Christopher John โChrisโ Cornell (* 20. Juli 1964 als Christopher John Boyle in Seattle; โ 18. Mai 2017 in Detroit) war ein US-amerikanischer Musiker. Er wurde als Sรคnger, Gitarrist und Songwriter der Bands Soundgarden und Audioslave bekannt. Chris Cornell wurde 1964 als Christopher John Boyle in Seattle als Sohn eines Apothekers und einer Buchhalterin geboren. Er wurde katholisch erzogen und wuchs mit fรผnf Geschwistern in einem Vorort von Seattle auf. Nach der Scheidung seiner Eltern im Jahre 1978 nahm er den Familiennamen der Mutter an. Zu dieser Zeit soll er schon an Depressionen und Angststรถrungen gelitten haben. Bereits mit 13 Jahren begann seine Drogen- und Alkoholabhรคngigkeit. Er brach die Highschool im Alter von 15 Jahren ab und arbeitete zunรคchst als Fischverkรคufer und war Souschef in Ray's Boathouse in Seattle. Im Mรคrz 1990 heiratete er seine damalige Bandmanagerin Susan Jean Silver und bekam mit ihr im Jahr 2000 eine Tochter. 2002 machte er in einer Rehaklink einen Drogen- und Alkoholentzug. Wenig spรคter lieร sich das Ehepaar scheiden.
Im Januar 2003 lernte er in Paris die griechischstรคmmige Publizistin Vicky Karayiannis kennen, die er kurze Zeit spรคter heiratete und durch deren Einfluss er zum griechisch-orthodoxen Glauben konvertierte. 2004 wurde eine gemeinsame Tochter geboren, gefolgt von einem Sohn 2005. Zusammen mit Karayiannis' Bruder erรถffnete das Ehepaar das Restaurant Black Calavados in Paris und grรผndete 2012 die โChris and Vicky Cornell Foundationโ, die sich um obdachlose, misshandelte und vernachlรคssigte Kinder kรผmmert. Chris Cornell starb dem Polizeibericht zufolge im Mai 2017 im Alter von 52 Jahren in Detroit durch Suizid.
Karriere
Erste Banderfahrung, neben dem bis dahin bevorzugten Schlagzeug auch in Gesang, sammelte er in der Coverband The Jones Street Band. Seit 1982 trat er mit der Band The Shemps auf. Nach deren Ende 1984 grรผndete er zusammen mit Hiro Yamamoto und Kim Thayil eine Band, in der er zu Beginn Schlagzeug spielte und sang. Nach einigen Besetzungswechseln ging hieraus Soundgarden mit ihm als Sรคnger hervor. Bis zur Auflรถsung der Band galt Cornell, nicht zuletzt wegen seiner Prรคsenz als Frontmann, als Aushรคngeschild der Gruppe, die zu den wichtigsten Vertretern des Grunge gezรคhlt wird. 1991 grรผndete er das Projekt Temple of the Dog im Gedenken an seinen verstorbenen Freund Andrew Wood, den Leadsรคnger der Band Mother Love Bone. Fรผr die Filmmusik von Singles โ Gemeinsam einsam steuerte Cornell 1992 den Song Seasons bei. Anschlieรend folgte unter dem Pseudonym MACC (McCready, Ament, Cameron, Cornell) eine Coverversion des Stรผcks Hey Baby (New Rising Sun) fรผr ein Jimi Hendrix-Tribute-Album mit dem Titel Stone Free und Co-Songwriting fรผr Bands wie Flotsam and Jetsam und Alice Cooper. Er produzierte auch das Album Uncle Anesthesia der Screaming Trees.
1999 verรถffentlichte er das nicht allzu erfolgreiche Soloalbum Euphoria Morning, wobei er mit Alain Johannes und Natasha Shneider von der Band Eleven zusammenarbeitete. Die Single Can't Change Me war als โBest Male Rock Vocal Performanceโ fรผr den Grammy nominiert. Der Song Sunshower (Bonusstรผck der japanischen Version) war auf dem Soundtrack von Great Expectations enthalten. Eine รผberarbeitete Fassung des Stรผcks Mission, jetzt Mission 2000 genannt, wurde zur Filmmusik des Films Mission: Impossible II beigesteuert. Das Stรผck Wave Goodbye ist Chris Cornells Freund Jeff Buckley gewidmet. Im Jahr 2000 gab es auch eine Tour zu diesem Album.
Anschlieรend arbeitete er mit den Instrumentalisten der 2000 aufgelรถsten Crossover-Band Rage Against the Machine zusammen. Die nach eigener Aussage von Anfang an nicht dauerhaft geplante Zusammenarbeit wurde schlieรlich jedoch fortgesetzt und die Alternative-Rockband Audioslave gegrรผndet, mit der er ebenfalls zu weltweitem Erfolg kam; das zweite Album der Gruppe, Out of Exile, erreichte 2005 die Spitze der US-Charts. Fรผr die CD Axis of Justice โ Concert Series Vol. 1 nahm er 2004 zusammen mit Maynard James Keenan den Song (What's So Funny 'Bout) Peace, Love and Understanding auf. Im Herbst 2006 erschien ein drittes Audioslave-Album, doch mit der Ankรผndigung des Verรถffentlichungstermins seines zweiten Soloalbums verkรผndete er Anfang 2007 seinen Ausstieg bei Audioslave wegen โunรผberwindbarer persรถnlicher Konflikte sowie musikalischer Differenzenโ mit seinen Mitmusikern, die sich zu einer Wiedervereinigung von Rage Against the Machine entschlossen hatten.
Bereits im September 2006 erschien Cornells erfolgreiche Single You Know My Name, der Titelsong des James-Bond-Films Casino Royale, den er zusammen mit dem langjรคhrigen Bond-Komponisten David Arnold schrieb. Das Album Carry On wurde am 5. Juni 2007 verรถffentlicht. Am 7. Juli 2007 trat er beim Live-Earth-Konzert in Hamburg auf. Am 6. Mรคrz 2009 erschien sein Album Scream. Im Zuge der Verรถffentlichung dieses Albums nahm er zusammen mit Timbaland die Single Part of Me auf. Im Januar 2010 gab er die Wiedervereinigung der Band Soundgarden bekannt. Im selben Jahr nahm er den Song Promise mit Slash auf, der auf dem gleichnamigen Soloalbum des ehemaligen Guns N' Roses-Gitarristen erschien. Im Jahr darauf schrieb er den Song The Keeper fรผr den Film Machine Gun Preacher, fรผr den er 2012 eine Golden-Globe-Nominierung erhielt. Sein 2015 verรถffentlichtes letztes Soloalbum Higher Truth erhielt รผberwiegend positive Kritiken, erreichte aber nicht den Erfolg frรผherer Aufnahmen. 2016 steuerte er eine Coverversion des Songs Stay with Me Baby zur HBO-Serie Vinyl bei, und im Januar 2017 trat er noch ein letztes Mal mit Audioslave auf, bevor er mit Soundgarden auf US-Tournee ging.
Diskografie
Euphoria Morning (1999)
Carry On (2007)
Scream (2009)
Songbook (2011)
Higher Truth (2015)
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