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Was für eine Ankündigung. Rosemary & Garlic veröffentlichen am 17.03.2023 Album “A Room of One’s Own“. Als Vorreiter gibt es nun die Single “Summer” zu hören.
Es gibt nichts besseres, als seinen eigenen Platz in der Welt gefunden zu haben: einen Platz, wo man frei erkunden und schaffen kann und die Version seiner selbst zu sein, die man schon immer sein wollte – zu jeder Zeit.
Virginia Woolf schrieb darüber im Jahre 1929 in ihrem Essay „A Room of One’s Own“ und erklärt, dass eine Frau Geld und einen Raum für sich selbst braucht, um Fiktion zu schreiben: Zwei Dinge die eher ein Privileg waren und auch heute noch sind. Fast ein Jahrhundert später wagt Rosemary & Garlic, bürgerlich Anne van den Hoogen, einen Neustart auf dem niederländischen Land und zum ersten Mal hatte sie ebenfalls einen ruhigen Platz: einen Raum für sich allein in dem sie arbeiten konnte.
„A Room of One’s Own” erscheint im Frühling 2023 und ist das langersehnte zweite Album von Rosemary & Garlic. Die Band wurde von Anne van den Hoogen und Dolf Smolenaers 2014 ins Leben gerufen und ist nun ein Soloprojekt (Smolenaers trägt jedoch weiter als Co-Produzent bei), was van den Hoogen ermöglicht sich als Versorgerin von trällerndem Indie Folk selbst zu verwirklichen.
“Wenn man die Musik anmacht, hoffe ich, dass es jemanden auch nur für eine Sekunde innehalten lässt und die Geborgenheit und Schönheit zu fühlen“ sagt sie. „So, als würde man einen hübschen Schmetterling oder Vogel sehen und kurz anhalten – dieses Gefühl. Ich hoffe, dass sich Menschen noch so fühlen, auch in der heutigen, chaotischen Welt. Musik dreht sich darum, sich Zeit zu nehmen und zu reflektieren oder anzuhalten und im Moment zu sein. Ich versuche Raum in meiner Musik zu schaffen. Es geht nicht darum, dass die Geschichten über mich sind oder eine einzige Bedeutung haben, sie sind offen für Interpretation, wie ein Gedicht. Damit wird ein Weg geschaffen im Moment zu sein und sein Leben zu reflektieren.“
Sanft und herrlich introspektiv, „A Room of One’s Own”, läd Zuhörer ein sich in eine Atmosphäre der Gelassenheit zu begeben. Die bezaubernden Songs spenden Trost und Klarheit, während van den Hoogen, die einen Abschluss in Literatur und Philosophie besitzt, eine zartbesaitete, vielschichtige Welt der Wärme und Wunder schafft. Für sie bedeutet Rosemary & Garlic sich im Songwriting, in der Produktion und Verbreitung ihrer Musik Verletzlich zu zeigen und, in ihrem Kern, ehrliche Geschichten zu erzählen.
„Die Songs sind kleine Beobachtungen, oft aus dem normalen Leben, mit Emotionen und Erwartungen umzugehen, Trauer – sehr menschliche Dinge“ erklärt sie. „In meinem Studium lernte ich viel zu observieren und in die Wahrnehmung der Menschen abzutauchen. Das ist immer noch etwas, was mich fasziniert und etwas, was man in meinen Texten wiederfinden kann… Ich möchte immer ein Auge für normale Menschen haben, Menschen die verletzlich sind. Ich möchte, dass Menschen sich gesehen fühlen.“
Nach der Veröffentlichung der von Kritikern gelobten „The Kingfisher“ EP und dem selbstveröffentlichten self-titled Album, ist „A Room of One’s Own“ Rosemary & Garlic’s bisher vollkommenstes Projekt, vor allem da van den Hoogen eine aktive Rolle in jedem Schritt des Album Prozesses war. Es ist zudem ihr bisher intimstes Songwriting, was durch die atemberaubende Lead Single „Television“, eine Widmung an ihre verstorbene Großmutter, unter Beweis gestellt wird.
