Musik NewsÄhnliche-BeiträgeKommentiere

Lesedauer: 6 Minuten

Lætitia Tamko, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Vagabon, hat für den 15. September 2023 ihr drittes Studioalbum angekündigt. „Sorry I Haven’t Called“ heißt es, wurde co-produziert von Tamko and Rostam (Vampire Weekend, Haim, Clairo) und erscheint über Nonesuch Records. Einmal mehr erfindet sich die New Yorker Künstlerin neu und noch nie hatte sie dabei so viel Spaß: „Sorry I Haven’t Called“ ist die bisher ausgelassenste und abenteuerlustigste Musik in ihrer Karriere. Eine Ahnung davon erhält man bereits durch den heute erscheinenden Lead-Track „Can I Talk My Shit?” und das begleitende Video, bei dem Zac Dov Wiesel Regie führte. Das Video ist unten zu sehen.

HIER ANHÖREN oder KAUFEN*

Ich hatte keine Lust, introspektiv zu sein, sagt Tamko über ihr neues Album „Sorry I Haven’t Called“, I just wanted to have fun. Tatsächlich kannte man Vagabon bisher für Alben wie das intime Debüt „Infinite Worlds“ (2017) oder die ausladenden, bedeutungsschwangeren elektronischen Texturen des 2019 veröffentlichten, selbstbetitelten Albums, das Vagabons Bekanntheitsgrad schlagartig nach oben schnellen ließ. Damit verglichen, fühlt sich die neue LP wie der Start in eine ganz neue Ära für Tamko an. Über den Verlauf von 12 dynamischen Tracks – die sie im Übrigen mehrheitlich in Deutschland schrieb und produzierte – verarbeitet sie Dance Music und Pop zu einem ganz eigenen, sprudelnden Sound. Es sind unbefangene Songs voller Leben; der Ausdruck einer Künstlerin, die ihre Vision voll und ganz auslebt und sich ihre Lust am Leben zurückholt.

Und die beginnt gleich ab Zeile eins des ersten Songs auf dem Album: „Can I talk my shit? / I got way too high for this”, stimmt uns Tamko auf das ein, was nun folgen wird. In dieser ganzen Platte spreche ich mit meinen Freunden und mit meinen Liebhabern, sagt sie dazu. “Ich denke, dass Ehrlichkeit und gesprächiges Songwriting zu Poesie werden können. Es ist schön, im Klartext zu sprechen, ohne Metaphern und ohne blumige Bilder.” 

Im Herbst wird Vagabon eine Headlinertour in den USA spielen, gefolgt von Support-Shows für Weyes Blood in Europa. Auch Deutschland steht mit einem Termin in Berlin auf dem Programm (06.11. – Astra Kulturhaus).

Mehr zum Beitrag weiter unten …
Bestseller Nr. 1 Infinite Worlds

Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Letzte Aktualisierung am 15.09.2023/ Affiliate Link* Disclaimer / Bilder per Amazon Product Advertising API über Proxy Server anonymisiert

Bestseller Nr. 2 Vagabon

Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Letzte Aktualisierung am 15.09.2023/ Affiliate Link* Disclaimer / Bilder per Amazon Product Advertising API über Proxy Server anonymisiert

Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten. Letzte Aktualisierung am 22.09.2023/ Affiliate Link* Disclaimer / Bilder per Amazon Product Advertising API über Proxy Server anonymisiert

Die Geschichte von „Sorry I Haven’t Called“ begann bei Weitem nicht so fröhlich, wie das Album am Ende wurde – mit der Trauer über den Tod ihres besten Freundes. Der schreckliche und zudem komplett überraschende Verlust im Jahr 2021 warf Tamko zunächst aus der Bahn, doch er führte auch dazu, dass sie zu einer neuen Klarheit fand: Die Dinge, von denen ich dachte, dass sie mich interessieren, interessierten mich nicht mehr, sagt sie. Mir wurde klar, dass ich sicherstellen muss, alles zu spüren, was mir in den Weg kommt.” Eine Erkenntnis mit Folgen: Tamko beschloss, ihr Hab und Gut zu verkaufen und New York gegen ein kleines Dorf am See ein paar Stunden nördlich von Hamburg einzutauschen, um das Erlebte zu verarbeiten. “Es gibt keinen linearen Weg zur Trauer und jeder geht anders damit um, aber die Entwurzelung meines Lebens fühlte sich einfach wie das an, was ich tun musste”, berichtet sie. Ich brauchte einen Ort, an dem ich nachdenken und privat über mein Unbehagen sprechen konnte, aber auch, um die Neuheit und Dringlichkeit zu erkunden, die ich in meinem Leben verspürte. Die Bedingungen dafür waren in dem Dorf geradezu ideal, denn weder hatte sie Netz auf ihrem Telefon noch gab es Lebensmittelgeschäfte oder Restaurants. Tamko konnte also in aller Ruhe diese neuen Gefühle in sich erspüren und in Musik überführen.   

