The Eagles (1970-1981, 1994-aktuell)
Die Eagles sind eine Country-Rock-Band aus den USA, die 1970 gegrรผndet, 1981 aufgelรถst und 1994 wiedervereinigt wurde. Ihre bekanntesten Hits sind Hotel California und Take it easy. Die Band war mit fรผnf Nr.-1-Singles und sechs Nr.-1-Alben eine der erfolgreichsten Formationen der 1970er Jahre. Musikalisch werden sie im Genre Rock, Country-Rock und Folk Rock eingeordnet.
Die Grรผndungsmitglieder der Eagles waren:
* Glenn Frey, * 6. November 1948 in Detroit, Michigan, + 18. Januar 2016 in New York City, New York: Gesang, Gitarre, Slide-Gitarre, Piano
* Don Henley, * 22. Juli 1947 in Gilmer, Texas: Gesang, Schlagzeug, Gitarre
* Bernie Leadon * 19. Juli 1947 in Minneapolis, Minnesota: Gesang, Gitarre, Steel-Gitarre, Banjo, Mandoline
* Randy Meisner, * 8. Mรคrz 1946 in Scottsbluff, Nebraska: Gesang, Bass, Gitarre
Umbesetzungen:
* Don Felder, * 21. September 1947 in Gainesville, Florida: Gesang, Gitarre, Slide-Gitarre; stieร 1974 zur Band, verlieร die Band 2001 im Streit
* Joe Walsh, * 20. November 1947 in Wichita, Kansas: Gesang, E-Gitarre, Akustikgitarre, Slide-Gitarre; ersetzte 1976 Bernie Leadon
* Timothy B. Schmit, * 30. Oktober 1947 in Oakland, Kalifornien: Gesang, Bass; ersetzte 1977 Randy Meisner
Anfรคnge
Die Eagles zรคhlten fast ein Jahrzehnt lang zu den erfolgreichsten amerikanischen Bands. Aus dem Nichts avancierten sie zu den fรผhrenden Exponenten des Country-Rock (Synthese zwischen Pop/Rock und Country mit dem ursprรผnglichen Ziel einer Rรผckorientierung auf den Bluegrass) sowie des โCalifornia-Rock der 70er Jahreโ (Rolling Stone). Fรผr den Musik Express wurde die Band zum โSynonym fรผr Amerikaโ. Sie polierte das Western-Image auf, schrieb Songs รผber Tequila , Outlaws und James Dean. Hinter diesem Projekt standen Musiker, die geschickt mit Elementen wie Melancholie, Traumwelten sowie Pionier- und Aufbruchsstimmung zu hantieren wussten.
Don Henley, Glenn Frey, Bernie Leadon und Randy Meisner spielten 1971 erstmals zusammen in der Backing Band der bekannten Sรคngerin Linda Ronstadt. Die vier erfahrenen Profimusiker beschlossen zusammenzubleiben; die Eagles waren geboren. Glenn Frey hatte mit Ry Cooder und J.D. Souther, der spรคter mit den Eagles mehrere Songs schrieb, zusammengespielt. Don Henley hatte 1970 bei der texanischen Gruppe Shiloh debรผtiert, Bernie Leadon hatte schon mit Doug Dillard und Gene Clark gespielt und war Mitglied der Flying Burrito Brothers gewesen. Randy Meisner hatte kurzzeitig zur Band von Ricky Nelson und dann zu Poco gehรถrt.
Die Band produzierte 1971 in England unter der Regie von Glyn Johns das erste Album, das wie die Band Eagles hieร. Es enthielt mit Take It Easy (US-Charts #12) einen Sommerhit. Auรerdem wurden Witchy Woman (US-Charts #9) und Peaceful Easy Feeling (US-Charts #22) mit Erfolg ausgekoppelt: Die lockeren Country-/Westcoast-Klรคnge mit dem deutlichen Gitarrenprofil, der anregenden Rhythmik und dem klaren Gesang kamen beim Publikum gut an.
