Die Spice Girls [spais gษ:ls] waren eine britische fรผnfkรถpfige Pop-Girlgroup. Die Band formierte sich 1994 in London und verรถffentlichte 1996 bei Virgin Records ihre Debรผtsingle Wannabe, die in รผber 30 Lรคndern auf Platz 1 der Charts landete und der Band internationale Bekanntheit verschaffte. Ihre drei Studioalben โ aus denen zehn Singles ausgekoppelt wurden โ verkauften sich weltweit 53 Millionen mal.
Die Mitglieder der Band sind auch unter Spitznamen bekannt, die ihnen 1996 vom Top of the Pops Magazine gegeben und vom Management und den Medien aufgegriffen wurden: Melanie Brown (auch Mel B) alias Scary Spice, Emma Bunton alias Baby Spice, Geri Halliwell alias Ginger Spice, Victoria Adams alias Posh Spice und Melanie Chisholm (auch Mel C) alias Sporty Spice.
Nach dem Ausstieg Halliwells 1998 und der Ankรผndigung einer Bandpause 2001 starteten die Mitglieder Solokarrieren. Am 28. Juni 2007 wurde eine letzte gemeinsame Welttournee in Originalbesetzung und ein Greatest-Hits-Album angekรผndigt. Die Welttournee wurde ein Erfolg und spielte รผber 100 Millionen US-Dollar ein.
Die fรผnf Bandmitglieder fanden sich erneut im Juni 2012 zusammen, um ihr Musical Viva Forever zu bewerben. Im August 2012 traten sie bei der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele 2012 mit einem Medley auf.
Geschichte
Anfรคnge
Die Band wurde 1994 durch ein Inserat in der Zeitschrift The Stage von Bob Herbert und dessen Sohn Chris gegrรผndet, den Betreibern der Management-Firma Safe, vormals Heart Management.
In den 1980er Jahren hatte Bob Herbert bereits die Boygroup Bros gegrรผndet. Sie wollten eine reine Girlgroup grรผnden. Sie erhielten daraufhin mehr als 600 Bewerbungen. 300 wurden am 4. Mรคrz 1994 zu einem Casting im Dance Works Studio an der Londoner Oxford Street eingeladen. Ursprรผnglich bestand die Gruppe am Ende aus Geri Halliwell, Victoria Adams, Lianne Morgan, Melanie Brown und Michelle Stephenson. Die Band zog in ein Reihenhaus in Maidenhead, dessen Besitzer Murphy war, wo sie von Heart Management subventioniert wurden und jedes Mitglied Arbeitslosenunterstรผtzung beanspruchte. Lianne wurde aufgrund ihres Alters nach einem Monat vom Management gegen die drei Jahre jรผngere Melanie Chisholm ersetzt.
Wรคhrend der nรคchsten zwei Monate arbeitete die Band an Demos und Tanzroutinen in den Trinity Studios in Woking, Surrey. Mitte Juli 1994 wurde das Team durch die Gesangslehrerin Pepi Lemer erweitert. Gemรคร Stephenson war das Material, das der Gruppe gegeben wurde, โsehr, sehr junger Popโ und enthielt das Lied We're Gonna Make It Happen, was aber nie verรถffentlicht wurde. Schnell stellte sich heraus, dass Stephenson mit der Energie der anderen vier nicht mithalten konnte. Bob Herbert erklรคrte, dass โsie einfach nicht reinpasste. Sie hรคtte sich niemals eingefรผgt, deshalb musste ich sie entlassen. Stephenson erklรคrte, dass sie die Band wegen ihrer an Krebs erkrankten Mutter verlassen hatte. Dies wurde spรคter von Victoria dementiert, welche meinte, Stephenson โsei einfach unfรคhigโ gewesen, die Arbeit in die Gruppe zu stecken, wie es der Rest machte. Die Herberts suchten nach einem Ersatz und wollten zunรคchst Abigail Kas verpflichten. Man war mit ihr einverstanden, aber Kas sagte wegen Bedenken ihres Freundes einen Tag spรคter wieder