Peter Alexander (eigentlich Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer; * 30. Juni 1926 in Wien, โ 12. Februar 2011 ebenda) war ein รถsterreichischer Sรคnger, Schauspieler, Entertainer und Showmaster.
Leben
Peter Alexander ist der Sohn des Bankbeamten Anton Neumayer und seiner Ehefrau Bertha, geb. Wenzlick. Bereits wรคhrend seiner Schulzeit zeigte sich Peter Alexanders Hang zum Parodieren. Nach dem Besuch der Volksschule wechselte er auf das Humanistische Gymnasium im 18. Wiener Gemeindebezirk, das er jedoch vorzeitig verlassen musste. Daraufhin schickte ihn sein Vater nach Znaim, wo Peter Alexander 1944 die Matura ablegte. 1944 wurde er Flakhelfer, kam danach zum Arbeitsdienst nach Breslau und meldete sich auf seine Einberufung hin schlieรlich freiwillig zur Marine. 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft. Die Monate in diversen Lagern nutzte er, um seine Talente in Form von Theaterabenden oder musikalischen Improvisationen zu erproben.
Schauspieler und Sรคnger
Zurรผck in Wien sollte Peter Alexander nach dem Willen seiner Eltern ein Studium der Medizin beginnen. Er immatrikulierte sich an der Universitรคt Wien, besuchte aber nur eine Vorlesung. Er wollte Schauspieler werden, strebte ein Engagement am Burgtheater an. Ab 1946 absolvierte Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer am Max-Reinhardt-Seminar eine Schauspiel-Ausbildung und schloss diese 1948 mit Auszeichnung ab. Dabei nannte er sich erstmals unter Weglassung aller weiteren Namen nur noch โPeter Alexanderโ. Zu seiner Klasse gehรถrten unter anderem Ernst Stankovski, Erwin Strahl und Gerhard Riedmann. Schon hier zeichnete sich ab, dass Peter Alexander eher fรผr das komรถdiantische Fach bestimmt war. Er brachte sich Gesang und Klavierspiel autodidaktisch bei. Seit den Nachkriegsjahren verehrte er Frank Sinatra.
Bereits 1951 erschien bei der Plattenfirma Austrophon Alexanders erste Schallplatte (โDas machen nur die Beine von Doloresโ). 1953 wechselt er zu Polydor, wo das Erfolgsduo Kurt Feltz und Heinz Gietz viele Lieder fรผr ihn schreibt. Ende 1965 schlieรlich geht er zu Ariola. Bis 1981 hatte Alexander als Sรคnger 27 Top-Ten-Hits in der Bundesrepublik Deutschland und war bis heute achtzig Mal in den Top Hundert vertreten. Fรผr seine Schallplatten, Filme und Fernsehshows erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Von 1965 bis 1983 wurden รผber 15 Millionen Langspielplatten und 25 Millionen Singles von Peter Alexander allein bei Ariola verkauft; wobei die Schaffenszeiten bei Austrophon und Polydor und die ab 1983 bis heute im deutschsprachigen Sprachraum noch nicht mit einbezogen werden konnten. Er brachte insgesamt รผber 156 Singles und รผber 120 Original-Langspielplatten auf den Markt sowie mehrere Dutzende EP-Produktionen. Eng verbunden mit der Gesangskarriere von Peter Alexander war die Karriere der Produzenten Kurt Feltz und Ralph Siegel. Allein in Deutschland werden Peter Alexanders Tontrรคgerverkรคufe von 1956 bis heute auf รผber 46 Millionen Stรผck geschรคtzt.
Ende der 80er-Jahre war er zeitweise mit Hits wie โDie Zeit der Rosenโ oder โGestern jung, morgen altโ, die Roland Heck und Gerd Kรถthe fรผr ihn produzierte, in den Hitparaden zu finden. Seine letzte offizielle LP-Verรถffentlichung war 1991 die von Dieter Bohlen produzierte Platte โVerliebte Jahreโ.
Ariola gab anlรคsslich seines 80. Geburtstages bekannt, dass Alexander als einziger deutschsprachiger Sรคnger sechs Jahrzehnte mit seinen Produktionen in den deutschen Hitparaden vertreten ist.
Entertainer, Showmaster und Filmschauspieler
Alexander trat von den 1950ern bis in die frรผhen 1970er als Darsteller in mehreren Unterhaltungsfilmen auf, in denen er zumeist auch als Sรคnger zu hรถren war. Oft war Gunther Philipp sein Partner. Popularitรคt erlangte Alexander durch die Verkรถrperung des Kellners Leopold in der Operettenverfilmung Im weiรen Rรถรl (Regie Werner Jacobs, 1960). Diese Art von Unterhaltungsfilmen, die leichte Muse, wurden auch kommerziell erfolgreich. So wurde Alexander 1957 von Deutschlands Kinobesitzern zum besten Nachwuchskรผnstler gewรคhlt, und er bekam spรคter unter anderem die โGoldene Leinwandโ und die โBerolinaโ verliehen.