Die Eagles begaben sich auf ihre erste US-Tournee und widmeten sich nach deren Beendigung 1973 dem Konzeptalbum Desperado. Dieses Album zog romantische Parallelen zwischen der Doolin-Dalton-Gang, einer Verbrecherbande, die um 1890 in der Gegend von Kansas ihr Unwesen trieb, und der Geรคchteten-Existenz eines Rockrebellen. Die Eagles schilderten Aufstieg, Euphorie, Selbstรผberschรคtzung und Fall eines Superstars in der Western-Mythologie und schienen damit das amerikanische Lebensgefรผhl exakt zu treffen. Kommerziell war das Album allerdings noch nicht der groรe Durchbruch; die Single-Auskopplungen Desperado, Tequila Sunrise und Outlaw Man erzielten eine geringe Resonanz.
Erfolge
Fรผr die Aufnahmen zu ihrer dritten Platte On The Border verstรคrkten sich die Eagles mit Don Felder, der zuvor bei Flow gespielt hatte. Als neuer und zukรผnftig stรคndiger Produzent ersetzte Bill Szymczyk Glyn Johns. Diese beiden รnderungen animierten die Eagles zu einem โvolleren, weniger raubeinigen Klang und einer erregenden Frische bei den Gitarrensoliโ (Melody Maker). โWeiche Gitarrentรถne und wunderschรถne Vokalpassagenโ (Sounds) brachten die nicht allzu erfolgreichen Singles Already Gone (US-Charts #32) und James Dean (#77) mit sich, zwei bodenstรคndige Rocksongs. Die Band unterstรผtzte ihre Plattenumsรคtze mit stรคndigen Tourneeverpflichtungen, so dass On The Border schlieรlich die Millionengrenze รผberschritt. Mit der dritten Auskopplung aus diesem Album gelang den Eagles der Durchbruch: The Best Of My Love erreichte den ersten Platz in der amerikanischen Hitparade und wurde fรผr einen Grammy Award nominiert.
Im Zuge dieser Erfolgswelle ging die Band 1975 bereits wieder ins Studio, um das Album One Of These Nights zu produzieren. Die Platte stรผrmte die Charts in der ganzen Welt und lieferte mit dem Titelsong One Of These Nights(US-Charts #1), Lyinโ Eyes (US-Charts #2) und Take It To The Limit (US-Charts #4) erfolgreiche Stรผcke. So war es nicht verwunderlich, dass die Eagles anschlieรend auf ihrer ersten internationalen Tournee in ausverkauften Hallen spielten. Fรผr Lyinโ Eyes erhielten sie einen Grammy.
Anfang 1976 kam das Album Eagles: Their Greatest Hits 1971โ1975 heraus, welches die grรถรten Hits der Band bis in die Mitte der siebziger Jahre beinhaltet und heute mit 29 Millionen Exemplaren noch vor Michael Jacksons Thriller (27 Mio.) das bestverkaufte Album in den USA ist.
Bernie Leadon erklรคrte 1976 den Austritt aus der Band, weil er unter Reisestress litt. Er arbeitete danach als Studiomusiker und grรผndete 1977 mit Michael Georgiades die Bernie Leadon-Michael Georgiades Band. Leadon wurde von Joe Walsh ersetzt.
Hotel California, das Album aus dem Jahr 1976, zeigte, dass sich Walsh bestens in das Ensemble eingegliedert hatte. Klare Melodiefรผhrung und einigermaรen sanfte Gitarrenakzente, versetzt mit einigen rockigeren Tรถnen, ergaben auch diesmal ein harmonisches Klangbild. 107 Wochen hielt sich das Album in den amerikanischen Hitlisten, und bis heute wurde es millionenfach verkauft. Sounds meinte: โScharfe Ecken und Kanten gibt es in der Musik der Eagles keine, alles kommt rund und vollklingend daher, bisweilen seicht, bisweilen aufwรคndig, aber immer schรถnโ. Und obwohl die Eagles mit dem Titelsong Hotel California den Verdruss an der รberflussgesellschaft ihres Sonnenstaates Kalifornien ziemlich unverblรผmt zum Ausdruck gebracht hatten, galten sie nach eigenem Eingestรคndnis immer mehr als die โVerkรถrperung dessen, was die Leute an Kalifornien hassenโ, wie Glenn Frey bemerkte. Die nun folgende dreijรคhrige Pause bis zum nรคchsten Album รผberbrรผckten die โvollendeten Reprรคsentanten des Amerikas der siebziger Jahreโ (Musik Express) mit einer Welttournee sowie diversen Studioeinladungen von Kollegen.
Auflรถsung
1977 entschloss sich Randy Meisner, die Gruppe zu verlassen. Danach verรถffentlichte er einige Soloalben. Als Nachfolger empfahl sich Timothy B. Schmit, langjรคhriger Bassist und Sรคnger bei Poco โ bereits dort war er Meisners Nachfolger gewesen.
