R.E.M. war eine US-amerikanische Rockband. Mit รผber 85 Millionen verkauften Alben gilt sie als eine der erfolgreichsten Bands des Alternative Rock. R.E.M. wurde 1980 in Athens (Georgia), USA, als College-Band unter dem Namen โ€žTwisted Kitesโ€œ gegrรผndet. Die Anfรคnge der Band gehen etwa auf das Jahr 1978 zurรผck. Peter Buck arbeitete damals bei Wuxtry Records, einem Plattenladen in Athens in der Nรคhe der University of Georgia, wo er durch die Schwestern Lynda und Cyndy Stipe deren Bruder Michael Stipe kennenlernte. รœber eine Freundin Peter Bucks lernten die beiden dann Mike Mills und Bill Berry kennen. Der erste Auftritt der Band โ€žTwisted Kitesโ€œ fand am 5. April 1980 in der St. Maryโ€™s Episcopal Church in der Oconee Street in Athens in der Nรคhe des Wohnorts von Stipe, Buck, Berry und dessen Freundin Kathleen Oโ€™Brien statt. Anlass war Kathleens 21. Geburtstag und das Set bestand hauptsรคchlich aus Coverversionen. Bei ihrer Suche nach einem neuen Namen nahm Stipe ein Wรถrterbuch, suchte willkรผrlich einen Eintrag aus und traf zufรคllig auf R.E.M., die Abkรผrzung fรผr Rapid Eye Movement, eine Schlafphase des Menschen, in der sich die Augen sehr schnell unter den Lidern bewegen.

Im Juli 1981 erschien auf dem Schallplattenlabel โ€žHib-Toneโ€œ die erste Single Radio Free Europe mit der B-Seite Sitting Still. Dieses Label wurde von einem Jurastudenten gegrรผndet, der dort eigentlich seine eigene Band verรถffentlichen wollte, die sich jedoch kurz vorher getrennt hatte. Fรผr โ€žHib-Toneโ€œ nahm R.E.M. auch die Songs fรผr die EP Chronic Town auf, die jedoch dort nicht mehr verรถffentlicht wurde. Radio Free Europe wurde spรคter erneut vom Label I.R.S. Records verรถffentlicht.

Erste Erfolge (1982โ€“1987)
Im Mai 1982 wurde die Band beim Label I.R.S. Records unter Vertrag genommen. Hier wurde die EP Chronic Town verรถffentlicht, von der bis Ende des Jahres gut 20.000 Stรผck verkauft wurden und die es fรผr drei Monate in die Top 5 der College Radio Charts schaffte. Im Jahr darauf verรถffentlichte die Band ihr erstes Album mit dem Titel Murmur, das von der Presse wegen oder trotz seines eigenwilligen Stils durchweg positiv aufgenommen wurde. Das Album kam bis auf Platz 36 der Billboard 200 und hielt sich 30 Wochen. Nur ein Jahr spรคter verรถffentlichte die Band ihr zweites Album Reckoning, das es bis auf Platz 27 der Billboard Charts brachte und sich mehr als ein Jahr hielt.

Bis zu diesem Zeitpunkt verlief die Entwicklung der Band linear. Sie gab sehr viele Livekonzerte, nahm ihre ersten Videos auf, erรถffnete im Jahr 1983 fรผnf Konzerte der Hallentournee der britischen Band The Police in den USA und hatte ihren ersten Fernsehauftritt in der David-Letterman-Show. Im Vorfeld zum 1985 verรถffentlichten Album Fables of the Reconstruction traten in der Band zum ersten Mal Probleme auf. Man fรผhlte sich ausgebrannt vom vielen Touren. Erstmals wurde den Bandmitgliedern der Starstatus bewusst, den sie erreicht hatten. Dies merkte man auch dem Album an โ€“ es hatte eine dunklere Stimmung als die beiden Platten zuvor.

1986 erschien Lifes Rich Pageant, das bis auf Platz 21 der Billboard Charts kam und der Band die erste Goldene Schallplatte fรผr 500.000 verkaufte Exemplare einbrachte. Auf dem Album befindet sich ein Stรผck, das seit 1981 zum festen Bestandteil ihrer Konzerte gehรถrte: Just a Touch. Bevor die Gruppe im September 1987 das Album Document verรถffentlichte, erschien im April desselben Jahres Dead Letter Office, eine Zusammenstellung รคlterer Songs, Coverversionen sowie erstmals auf CD die EP Chronic Town.