ab. Daraufhin wurde die 18-jรคhrige Emma Bunton von der Gesangslehrerin Pepi Lemer vorgeschlagen. Sie beeindruckte die Herberts und traf im Juli 1994 auf die Band, die sie mit offenen Armen empfing: โIch wusste sofort, sie war die Richtigeโ, meinte Halliwell. Nachdem sich Bunton der Gruppe anschloss, bauten sich Unzufriedenheiten zwischen der Gruppe und dem Management auf. Die Gruppe fรผhlte sich unsicher, weil sie keinen Vertrag hatten und war von der Richtung frustriert, in welche sie Heart Management steuerte. Sie รผberzeugten Bob Herberts einen Auftritt vor rund 100 geladenen Vertretern von Medien und Plattenindustrie, Musikverlagen und Showagenturen in den Momis Studios in Shepherd's Bush zu organisieren, wo sie eine โรผberwรคltigend positiveโ Reaktion erhielten. Wegen des groรen Interesses an der Gruppe wollten die Herberts mรถglichst schnell einen verbindlichen Vertrag schaffen. Angespornt durch den beim Auftritt erzielten Erfolg verzรถgerten die Mรคdchen jetzt aufgrund der Ratschlรคge von unter anderem Victorias Vater Tony Adams die Vertragsunterschrift. Im Mรคrz 1995 verlieร die Band Heart Management, da sie dort ihre Visionen und Ideen nicht verwirklichen konnten. Die Gruppe stahl die Master-Aufnahmen aus den Verwaltungsbรผros, um sicherzustellen, dass sie die Kontrolle an ihrer eigenen Arbeit behielten. Am selben Tag machten die Mรคdchen den Produzenten Eliot Kennedy ausfindig, der ebenfalls bei ihrem Auftritt anwesend war, und รผberzeugten ihn, mit der Gruppe zusammenzuarbeiten.
Im Oktober 1994 begann die Gruppe, bewaffnet mit einem Katalog von Demos und Tanzroutinen, die Management-Agenturen abzuklappern. Die Gruppe wurde vom Musikproduzenten Absolute eingeladen, was ihnen wiederum die Aufmerksamkeit von Simon Fuller brachte. Die Mรคdchen begannen mit Fuller zusammenzuarbeiten und unterzeichneten schlieรlich bei ihm im Mรคrz 1995. Wรคhrend des Sommers 1995 bereiste die Gruppe Plattenfirmen in London und Los Angeles und unterzeichnete schlieรlich einen Vertrag mit Virgin Records im September 1995. Von da an bis zum Sommer 1996 schrieben und nahmen die Mรคdchen Songs fรผr ihr Debรผt-Album auf, wรคhrend sie die Westkรผste von Amerika umfassend bereisten, wo sie einen Plattenvertrag mit Windswept Pacific unterzeichnet hatten.
Spice
Im Juni 1996 verรถffentlichten die Spice Girls ihre Debรผt-Single Wannabe. Der Song wurde ein weltweiter Hit und erreichte in zahlreichen Lรคndern Platz 1 der Musik-Charts. In den Wochen vor der Verรถffentlichung hatte das Video die Musik-Kanรคle dominiert. In Groรbritannien stieg der Song auf Platz 3 der Hitparade ein, erreichte eine Woche spรคter die Spitze und konnte sich dort sieben Wochen lang behaupten. Das Lied wurde in รผber 30 Lรคndern ein Nr-1-Hit, auch in Deutschland. Es wurde nicht nur die am meisten verkaufte Single einer Girlgroup, sondern auch die sich am schnellsten verkaufende Debรผt-Single aller Zeiten. Mit Wannabe konnten die Spice Girls in den schwierigen US-amerikanischen Markt einbrechen und in den Hot 100 auf Platz 11 einsteigen. Die Platzierung war zu dieser Zeit der hรถchste Debรผt-Einstieg eines britischen Acts. Zuvor hielten die Beatles mit I Want to Hold Your Hand auf Platz 12 den Rekord. Vier Wochen nach ihrem US-Einstieg landeten die Spice Girls auch dort auf Platz 1 der Charts.