Obwohl da diese Leere in ihrem Leben war, die sie täglich spürte, nahmen ihre neuen Songs ein Eigenleben an, das all dem komplett entgegengesetzt schien: Sie waren entwaffnend und sprudelten geradezu vor Energie. Der erste Song aus dieser neuen Kreativphase war die Anfang 2023 veröffentlichte Single „Carpenter“, ein hypnotisierender Track mit einem Bass-Groove, den man förmlich mit Händen greifen kann. „I wasn’t ready to move on out / but I’m more ready now“, singt Vagabon, die sich damit natürlich auf die jüngsten Geschehnisse in ihrem Leben bezieht. Genauso gut könnte man aber sagen: musikalisch ist Vagabon mehr denn je „ready to move on out“, denn „Carpenter“ ist ihr bisher vollkommenster Song und fühlt sich an wie die Summe ihres bisherigen Katalogs. Ein Großteil der Musik, die ich dort machte, hatte überhaupt nichts mit meiner Trauer zu tun, erklärt Vagabon die oberflächliche Diskrepanz. Als ich mir die Erlaubnis gab, eine Platte voller Leben und Energie aufzunehmen, wurde mir klar, dass das der Sinn dieses Albums ist. Trotz all dieser schwierigen Dinge wurde daraus aufgrund der Vitalität, die diese Songs hatten, eine Platte.” Die Suche nach Lebensglück, stellte Tamko fest, setzte ungeahnte Kräfte frei.

Neben dem abgelegenen Dorf nördlich von Hamburg gab es einen weiteren prägenden Einfluss auf die neuen Songs: Tamkos Liebe zur Dance Music. In der Zeit des Songwritings war sie ein wichtiges Ventil, wie sie berichtet: “Die einzigen Dinge, die mir Zugang zu einem Gefühl verschafften, waren Tanzmusik und der Besuch eines Raves in einem extrem dunklen Club, wo ich, wenn ich weinen wollte, es tun und mit anderen Menschen zusammen sein konnte.” 

Nach einigen Monaten in Deutschland – die neben einem Songwriting-Marathon außerdem eine stürmische Romanze bereithielten –, beschloss Tamko, zu Freund:innen in Los Angeles überzusiedeln und ihr Album fertigzustellen. Um ihrer Vision den letzten Schliff zu geben, holte sich zu dem Rostam als Co-Produzenten mit ins Boot.

„Sorry I Haven’t Called“ ist ein Album voller Wärme und Widerstandskraft, das davon handelt, die ekstatischen Momente des Lebens zuzulassen, wo immer man kann – in der Liebe wie in der Trauer gleichermaßen. Es ist ein Album, das sowohl aus gemeinsam erlebten Dancefloor-Offenbarungen als auch dem Gefühl tiefen Friedens in einsamen Momenten geboren wurde. In diesem Sinne ist „Sorry I Haven’t Called“ sowohl emotional als auch künstlerisch eine Wiedergeburt.

Sein Album fühlt sich an wie das, worauf ich hingearbeitet habe,sagt Tamko. “Wenn ich an dieses Album denke, denke ich an Verspieltheit. Es ist völlig euphorisch. Gerade weil die Dinge düster waren, ist diese Platte so voller Leben und Energie. Es ist eine Reaktion auf das, was ich damals erlebt habe, kein Dokument davon.”

“Sorry I Haven’t Called” Tracklist:
01. Can I Talk My Shit?
02. Carpenter
03. You Know How
04. Lexicon
05. Passing Me By
06. Autobahn
07. Nothing To Lose
08. It’s a Crisis
09. Do Your Worst
10. Interlude
11. Made Out With Your Best Friend
12. Anti-Fuck

Pre-order*

Vagabon - Can I Talk My Sh*t? (Official Music Video)

Erste Pressestimmen für „Sorry I Haven’t Called“:

“Sleeker, lighter and more playful than her previous material. Rostam Batmanglij’s coproduction provides a reset, but the sweet melancholy of Tamko’s vocals gives the song an added emotional weight. 
New York Times

“[First album track] ‘Carpenter’ suggests that the promising indie artist is prepared for a major 2023.”
-Billboard

“Tamko welcomes listeners into the new era of Vagabon with cleansing self-awareness and newfound perspective… On ‘Carpenter,’ which Tamko co-produced with Rostam, she continues to push the boundaries of genre as her sound is effervescent yet grounded.”
-NPR

“Vagabon levels up on ‘Carpenter’.”
The FADER

“Vagabon continues to shape-shift on ‘Carpenter,’ a new track co-produced with Rostam that taps into lush amapiano while continuing her craft of emotive, open-hearted ballads.”
PAPER

“Vagabon’s signature, husky vocals shine over Rostam’s funky metropolitan production
-Nylon

 

Quelle: Warner Music

 
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen