Slopes hat seine Debüt-EP „Bad Dancer” veröffentlicht. Nach einer Reihe erfolgreicher Singles gibt der norwegische Singer-Songwriter damit sein erstes EP-Statement mit sechs Tracks ab. Neben seinen jüngsten Singles „Nervous“ und „Puppet Master” enthält die EP auch die neue Single „I Still Miss You“, die von einem Video begleitet wird (unten zu sehen).
Nach einer harten Trennung kostet man das wiedergewonnene Unabhängigkeitsgefühl besonders intensiv aus. Doch selbst der süßeste Geschmack von Freiheit wird schnell schal, wenn man sich selbst eingestehen muss: Ich bin noch lange nicht über diese Beziehung hinweg. In „I Still Miss You” skizziert Slopes die Nachwehen einer gescheiterten Liebe: „I drink all night long and feel like I’ve moved on/ I can shut down a party / I can dance with anybody”. Doch die Wahrheit ist: „I can never really let go / I still miss you.” Mit einer Stimme, die zugleich von Kummer zerrissen und voller Zärtlichkeit ist, versucht Slopes, sich selbst mit Vernunft zu überzeugen – die Tatsache etwa, dass seine Ex bereits einen Neuen hat: „after all we’ve been through / I’m sure he’s better for you”. Und doch: „Wouldn’t you say that we were happier together“? In “I Still Miss You” kommen Singer-Songwriter-Gefühligkeit, 80s-Synthesizer und an „Orinoco Flow” erinnernde Vocal-Effekte zusammen. Das Resultat ist der schönste und schmerzhafteste Post-Breakup-Song, den man seit einer langen Weile gehört hat.
Genau in diesem Moment werden rund um die Welt Tausende von Herzen gebrochen. Und ebenso viele beginnen mit neuer Liebe wild zu klopfen. In „It Hurts To Love”, dem ersten Track der EP, nimmt uns Slopes mit in das Leben dreier Menschen und ihrer Begegnung mit der Liebe – manche schlecht, andere schön. Gemeinsam haben sie, dass Liebe selten ganz frei von Hindernissen ist: „It hurts to love / But we choose to handle the pain”, stellt Slopes fest. Denn am Ende des Tages gibt es nichts, was uns so sehr mit Sinnhaftigkeit erfüllt: „Humans are crazy / humans are vile / humans can walk over you with a smile / But that doesn’t break me / I’m standing here naked / and hoping that you will be mine”, singt er, seine Stimme von einer sanften Gitarre, Piano und Chören untermalt.
Man ist im Leben nur einmal zum ersten Mal verliebt – oder? Der Titeltrack der EP „Bad Dancer” stellt sich vor, wie es wäre, den Rausch der allerersten Verliebtheit noch einmal zu erleben. Den ersten Tanz. Den ersten Kuss. Doch bis dahin ist es noch ein riesiger Schritt, genau so riesig wie damals, als wir uns trotz einer Höllenangst überwanden, auf das attraktivste Mädchen im Raum zuzugehen und sie um einen Tanz zu bitten – und das, obwohl wir nicht ansatzweise in ihrer Liga spielen: „I’m a real bad dancer / But if you don’t mind I’d like to have this dance with you”, wagt Slopes das schier Unmögliche. Mit einer launigen Gitarrenmelodie versprüht der Song genau die Unbedarftheit, die man in dieser Situation braucht. Mut wird bekanntlich belohnt, auch wenn sich Slopes sicher ist: „I will trip and fall / Make a mess of it all.“ Aber es nicht wenigstens versucht zu haben: Das würde man sich nie verzeihen.
In „Hold Me” begeben wir uns mit Slopes zum vermeintlich besten Moment einer jeden Woche: der Freitagabend. Die Vorfreude auf das Wochenende ist groß, die Leute holen ihre liebsten Outfits aus dem Schrank und „and all the streets are drenched in golden lights”. Doch was auf den ersten Blick aussieht wie „a big fat swarm of fireflies”, offenbart eine weniger unbeschwerte Ebene, wenn man hinter das fröhliche Treiben blickt: „everybody’s looking for something like love”, beobachtet Slopes, dem es selbst nicht anders geht: „Hold me / Ooooh hold me / I don’t care if you love me / I don’t care at all”. Was als sanfte Ballade beginnt, steigert sich nach und nach in ein rauschendes Finale – ein hoffnungsvoller Schlusspunkt für diese EP, in der die unterschiedlichen Facetten der Liebe beleuchtet werden.

Auf der EP bleibt Slopes seiner bisherigen Linie treu und zeigt sich als Künstler, der einen tiefen Zugang zu seinen eigenen Gefühlen hat – und der in der Lage ist, diese mit den vielen Facetten seiner Stimme in mitreißende Songs zu übersetzen. Songs, die zugleich zutiefst persönlich und voll universeller Wahrheit sind. Poetisch und dabei lebensnah. Melancholisch und doch immer voller Hoffnung. Einen Slopes-Song hören, das ist so, als würde man einen Blick in sein eigenes Innenleben werfen.
Über die EP sagt Slopes: “Ich war schon immer ziemlich schlecht im Tanzen, und als ich vor ein paar Jahren auf Tour war, sagte mir mein Booking-Agent, ich solle auf der Bühne völlig still stehen, weil ich beim Tanzen so ungeschickt sei. Ein Großteil der Bad Dancer-EP entstand in der Zeit, als sich die Gesellschaft nach der Pandemie wieder zu öffnen begann und ich mich immer häufiger auf die Tanzfläche wagte. Ich beschloss, die Tatsache zu ignorieren, dass ich nicht wirklich tanzen konnte, und es einfach zu versuchen, und plötzlich bekam ich viel positive Aufmerksamkeit für meinen etwas einzigartigen Tanzstil. Die Tanzfläche stand in Flammen! Also beschloss ich, mich dem Tanzen zu widmen und ihn auf die Bühne zu bringen. Und so entstand die Bad Dancer EP”.
Es ist immer verlockend, die vertrauten Pfade nicht zu verlassen. Vor allem, wenn man so erfolgreich ist wie Slopes. Als eine Hälfte des Songwriter/Produzenten-Duos Skinny Days hat er mit großen Künstler:innen wie Ava Max, Alan Walker, SEEB, Winona Oak und Jonas Blue zusammengearbeitet und dabei Milliarden von Streams und Views generiert. Doch Slopes beschloss, dass es an der Zeit war, einen Sprung ins Ungewisse zu wagen – aus dem Hintergrund ins Rampenlicht. Und so begab er sich vor zwei Jahren mit dem gefühlvollen Songwriting seines ersten Soloprojekts Slopes auf eine aufregende neue Phase seiner kreativen Reise. Aufgewachsen vor den Toren von Oslo, studierte Slopes (Dag Holtan-Hartwig) am Liverpool Institute of Performing Arts, bevor er den Weg einschlug, der ihn dorthin gebracht hat, wo er heute ist: ein hoch gehandelter Singer-Songwriter mit Millionen von Streams/Views auf seinen ersten Solo-Tracks.
Quelle: Warner Music