Im November 1996 verรถffentlichten die Spice Girls ihr Debรผt-Album Spice in Europa. In Deutschland erreichten die Spice Girls damit Platz 6 der Charts. Der Erfolg war beispiellos und stellte aufgrund des groรen Interesses an der Gruppe Vergleiche zur Beatlemania an (man sprach von โSpicemaniaโ). In nur sieben Wochen verkaufte sich Spice allein in Groรbritannien 1,8 Millionen Mal, was die Spice Girls zum am schnellsten verkaufenden Act seit den Beatles machte. Insgesamt wurde das erste Album Spice ein weltweiter Erfolg, mit 23 Millionen verkauften Platten.
An diese Erfolge anknรผpfend verรถffentlichten die Spice Girls im Oktober und Dezember ihre nรคchsten Singles Say You'll Be There und 2 Become 1. Die beiden Singles setzen die bemerkenswerten Verkรคufe der Gruppe fort, indem sie in mehr als 53 Lรคndern in den Charts einstiegen und den Ruf der Gruppe als grรถรter Pop Act auf dem Planeten festigten. Die letzte Verรถffentlichung aus Spice war die Doppel-A-Seite Mama / Who Do You Think You Are, die in Deutschland Platz 4 der Charts erreichte.
Spiceworld
Im November 1997 verรถffentlichten die Spice Girls ihr zweites Album mit dem Namen Spiceworld. Nach der vorausgegangenen Verรถffentlichung der ersten Single-Auskopplung Spice Up Your Life erwies sich das Album als ein globaler Bestseller. Es stellte einen neuen Rekord als das am schnellsten verkaufte Album auf, da es innerhalb von zwei Wochen sieben Millionen Mal verkauft wurde. Dank positiver Rezensionen wurde das Album in Europa, Kanada und den USA mehr als zehn Millionen Mal verkauft. In Amerika wurde allerdings kritisiert, dass die Gruppe ihr zweites Album schon neun Monate nach ihrem Debรผt verรถffentlichte. Auch in Europa begannen sich die Folgen ihrer medialen รberprรคsenz auszuwirken. Sie wurden vermehrt fรผr ihre mehr als 20 Werbevertrรคge kritisiert. Dieser Umstand fรผhrte zu niedrigeren internationalen Chartpositionen, dennoch blieben die Spice Girls die am meisten verkaufende Popgruppe, sowohl 1997 als auch 1998.
Die auรerdem aus dem Album ausgekoppelten Singles Too Much und Viva Forever gelangten an die Spitze der britischen Single-Charts. Die Single Stop schaffte es auf Platz 2.
Im Juni 1997 begann die Gruppe mit den Dreharbeiten zu ihrem Filmdebรผt Spice World โ Der Film. Der Film sollte das gleichnamige, zweite Album begleiten und war inhaltlich angelehnt an den Beatles-Film Yeah Yeah Yeah. Die frรถhliche Komรถdie sollte den Geist der Spice Girls widerspiegeln und beinhaltete zahlreiche Gastauftritte, einschlieรlich Roger Moore, Elton John, Jennifer Saunders, Richard E. Grant, Michael Barrymore und Meat Loaf. Als der Film im Dezember 1997 verรถffentlicht wurde, erwies er sich als Kassenschlager, der fast 30 Millionen US-Dollar in den USA, elf Millionen Pfund in Groรbritannien und รผber 70 Millionen US-Dollar weltweit einspielte. Dennoch wurde der Film 1999 siebenmal fรผr die Goldenen Himbeere nominiert, wobei die Gruppe die Auszeichnung zur โSchlechtesten Schauspielerinโ kollektiv โgewannโ.
Am 7. November 1997 entlieรen die Spice Girls ihren Manager und Mentor Simon Fuller. Laut ihrer verschiedenen Autobiografien waren es hauptsรคchlich Halliwell und Brown, die auf eine Entlassung von Fuller drรคngten. Sie kritisierten, er sei zu kontrollierend geworden und wรผrde sie in ihrer persรถnlichen und kรผnstlerischen Freiheit einschrรคnken. Die Gruppe begann daraufhin, sich selbst zu managen. Jedem Mitglied der Gruppe oblag ein bestimmter Verantwortungsbereich: Brown รผbernahm die Tour-Kontrolle, Halliwell die Sponsorenvertrรคge, Bunton das Personal, Ablaufprogramm und Wohltรคtigkeiten, Beckham die Verkaufspolitik und Chisholm die Plattenfirma, Singles und Formate. Spรคter grรผndeten sie ihr eigenes Team, angefรผhrt von Nancy Phillips, das sich um ihre geschรคftlichen Angelegenheiten kรผmmerte.
