lovebomb” richtet sie den Blick auf ihre intimen Beziehungen, weitere Highlight-Tracks sind „gaslight“, „too hot to cry” und „fuckmarrykill”. Für die Arbeit am Album tat sich Barrett mit ihrem angestammten Kreativpartner Evan Blair zusammen, der schon ihre Debüt-EP „pretty poison” (2021) exekutiv-produzierte.
Nessa sagt über das Album: „Jeder einzelne Song ist für mich unglaublich persönlich. Musik ist meine Form der Bewältigung und das Schreiben dieses Albums war meine Therapie. Ich habe mich immer gefragt, wieso mein Leben von so vielen schmerzvollen Erfahrungen geprägt ist, als laste ein Fluch über mir. Inzwischen ist mir klar geworden: Es musste so sein, damit ich Songs wie diese schreiben und damit anderen helfen kann, ähnliche Erfahrungen zu meistern.“
Während ihr Stern stetig höher steigt – ihre Musik wurde bereits nahezu eine Milliarde Mal gestreamt –, ist die Singer-Songwriterin zugleich fest entschlossen, ihren Ruhm positiv einzusetzen. Sie nutzt ihre Plattform, um heilende Prozesse für sich selbst und andere anzustoßen – ob in Songs wie dem US-Gold-veredelten Smash-Hit „la die die“ oder „dying on the inside“, mit dem sie das öffentliche Bewusstsein für Essstörungen schärfte.
Quelle: Warner Music