1978 verรถffentlichten die Eagles eine Weihnachtssingle namens Please come Home for Christmas (US-Charts #18), und eine Million Dollar kostete die Produktion von The Long Run, dem vorerst letzten Studiowerk der Eagles, die dafรผr noch einmal mehrfach Platin bekamen und das sich einige Woche auf Platz der US-Hitlisten hielt. Der Melody Maker empfand es als โPlatte des Jahresโ, die Zeitschrift HรถrZu als โรผberflรผssigโ. Noch einmal wurden groรangelegte Tourneen organisiert und mit mรคchtigem Technikaufwand bewรคltigt. So beherrschte denn auch โsonnenklare Perfektion bis zum Exzessโ (Musik Express) das Live-Vermรคchtnis der Eagles, ein Doppelalbum, das anfangs 1980 im Santa Monica Civic Auditorium und in der Long Beach Arena mitgeschnitten wurde. Auch dieses Album war international erfolgreich.
Was zunรคchst von einer verminderten Produktivitรคt (die Eagles brauchten acht Monate, um Hotel California fertigzustellen), รผber eine verminderte Originalitรคt (The Long Run lieร die frรผhere Frische etwas vermissen) zu einer Industrialisierung ihrer Musik (auf der Hรผlle ihres Live-Albums bedankten sich die Eagles bei fรผnfzehn Managern, sechs Promotern, drei Agenten, zwei Grossisten, einem Buchhalter und fรผnf Rechtsanwรคlten) fรผhrte, endete schlieรlich mit der Auflรถsung der Band. 1981 erklรคrten die Eagles offiziell das Ende ihrer Zusammenarbeit. Noch ein letztes Mal waren die Band in den Hitparaden ganz oben anzutreffen. Denn Asylum, die Plattenfirma, bei der alle Eagles-Alben erschienen sind, verรถffentlichte nach deren Auflรถsung noch Greatest Hits, Volume 2. Henley und Frey waren letztendlich so zerstritten, daร die Aussage die Runde machte, die Eagles wรผrden erst wieder zusammen spielen, โwenn die Hรถlle zufriertโ – Hell Freezes Over war dann auch der Titel des Albums, mit dem sie 1994 wieder zusammenkamen.
Wiedervereinigung
Angeregt von einem einmaligen Benefiz-Auftritt im Februar 1994 in Aspen beschlossen die Eagles – in der gleichen Besetzung, die sich 1981 getrennt hatte – eine Wiedervereinigung fรผr ein MTV-Konzert, das den Titel Hell Freezes Over trug und zu dem auch ein gleichnamiges Album erschien. Das MTV-Konzert leitete Frey mit den Worten โFor the records: We never broke up, we just had a fourteen-year-vacationโ (โFรผr das Protokoll: Wir haben uns nie getrennt, wir hatten nur 14 Jahre lang Urlaubโ) ein.
Die Besetzung bestand aus Glenn Frey, Don Henley, Don Felder, Joe Walsh, Timothy B. Schmit und den im Abspann des Videos als “zusรคtzliche Musiker” aufgefรผhrten John Corey, Timothy Drury und Scott Crago. Darauf folgten verschiedene Tourneen, dreimal auch durch Europa. Dabei schied Don Felder, Gitarrist und Mit-Komponist des grรถรten Hits Hotel California im Streit aus der Gruppe. Seither besteht die Band nur noch aus vier Mitgliedern.
