Die irische Sängerin Sinéad O’Connor ist im Alter von 56 Jahren verstorben. Dies wurde von ihrer Familie in einem Statement bekanntgegeben, das mehreren Medien vorlag. “Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt. Ihre Familie und Freunde sind am Boden zerstört und haben in dieser sehr schwierigen Zeit um Privatsphäre gebeten“, heißt es in dem Statement. Über die genaue Todesursache wurden keine Angaben gemacht.
Update 27.07.2023: Am Donnerstag gab die Polizei erste Details zu ihrem Tod bekannt. Dem Bericht der “Daily Mail” zufolge wurde die Polizei am Mittwoch, dem 26. Juli, um 11.18 Uhr zu einem Wohnhaus in der Gegend SE24 im Südosten Londons gerufen, nachdem eine Meldung über eine nicht ansprechbare Frau eingegangen war. Bei ihrer Ankunft vor Ort erklärten die Beamten die 56-jährige Frau für tot.
Der Tod der irischen Musikerin wurde von den Ermittlern nicht als verdächtig eingestuft. Gerichtsmediziner wurden hinzugezogen, und die nächsten Angehörigen wurden über den Vorfall informiert, wie es in der offiziellen Erklärung weiter heißt.
Sinéad O’Connor erlangte weltweite Berühmtheit mit dem Prince-Song “Nothing Compares 2 U”. Nach diesem Durchbruch sorgte sie mit kontroversen Auftritten und Aussagen häufig für Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit sprach sie offen über psychische Probleme und gestand ein, dass bei ihr eine bipolare Störung diagnostiziert worden sei. Sie äußerte sich in einem Video aus dem Jahr 2017 darüber, dass psychische Krankheiten ähnlich wie Drogen seien und sich nicht darum kümmerten, wer man sei.
Vor etwas mehr als einem Jahr erlitt Sinéad O’Connor den tragischen Verlust ihres damals erst 17-jährigen Sohnes. Sie hinterlässt drei weitere Kinder.
In einem Tweet schrieb sie noch am 17.Juli 2023 zum tragischen Verlust ihres Sohnes: “Lebe seitdem als untotes Nachtgeschöpf. . Er war die Liebe meines Lebens, die Lampe meiner Seele. Wir waren eine Seele in zwei Hälften. Er war der einzige Mensch, der mich jemals bedingungslos liebte. Ohne ihn bin ich im Bardo verloren.”
Der Tod der talentierten Sängerin ist ein schwerer Verlust für die Musikwelt und ihre Fans. Möge sie in Frieden ruhen.
Am 8. Dezember 1966 wurde eine bemerkenswerte Sängerin geboren. Ihre musikalische Reise begann auf den Straßen von Dublin, wo sie als Straßenmusikerin ihr Talent entfaltete. Im Jahr 1987 veröffentlichte sie ihr Debütalbum “The Lion and the Cobra”, das für einen Grammy nominiert wurde. Doch der wahre Durchbruch erfolgte 1990 mit dem von Prince geschriebenen Song “Nothing Compares 2 U”. Dieser wurde weltweit ein gigantischer Erfolg, verkaufte sich millionenfach und eroberte auch die deutschen Charts. Das Markenzeichen der Sängerin war ihr stets kahlrasierter Kopf.
Das unverwechselbare Musikvideo zu “Nothing Compares 2 U” mit den eindrucksvollen Nahaufnahmen ihres Gesichts prägte sich tief in das Gedächtnis einer ganzen Generation ein. Im Jahr 1991 wurde sie vom “Rolling Stone” zur Künstlerin des Jahres gekürt und das Magazin würdigte sie als Künstlerin, die keine Kompromisse einging und dennoch eine starke Verbindung zu Millionen von Hörern herstellen konnte, die nach Musik mit Substanz verlangten.
Im Laufe ihrer Karriere veröffentlichte sie insgesamt zehn Studioalben, die eine breite Palette musikalischer Stile abdecken – von traditioneller irischer Musik über Blues bis hin zu Reggae. Ihre Vielseitigkeit und ihr außergewöhnliches Talent haben sie zu einer der bedeutendsten Musikerinnen ihrer Zeit gemacht.
Sinead O’Connor, eine außergewöhnliche Künstlerin, schwamm Zeit ihres Lebens gegen den Strom. Sie widersetzte sich den Versuchen von Musikmanagern, sie in ein konventionelles, glamouröses Sängerinnen-Image zu pressen, indem sie sich selbstbewusst die Haare abrasierte.
Ihre politischen und kulturellen Ansichten sowie ihr komplexes Privatleben sorgten oft für mehr Schlagzeilen als ihre Musik. Prince beschuldigte sie einmal, er habe körperlich gegen sie vorgegangen. 1989 äußerte sie ihre Unterstützung für die IRA, zog diese jedoch ein Jahr später zurück. 1992 zerriss sie in der Fernsehsendung “Saturday Night Live” ein Foto von Papst Johannes Paul II.
Kritik an der katholischen Kirche war ein zentrales Thema in O’Connor’s Leben. 1999 sorgte sie in Irland für Aufsehen, als sie sich angeblich von einer katholischen Splittergruppe zur Priesterin weihen ließ. Über viele Jahre hinweg forderte sie eine umfassende Untersuchung der Rolle der Kirche bei der Vertuschung von sexualisierter Gewalt durch Geistliche.
Als Papst Benedikt XVI. sich 2010 bei Irland für die Missbrauchsfälle entschuldigte, kritisierte O’Connor die Entschuldigung und forderte weitergehende Maßnahmen. Sie ermutigte Katholiken dazu, die Messe zu boykottieren, bis eine umfassende Untersuchung der Rolle des Vatikans vorliege.
Im Jahr 2018 konvertierte sie zum Islam und änderte ihren Namen in Shuhada Sadaqat, blieb jedoch weiterhin unter dem Namen Sinead O’Connor bekannt. 2021 veröffentlichte sie ihre Memoiren “Rememberings”.