Anfang 1998 brachen die Spice Girls zu ihrer Welttournee auf, die 102 ausverkaufte Konzerte in Europa und Nordamerika beinhalten wรผrde. Die Spiceworld-Tour begann am 24. Februar 1998 in Dublin, Irland, ging auf dem europรคischen Festland weiter, um danach fรผr 14 Konzerte in der Wembley Arena und in der NEC Arena in Birmingham nach Groรbritannien zurรผckzukehren. Hier wurden Studio-Aufnahmen fรผr ein geplantes Live-Album gemacht, was von der Gruppe folgendermaรen kommentiert wurde: โWir haben allen gezeigt, dass wir live singen kรถnnen, darum mรถchten wir jetzt ein Live-Album fรผr unsere Fans machen.โ Obwohl Aufnahmen gemacht wurden, wurde die Idee jedoch wieder verworfen.
Spรคter im Jahr wurden die Spice Girls eingeladen, den offiziellen englischen Song zur Fuรball-Weltmeisterschaft 1998, How Does It Feel Like to Be on Top of the World?, aufzunehmen. Jedoch wurde der Song in den Charts von einer Neuaufnahme von Three Lions, der offiziellen englischen Hymne zur Fuรball-EM 1996 von den beiden Komikern David Baddiel und Frank Skinner sowie der Liverpooler Band The Lightning Seeds, รผberholt. Der offizielle Song wurde auรerdem noch von Fat Les' Vindaloo in den Charts geschlagen, einer weiteren inoffiziellen Hymne. Das Ergebnis war, dass der offizielle Song vollstรคndig ignoriert wurde und schnell in Vergessenheit geriet. Als wรคhrend eines Freundschaftsspiels gegen Portugal How Does It Feel Like to Be on Top of the World? gespielt wurde, รผbertรถnte das Publikum den Song, indem es Three Lions sang, um sich damit รผber den offiziellen Song lustig zu machen. Die Single hielt sich nur drei Wochen in den britischen Top 40, obwohl die Spice Girls sich massiv fรผr das Marketing des Songs einsetzten.
Im Mai 1998 bestรคtigte die Gruppe in einem Interview in This Morning in England, dass die Band an ihrem dritten Album arbeite, welches sich von den zwei Vorgรคngern unterscheiden sollte. Das Album sollte aus verschiedenen Solo-Songs, Duetten und Gruppensongs bestehen, um den Mรคdchen die Mรถglichkeit zu geben, ihre eigene Musik zu verรถffentlichen und gleichzeitig weiterhin als Band zusammen zu bleiben. Dieses Konzept wurde jedoch niemals verwirklicht, da der Ausstieg Halliwells die Gruppenplรคne รผber den Haufen warf.
Am Ende des europรคischen Teils der Tour verpasste Geri Halliwell die letzten zwei Endshows in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Als offizieller Grund dafรผr wurde Gastroenteritis genannt. Jedoch zirkulierten schnell Gerรผchte, Halliwell habe sich von der Gruppe distanziert und plane, diese zu verlassen. Die Gerรผchte wurden lauter, als sie einem weiteren Auftritt fernblieb, wo die Gruppe ihre neue Single Viva Forever vorstellen wollte.