Das Album Document brachte der Band erstmals auch stรคrkere Beachtung auรŸerhalb der Vereinigten Staaten ein; es beschรคftigt sich mit Politik und den persรถnlichen Gefรผhlswelten der einzelnen Bandmitglieder. Es wurden mehr als eine Million Exemplare des Albums verkauft, und es enthรคlt zwei Stรผcke, die bei fast jedem Konzert gespielt wurden: The One I Love sowie It's the End of the World as We Know It (And I Feel Fine).

Superstars (1988โ€“1996)
Zusรคtzlich brachte der Erfolg des Albums der Band einen Vertrag mit dem Major-Label Warner ein. Das erste Album bei Warner 1988 hieรŸ Green, und im Zug der Verรถffentlichung begab sich die Band auf ihre letzte groรŸe Welttournee fรผr mehrere Jahre. Die nรคchste sollte erst 1994 nach der Verรถffentlichung des Albums Monster folgen. Dazwischen ereignete sich der kommerzielle Durchbruch der Band im Jahr 1991 mit der Verรถffentlichung von Out of Time und der darauf enthaltenen Single Losing My Religion. Die Platte steht in vielerlei Hinsicht fรผr eine starke Verรคnderung der Band. Es wurde die erste Pop-Platte der Band; es gab akustische Gitarren, Mandolinen und Streicherarrangements, und man lud sich Gastmusiker wie den Rapper KRS-One und die Sรคngerin Kate Pierson von den The B-52's ins Studio ein. Da die Band sich von groรŸen Live-Shows vorerst verabschiedet hatte, wurde die Platte mit zahlreichen Auftritten in kleineren Clubs mit รผberwiegend akustischen Instrumenten beworben, die die Musik auf das Wesentliche reduzierten. Unter anderem spielte man fรผr MTV Unplugged.

Der groรŸe Erfolg der Platte wurde im darauf folgenden Jahr durch das Album Automatic for the People noch รผbertroffen. Mit weltweit รผber 18 Millionen verkauften Exemplaren ist es das erfolgreichste Album der Band, von ihm stammen Hits wie Drive, Everybody Hurts und Man on the Moon, der eine Wรผrdigung des US-amerikanischen Komikers Andy Kaufman ist. Der Titel des Albums entstand aus dem Motto eines Restaurants in Clarke County (Georgia), bei dem die Musiker von R.E.M. hรคufig zu Gast waren. Als Dank erwรคhnte sie den Inhaber โ€žWeaver D. und seinen tollen Ladenโ€œ im Begleittext.

Die Band schien mit der Entwicklung jedoch unzufrieden. Out of Time und Automatic for the People waren bei Publikum und Kritik sehr groรŸe Erfolge gewesen, aber es war darรผber nach Ansicht der Musiker das Ursprรผngliche, Rohe, Unschuldige verloren gegangen. Mit dem 1994 erschienenen Album Monster wollte die Gruppe daher zu ihren Ursprรผngen zurรผckkehren: direkte, ungekรผnstelte Rockmusik, bei der vor allem Bucks verzerrte Gitarre im Vordergrund stand. Der Song Let Me In von Monster ist dabei Kurt Cobain gewidmet, der sich 1994 das Leben nahm. Das gesamte Album ist zudem River Phoenix gewidmet, wie Cobain ein Freund von Michael Stipe, der 1993 an einer รœberdosis Drogen gestorben war. Stipe hatte deswegen fรผnf Monate lang an einer Schreibblockade gelitten. Monster erhielt zumeist mittelmรครŸige Kritiken und verkaufte sich zwar sehr gut, allerdings schlechter als die beiden Vorgรคngeralben.

1996 wurde ein mit 80 Millionen US-Dollar dotierter Vertrag mit Warner รผber fรผnf Alben abgeschlossen. Das folgende Album New Adventures in Hi-Fi war das letzte in der Originalbesetzung und erschien im September 1996. In den USA erreichte es Platz zwei in den Billboard 200, in Australien, Belgien, Dรคnemark, Deutschland, GroรŸbritannien und zehn weiteren Staaten schaffte es das Album bis an die Spitze der Charts. Es ist erneut ein รผberwiegend rockiges Album, doch ruhigere Songs wie How the West Was Won and Where It Got Us und Electrolite leiteten einen erneuten Kurswechsel in der Musikrichtung ein, der mit Reveal und Around the Sun einsetzen sollte.