Von 1969 bis 1995 erzielte die Peter Alexander Show, in denen er als moderierender Gastgeber, Entertainer, Parodist und Sรคnger auftrat, hohe Einschaltquoten im Fernsehen. Die damaligen ZDF-Shows (Spezialitรคtenโฆ, Wir gratulierenโฆ) mit den Bรผchern von Hans Hubberten und unter der Regie von Ekkehard Bรถhmer, Dieter Prรถttel und Dieter Wendrich erreichten eine hohe Publikumszahl. Mit bis zu 38 Millionen TV-Zuschauern allein in Deutschland erzielte er Einschaltquoten, die sonst nur Weltmeisterschaftsรผbertragungen erreichten. Ein Hรถhepunkt war die ZDF-Gala zu Gunsten der Deutschen Krebshilfe aus dem Jahre 1975, Treffpunkt Herz. Insgesamt trat Peter Alexander in 600 TV-Sendungen auf.
Alexander etablierte sich bis heute als erfolgreichster Showstar im gesamten deutschsprachigen Raum. Seine Tourneen in der Bundesrepublik, in รsterreich und der Schweiz erzielten groรe Resonanz. Diese Tourneen gaben dem Kรผnstler die Mรถglichkeit, seine Vielseitigkeit, z. B. als Pianist im Swing-Bereich, รผber das TV-Show-Format hinaus zu prรคsentieren.
In den gesamten 60er und 70er Jahren war Peter Alexander der erfolgreichste Tourneekรผnstler im gesamten deutschen Sprachraum, vor allem aber in Deutschland errang er ungeahnte Beliebtheit. Die Eintrittskarten zu Alexanders Konzerten waren jeweils binnen kurzer Zeit ausverkauft, und das ohne jegliche aufdringliche Werbung. Eine Eintrittskarte kostete ca. 52 DM. โ Einige Beispiele: Die 10.000 Karten fรผr ein Konzert in der Berliner Deutschlandhalle waren 1973 binnen 48 Stunden ausverkauft; 1975 sahen 450.000 Menschen Peter Alexander auf seinen Konzerten in Deutschland, รsterreich und der Schweiz; 1982 erhielt Alexander den neugeschaffenen Musikjournalistenpreis, weil er in wenigen Wochen รผber 250.000 Konzertkarten verkaufen konnte. โ Im Laufe seiner Karriere konnte Alexander die Westfalenhalle in Dortmund mehrmals mit jeweils 12.000 Zuschauern vollends fรผllen; von der Stadt Kรถln erhielt Alexander eine Auszeichnung dafรผr, im Laufe seiner Karriere insgesamt 14 Mal in der stets ausverkauften Kรถlner Sporthalle aufgetreten zu sein; 1991 konnte er viermal die rund 10.000 Plรคtze der Wiener Stadthalle vollstรคndig fรผllen.
1987 moderierte Alexander unter groรem Zuschauerinteresse die Erรถffnung des Austria Centers in Wien.
Am 16. Januar 2005 war Peter Alexander erstmals wieder im ZDF zu sehen, als sein vorab aufgezeichneter Gratulationsbeitrag zum 70. Geburtstag des Produzenten Wolfgang Rademann in der Sendung ausgestrahlt wurde. Im Mai 2006 erschien zu seinem eigenen 80. Geburtstag die von dem Autor Michael Wenk und Alexander-Fanclub-Leiterin Barbara Lรถhr zusammengestellte Bildbiografie โPeter Alexander โ Das tat ich alles aus Liebeโ. Peter Alexander verfasste das Vorwort. Am 16. Juli 2006 wurde Alexander in einer ZDF-Gala anlรคsslich seines runden Geburtstages per Videoรผbertragung von seinem Zuhause aus zugeschaltet. Das ZDF wiederholte im Anschluss an die Geburtstagssendung noch einmal die Gala Treffpunkt Herz von 1975.
Ehe
Im Mai 1952 lernte Peter Alexander die Schauspielerin Hilde Haagen kennen, die er am 22. September 1952 heiratete. Sie gab die Schauspielerei auf, um ihren Mann zu managen. Sie haben zwei gemeinsame Kinder, Susanne Haidinger-Neumayer (geb. 1958), heute Malerin, und Michael (geb. 1963). Hilde starb am 29. Mรคrz 2003 im Alter von 81 Jahren. Seit dem Tod seiner Frau lebt Peter Alexander in Grinzing im 19. Wiener Bezirk.
Am 08.03.2009 verunglรผckte seine Tochter Susanne in Thailand bei einem Autounfall tรถdlich. Am 12. Februar 2011 verstarb Peter Alexander im Alter von 84 Jahren. Die Todesursache wurde der รffentlichkeit nicht bekanntgegeben.
Am 13. Januar 2019 verstarb Michael Neumayer im Alter von 56 Jahren unter ungeklรคrten Umstรคnden in seinem Haus im tรผrkischen Belek in der Nรคhe von Antalya. Er wurde im engsten Familienkreis im Familiengrab in Grinzing beigesetzt.
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