Goodbye
Am 31. Mai 1998, zwei Wochen vor Start der ausverkauften US-Tour, gab Halliwell ihren Ausstieg aus der Gruppe bekannt. Durch ihren Anwalt Julian Turton lieร sie mitteilen: โTraurigerweise muss ich mitteilen, dass ich die Spice Girls verlassen habe. Dies geschieht aufgrund von Differenzen zwischen uns. Ich bin mir sicher, dass die Gruppe weiterhin erfolgreich bleibt, und wรผnsche ihnen alles Gute.โ
Halliwell behauptete, dass sie unter Erschรถpfung litt und sich eine Auszeit nehmen wollte. Jedoch hielten sich hartnรคckig Gerรผchte, dass sie sich mit einem ihrer Bandmitglieder, vermutlich Mel B, zerstritten habe. Dies wurde in den Biografien von Victoria Beckham und Melanie Brown jedoch nicht bestรคtigt. Der Ausstieg von Geri Halliwell erschรผtterte die Fans und wurde eine der grรถรten Nachrichtenmeldungen im Unterhaltungsbereich des Jahres, die Schlagzeilen auf der ganzen Welt bekam. Die restlichen vier Mรคdchen verkรผndeten, dass sie als Gruppe weitermachen und die geplante US-Tour wie geplant stattfinden wรผrde. Jedoch warf Halliwells Ausstieg die meisten Plรคne der Gruppe รผber den Haufen. Er wurde als Grund genannt, weswegen das geplante Live-Album gestrichen wurde. Es bedeutete auch, dass das meiste Material, das sie Anfang 1998 in Dublins Windmill Lane Studios aufgenommen hatten, ausrangiert wurde. Ein gerรผchteweise animiertes Projekt durch Disney wurde ebenfalls nicht verwirklicht.
Viva Forever war die letzte Single, die aus Spiceworld verรถffentlicht wurde. Das Video wurde vor dem Ausstieg von Geri Halliwell fertiggestellt und zeigte die Mรคdchen in animierter Form, da die Mรคdchen aufgrund der Welttour keine Zeit hatten, ein Video selbst zu drehen. Eigentlich war eine Doppel-A-Seite mit Never Give Up on the Good Times geplant, was jedoch aufgrund von Zeitproblemen nicht verwirklicht werden konnte. Die Band hatte keine Zeit, die Parts von Halliwell neu aufzunehmen oder ein Video fรผr den Song zu drehen. Wรคhrend der Tour in Amerika nahmen die Spice Girls weiteres Material auf und verรถffentlichten zu Weihnachten 1998 den neuen Song Goodbye. Obwohl der Song vor Halliwells Ausstieg geschrieben wurde, wurde der Song trotzdem als ein Tribut an sie verstanden und landete erneut an der Spitze der britischen Charts. Das Lied wurde einer der erfolgreichsten Songs in Kanada, wo er 16 Wochen auf Platz 1 blieb.
Forever
Ende 1999 starteten die Spice Girls ihre Christmas in Spiceworld Tour mit Auftritten in London und Manchester. Die Spice Girls kamen zu den Brit Awards 2000 zurรผck, und es wurde bekannt gegeben, dass sie eine Auszeichnung fรผr hervorragende Leistungen (Outstanding contribution) erhalten hรคtten. Obwohl Geri Halliwell anwesend war, schloss sie sich ihren ehemaligen Bandmitgliedern auf der Bรผhne nicht an.
Im November 2000 verรถffentlichten die Spice Girls ihr drittes Album Forever. Mit einem neuen R&B-Sound erhielt das Album durchschnittliche Kritiken und erreichte nur einen Bruchteil des Erfolges seiner zwei Vorgรคnger.
Um international mehr Werbung zu machen, teilte sich die Band auf und bereiste unterschiedliche Lรคnder zu Promo-Zwecken. Victoria und Emma bereisten Nordamerika, wรคhrend sich Mel B und Mel C auf Europa konzentrierten. In den USA erreichte das Album Platz 39 in den Billboard 200 Album Charts. In Groรbritannien verรถffentlichten Westlife in der gleichen Woche ihr Album Coast to Coast. รber das Chart-Duell wurde in den Medien viel berichtet und Westlife gewannen schlieรlich den Kampf um die Chartspitze, wรคhrend die Spice Girls Platz 2 belegten.
Diese eigentlich als Anlass fรผr ein Comeback geplante Verรถffentlichung besiegelte faktisch gesehen das Ende der Spice Girls. Neben Holler und Let Love Lead the Way waren eigentlich noch Tell Me Why, If You Wanna Have Some Fun und Weekend Love als Singles geplant und bereits als Promo-CDs in Umlauf gebracht worden. Zu If You Wanna Have Some Fun wurde sogar ein Video produziert, das jedoch nur kurz in der Playlist von MTV UK war. Das โForever-Projektโ wurde von den Mรคdchen zu Gunsten der Solokarrieren aufgegeben.