„In den letzten Jahren lebte sie in einem Altenheim und sie saß immer am Fenster in einem chaotischen Raum mit den verschiedensten Menschen, die alle ihre eigenen Probleme und Bedürfnisse hatten“ erinnert sich van den Hoogen. „Die einzige Möglichkeit für sie dem zu entfliehen, war beim Fenster zu sitzen, Poesie zu lesen und nachzudenken. Sie sagte mir einst, dass sie nicht Teil des Aufenthaltsraumes sein wollte, Teil des Fernsehenguckens, er war immer an und viel zu laut – sie sagte immer „Ich habe mein ganzes Leben, ich habe 80 Jahre auf die ich zurückblicken kann, also warum sollte ich Fernsehen gucken? Man soll mir einfach meinen Platz beim Fenster geben, damit ich über die Dinge nachdenken kann, die in meinem Leben passiert sind.“ Ich fand diese Art von Eskapismus sehr rührend. Auch wenn sie kein Teil des Aufenthaltsraumes sein wollte, oder generell präsent sein wollte, wollte ich ihr trotzdem einen Song widmen.“

Van den Hoogen beschreibt „Television“ als einen fröhlichen/traurigen Abschiedssong, ein Zeugnis ihrer kreativen Vision als Produzentin. „Den ganzen Song über hört man einen Herzschlag pulsieren. Am Ende sind zwei Zeilen von Sylvia Plaths Gedicht „Death & Co“:„The frost makes a flower, the dew makes a star, the dead bell, the dead bell.“ Und der Herzschlag – das Schlagzeug – stoppt. Dies sind die kleinen, musikalischen Dinge, die in den Songs versteckt sind und nicht unbedingt merken muss, aber es gibt dem Ganzen noch mehr Bedeutung. Es ist kein Märchen, aber es hat etwas Mystisches an sich.“
Auf „Their Eyes on Me” benutzt sie eine bunte, musikalische Palette und erkundet den Druck der Musik Industrie. „Es geht darum Ansprüche an sich selbst zu haben und den Erwartungen anderer Menschen um einen herum gerecht zu werden; nicht in die Ehrgeiz Kultur zu passen und die lähmenden Gefühle, die damit einhergehen, wenn man seine Ansprüche noch höherschraubt.“
Die bittersüße Ballade „Murmur of the Sea” ist ein aufwühlender Song über Verlust und das Loslassen. Elegante Geigen und traurige Piano Akkorde bilden das tränenerfüllte Lebwohl an ihre beste Freundin.
„Der Song geht darum die Idee loszulassen, dass man sich an alles erinnern möchte“ erklärt die Songwriterin. „Ich habe gelernt, dass wenn man nur herumsitzt und sich versucht an alles zu erinnern (und nicht zu vergessen), dass es sehr lähmend sein kann und man sein Leben nicht in vollen Zügen genießen kann. Als ich wieder anfing rauszugehen und zu reisen, erkannte ich so viele Dinge, die mich an sie erinnerten. Ich glaube unser Verstand besteht aus Assoziationen und Erinnerungen, deswegen ist das Einzige was ich tun kann, um die Erinnerungen aufrecht zu erhalten, so viel wie möglich zu machen und zu sehen. Das ist eine komplett andere Perspektive, aber es half mir nach vorne zu schauen.“
Zusammen mit Dolf Smolenaers als Co-Writer und Produzent, Tim Vermulst am Schlagzeug, Alistair Sung am Cello, Danny la Haye am Bass und Frank Smolenaers an der Trompete, kreierte Anne van den Hoogen ein intimes und verspieltes Stück „happy/sad“ Indie Folk.
Geduldig, herzergreifend und mit Hingabe gefertig – „A Room of One’s Own“ ist zeitgleich ein Ende und ein neuer Anfang für Anne van den Hoogen und ihr Rosemary & Garlic Projekt.
„Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, wo ich viele gute Abschiede hatte, ich habe die Dinge losgelassen, die eine Last für mich waren – Erwartungen, Muster, Erinnerungen, Trauer. Während ich das Album schrieb, konnte ich etwas Frieden und Ruhe gewinnen.“
Während der Aufnahmen zu „A Room of One’s Own” war van den Hoogen schwanger mit ihrem ersten Sohn. „Am Ende sang ich die Vocals mit einem riesigen Bauch und hatte manchmal Schwierigkeiten zu atmen. Aber schwanger zu sein, gab mir das Gefühl von Ruhe und Vertrauen. Rückblickend realisiere ich, dass ich durch die Songs Ordnung und Platz in meinem eigenen Raum für dieses neue Kapitel geschaffen habe, für ihn.“
“Ich hoffe, Hörer nehmen die Songs mit sich mit und verbinden sie mit Momenten, die sie gerade erleben. Nimm die Songs auf deinem Weg mit und finde Ermutigung ihn ihnen.“
Quelle: Press Peter – PR Beratung & Promotion