Personelle Verรคnderungen und weitere Erfolge (1997โ€“2011)
Ursprรผnglich als Quartett gegrรผndet, stieg der Schlagzeuger Bill Berry im November 1997 aus der Band aus. Er fรผhlte sich dem zunehmenden Tourneestress gesundheitlich nicht mehr gewachsen, nachdem er bereits wรคhrend der Monster-Tour im Jahr 1995 eine Hirnblutung durch ein geplatztes Aneurysma erlitten hatte. Die Band stand vor der Auflรถsung, doch dann entschied man sich, als Trio weiterzumachen. Barrett Martin, ehemals Screaming Trees, nahm bei den Aufnahmen zum neuen Album Up Berrys Platz ein, ohne jedoch offiziell Bandmitglied zu werden. Ende 1998 รผbernahm Joey Waronker, der vorher bei Beck am Schlagzeug saรŸ, den Posten von Bill Berry; auch er wurde aber kein Teil der Band. Die drei verbliebenen Mitglieder verรถffentlichten danach weiter Alben und gingen auf Tourneen, bei denen sie regelmรครŸig von den Musikern Bill Rieflin (seit der Tour im Jahr 2003 der neue Schlagzeuger), Ken Stringfellow sowie Scott McCaughey (jeweils Bass, Gitarre, Keyboard) unterstรผtzt wurden.

Die Band blieb erfolgreich und konnte weitere Chartplatzierungen verbuchen; in GroรŸbritannien gelangen mit Imitation of Life (2001), Bad Day (2003) und Leaving New York (2004) sogar noch einige Top-10-Hits. Das Studioalbum Around the Sun aus dem Jahr 2004 knรผpfte an die Zeit von Automatic for the People (1992) und Reveal (2001) an. Es befasst sich grรถรŸtenteils und sehr kritisch mit der (Irak-)Politik des US-amerikanischen Prรคsidenten George W. Bush. Wรคhrend die Band am nรคchsten Studioalbum arbeitete, erschien am 12. Oktober 2007 ihr erstes Livealbum einschlieรŸlich Video-DVD, das aus Aufnahmen von den zwei Konzerten in Dublin am 26. und 27. Februar 2005 besteht. Am 28. Mรคrz 2008 erschien ihr 14. Studioalbum mit dem Titel Accelerate. Das nur 34 Minuten lange Album ist hรคrter und rockiger als die vorhergehenden. Die erste Singleauskopplung war Supernatural Superserious.

Das 15. und letzte Studioalbum Collapse Into Now erschien in Europa am 7. Mรคrz 2011.[4] Die Aufnahmen hierzu fanden in Berlin, Nashville und New Orleans statt. Als Gรคste waren Peaches, Patti Smith sowie der Pearl Jam-Sรคnger Eddie Vedder an den Aufnahmen beteiligt. Produzent war wie beim Vorgรคngeralbum Garret โ€žJacknifeโ€œ Lee.

Am 21. September 2011 gaben R.E.M. auf ihrer Website die Auflรถsung der Band bekannt โ€“ ohne Streitigkeiten, wie die Mitglieder beteuerten. Eine finale Best-of-Kompilation mit dem Titel Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982-2011 erschien am 11. November 2011.

Stil
R.E.M. gilt als bedeutender Vertreter und Pionier des Alternative Rocks. Die Gruppe bewegte sich zwischen Rock- und Popmusik unter dem Einfluss von Country- und Folk-Elementen. Peter Buck รคuรŸerte sich in einem Interview folgendermaรŸen:

โ€œMinor key, mid-tempo, enigmatic, semi-folk-rock-balladish things. That's what everyone thinks and to a certain degree, that's true.โ€

โ€žIn Moll gehalten, ein mittleres Tempo, etwas rรคtselhaft, Semi-Folk-Rock-Balladen. Das ist das, was jeder denkt, und zu einem gewissen Grad stimmt es.โ€œ
โ€“ Peter Buck, 1988.

Die Gruppe galt zu Beginn der 1980er Jahre als fester Bestandteil der Indie-Rock-Szene, einem Subgenre, mit dem man sich รผber den Vertrieb von sogenannten Independent-Labels von einer allzu offensichtlichen Kommerzialisierung distanzieren wollte. Mit der Etablierung des Alternative Rocks in den 1990er Jahren und der Verรถffentlichung der Alben Out of Time (1991) und Automatic for the People (1992) wandte sich die Band dem Mainstream und damit einhergehend poporientierten Songstrukturen zu. Um diesem Image entgegenzuwirken, entwickelte sich R.E.M. nach dieser erfolgreichen Phase bewusst wieder retrospektiv in Richtung Rockmusik.

Diskografie
Murmur (1983)
Reckoning (1984)
Fables of the Reconstruction (1985)
Lifes Rich Pageant (1986)
Document (1987)
Green (1988)
Out of Time (1991)
Automatic for the People (1992)
Monster (1994)
New Adventures in Hi-Fi (1996)
Up (1998)
Reveal (2001)
Around the Sun (2004)
Accelerate (2008)
Collapse into Now (2011)

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