Im Februar 2001 gaben die Spice Girls bekannt, dass sie eine Bandpause einlegen wรผrden, um sich auf ihre Solokarrieren zu konzentrieren. Eine offizielle Bandauflรถsung erfolgte nicht.
Comeback
Simon Fuller trat 2004, den Bemรผhungen einer Reunion von Take That folgend, an die ehemaligen Mitglieder heran, um die Gruppe erneut zu vereinen. Eine Wiedervereinigung der Band kam jedoch nicht zustande, da Melanie C zu dem Zeitpunkt nicht dazu bereit war.
โDie Spice Girls waren unglaublich, und ich bin stolz, ein Teil von ihnen gewesen zu sein. Doch nun sind wir alle รคlter und haben uns so sehr verรคndert, dass ich denke, dass es ein sehr schรถner Teil in meinem Leben war, jedoch in der Vergangenheit.โ
Der Plan eines Comebacks und der Verรถffentlichung eines Greatest-Hits-Albums wurde lange in den Medien diskutiert, wurde aber erstmals offiziell von Melanie Brown im Juni 2005 bestรคtigt. Direkt vor einer geplanten Wiedervereinigung aufgrund von Live 8 (die jedoch wegen Browns vertraglicher Verpflichtungen nicht zustande kam) sagte sie: โWir werden zurรผckkommen, weil wir alle es wollen. Ich weiร, jede ist dafรผr. Es wird ein Greatest-Hits-Album geben, und wir haben jede Menge neuer Songs, die noch niemand bisher gehรถrt hat.โ
Am 28. Juni 2007 gaben schlieรlich alle fรผnf Bandmitglieder ihr Comeback in einer Pressekonferenz in London im Royal Observatorium bekannt. Anders als bei Take That sollte das Comeback keine Wiedervereinigung sein, sondern ein endgรผltiger Abschied. Zum Comeback gehรถrte eine Welttournee, die am 2. Dezember in Vancouver startete. Die Tournee beinhaltete Songs aus allen drei Spice-Girls-Alben und erzรคhlt in einer Storyline die Geschichte der Band.
Im November 2007 wurde ein Greatest-Hits-Album verรถffentlicht. Im Dezember folgte ihre erste offizielle Dokumentation in Zusammenarbeit mit Bob Smeaton (Beatles Anthology, Who's Next).
Am 5. Oktober gab Melanie C in einem Interview mit Scott Mills auf Radio 1 bekannt, dass die neue Spice-Girls-Single Headlines (Friendship Never Ends) heiรen soll und am 19. November 2007 verรถffentlicht wird. Zudem wurde bekannt, dass es die offizielle Single fรผr Children in Need 2007 werde und ein Teil der Einnahmen dieser zugutekommt. Insgesamt wurden zwei neue Songs auf dem Greatest-Hits-Album verรถffentlicht, das am 12. November 2007 erschien. Die Single stieg in den britischen Pop-Hitparaden auf Platz 11 ein.
Anfang Februar 2008 wurde bekannt, dass die Spice Girls ihre Tournee vorzeitig am 26. Februar in Toronto beenden wรผrden. Offizielle Begrรผndung fรผr die Absage weiterer Konzerte waren โfamiliรคre und persรถnliche Verpflichtungenโ.
Am 12. August 2012 gab die Band bei der Abschlussshow der Olympischen Spiele in London ein einmaliges Comeback.
Musical
Im Dezember 2012 fand die Premiere des Spice Girls-Musicals Viva Forever! im Londoner Theaterviertel West End statt, welches von der Mamma Mia!-Autorin Jennifer Saunders gemeinsam mit der Produzentin Judy Craymer auf die Bรผhne gebracht wurde. Die Spice Girls waren an der Produktion beteiligt und waren unter anderem bei der Premiere erschienen. In dem Musical wird die Geschichte der Protagonistin Viva und ihren Freundinnen erzรคhlt, die bei einer Fernseh-Castingshow mitmachen. In Folge von schlechten Kritiken und schleppenden Kartenverkรคufen wurde das Musical nach nur sieben Monaten wieder abgesetzt.