1998 wurden die Eagles in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
Long Road Out Of Eden
Am 30. Oktober 2007 erschien in den USA das neue Album Long Road Out Of Eden. รber die Aufnahmen zum ersten Studioalbum der Eagles nach 28 Jahren sagte Don Henley in einem Interview: โIn ein paar Wochen werden wir das neue Album verรถffentlichen, wenn wir uns bis dahin nicht gegenseitig umgebracht haben!โ
Das Doppelalbum enthรคlt 20 Songs; die erste CD langsamere, die zweite rockigere, schnellere Titel. Einige der Stรผcke wurden wie schon frรผher von Don Henley und Glenn Frey geschrieben, andere von prominenten Schreibern wie Jack Tempchin, Larry John McNally oder J.D. Souther. Auch Joe Walsh, Timothy B. Schmit und der Gastmusiker Steuart Smith waren als Songwriter tรคtig. Die Texte setzen sich kritisch mit der politischen Lage der Welt sowie der Klimaerwรคrmung und der Umweltzerstรถrung auseinander. Das Album wurde von den Eagles selbst produziert, wobei aber mit Co-Produzenten wie Bill Szymczyk, der schon Produzent anderer Eagles-Alben war, zusammengearbeitet wurde. Auf Wunsch der Bandmitglieder wird das Album in den USA nicht รผber die รผblichen Vertriebswege der Plattenfirmen, sondern ausschlieรlich รผber die Warenhauskette Wal-Mart vertrieben. Die erste ausgekoppelte Single How Long ist ein Song, den J.D. Souther 1972 geschrieben und auf der gleichnamigen Langspielplatte verรถffentlicht hatte. Die im Januar 2008 ausgekoppelte Single Busy Being Fabulous konnte sich sowohl in den amerikanischen Country- wie auch Popcharts platzieren und ist auch im deutschen Adult-Contemporary-Radio hรคufig zu hรถren.
Solo-Projekte
Musikalisch blieben sich die Musiker auch bei ihren Alleingรคngen treu. Country-Westcoast- oder California-Rock bestimmten weiterhin ihre Soloaktivitรคten.
Den besten Start erwischte Don Henley, dem zwei erfolgreiche Alben, I Canโt Stand Still und Building The Perfect Beast, sowie mehrere Hitsingles, darunter The Boys Of Summer, gelangen. Auรerdem erhielt er diverse Studioeinladungen von anderen Musikern. Es folgten spรคter die Alben The End Of The Innocence (1989) und Inside Job (2000).
รhnlich erfolgreich war Glenn Frey, der ebenfalls zwei Alben, No Fun Aloud und The Allnighter, die einen betrรคchtlichen Umsatz erreichten, verรถffentlichte. Dazu landete er mehrere Hitsingles. Vor allem mit The Heat Is On, das er als Soundtrack fรผr den Kino-Kassenschlager Beverly Hills Cop eingespielt hatte, hatte er einen groรen Hit, aber auch You Belong To The City und Smuggler's Blues, der Soundtrack zu der Fernsehserie Miami Vice, war ein groรer Erfolg. Zudem war er als Schauspieler, u.a. in 'Miami Vice' oder dem Action-Hit 'Holt Harry raus' erfolgreich.
Auch Joe Walsh, der noch zu Eagles-Zeiten seinen grรถรten Hit, Lifeโs Been Good, gelandet hatte, setzte seine Solokarriere mit guter Resonanz fort.
Nur mittelmรครig schnitt Don Felder mit seiner LP Airborne ab. Darรผber hinaus erhielt er aber diverse Studioeinladungen, unter anderem von den Bee Gees.
Timothy B. Schmit schlieรlich glรคnzte, allerdings ohne groรen Erfolg, mit den Platten Playinโ It Cool und Timothy B. Bei allen folgten spรคter noch weitere Alben.
Diskografie
Jahr Titel Label Anmerkung
1972 Eagles Asylum
1973 Desperado Asylum
1974 On The Border Asylum
1975 One Of These Nights Asylum
1976 Their Greatest Hits 1971-1975 Asylum
1976 Hotel California Asylum
1979 The Long Run Asylum
1980 Eagles Live Asylum
1982 Eagles Greatest Hits Volume 2 Asylum
1994 Hell Freezes Over Geffen
1994 Live In The Fast Lane (Reunion Concert)
2000 Hell Freezes Over – JVC XRCDยฒ-Mastering Geffen
2007 Long Road Out Of Eden Eagles Recording Corp.
Auszeichnungen
Jahr Org. Award Titel
1975 Grammy Award Best Pop Vocal Performance By A Duo, Group Or Chorus Lyin' Eyes
1976 Grammy Award Record Of The Year Hotel California
1979 Grammy Award Best Rock Vocal Performance By A Duo Or Group Heartache Tonight
1994 CMA Album Of The Year Eagles
2008 Grammy Award] Best Country Performance by a Duo or Group How Long
Nominierungen
Jahr Org. Award Titel
2008 Brit-Awards Best International Group
2008 Brit-Awards Best International Album Long Road Out Of Eden
2008 ECHO Gruppe International Pop/Rock
Website: http://www.eaglesband.com/
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