Bedeutung
Girl Power
Der Ausruf Girl Power! (oft gemeinsam mit dem Victory-Zeichen) wurde ein Markenzeichen der Band und wurde sowohl positiv als auch negativ aufgefasst.
Der Ausdruck war ein Zeichen fรผr den Feminismus des neuen Zeitalters und sollte ausdrรผcken, dass moderne Mรคdchen gut, stark, begehrenswert und gemeinsam unschlagbar sind. Dies war kein neues Konzept in der Popwelt, denn sowohl Madonna als auch Bananarama hatten รคhnliche Ansichten geรคuรert. Neu war jedoch, dass die konsequente Prรคsentation von Girl Power den Mittelpunkt einer Band bildete. Geri Halliwell รคuรerte sich hierzu folgendermaรen:
โWir wollen, dass die Mรคdels รผberall auf der Welt ihre Power entdecken und Spice Girls werden. Wir sind nicht bloร eine Band. Die Spice Girls sind eine Bewegung, eine Art religiรถser Kult, bloร viel lustiger.โ
Die Spice Girls propagierten an Mรคdchen, Jugendliche und erwachsene Frauen die Wichtigkeit einer starken, loyalen Freundschaft unter Frauen und schufen hierzu die โ10 Goldenen Regeln von Girl Powerโ:
Sei positiv.
Sei stark.
Lass dich von niemandem niedermachen.
Leite dein Leben und dein Schicksal.
Unterstรผtze deine Freundinnen โฆ
โฆ und lass sie dich unterstรผtzen.
Sag deine Meinung.
Gehe dein Leben selbstbewusst an.
Lass dir von niemandem erzรคhlen, dass du etwas nicht machen kannst, nur weil du ein Mรคdchen bist.
Habe Spaร!
Einige Kritiker sahen daran nicht mehr als eine seichte Markttechnik, wรคhrend andere die teils aufreizenden Outfits der Spice Girls als problematisch ansahen und einen negativen Einfluss vor allem bei leicht beeinflussbaren jungen Mรคdchen befรผrchteten. Trotzdem wurde der Ausdruck ein kulturelles Phรคnomen und von Millionen von Mรคdchen angenommen und sogar ins Oxford English Dictionary aufgenommen.
Schwulenikonen
Die Mitglieder der Spice Girls werden vor allem in Groรbritannien als Schwulenikonen verehrt. Es wird gesagt, sie hรคtten etwas, das perfekt mit der Schwulencommunity zusammenpasste und das einen groรen Teil ihres Erfolges ausmachte. Sie verkรถrperten Glamour und Selbstbewusstsein, liebten das Spiel mit Verkleidungen und Sex.
Geri scherzte bei den Video Music Awards 1998 nach ihrem Ausstieg aus der Band รผber ihr Aussehen als Ginger: โSo, wie ihr bemerkt habt, bin ich nicht mehr lรคnger wie eine Drag Queen gekleidet.โ In einem Interview meinte Emma Bunton auf die Frage, warum die Spice Girls so viele schwule Fans haben: โWir fรผhlen uns wirklich geschmeichelt, eine so groรe schwule Fangemeinde zu haben, weil sie sich mit Mode und Songs auskennen. Ich fรผhl mich so geschmeichelt, dass wir so eine groรe homosexuelle Anhรคngerschaft haben, es ist toll!โ
Bei einer Marktumfrage der Homepage onepoll.com รผber die 50 grรถรten Schwulenikonen, an der รผber 5.000 Schwule und Lesben teilnahmen, landete Victoria Beckham auf Platz 12 und Geri Halliwell auf Platz 43.
Victoria Beckham parodierte in ihrem Video Let Your Head Go ihr Diva-Image, indem sie sich darin einen Spaร daraus machte, sich wie die US-Film-Diva Joan Crawford zu benehmen. Sie ist mit Elton John befreundet, der schon zu Spice-Girls-Zeiten mit der Band den Song Don't Go Breaking My Heart auffรผhrte und in dem Film Spice World einen Gastauftritt hatte.
Geri Halliwell verรถffentlichte als B-Seite von Mi Chico Latino 1999 den Song G.A.Y. und 2001 die Schwulenhymne It's Raining Men.
Studioalben
Spice (1996)
Spiceworld (1997)
Forever (2000)
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