Madonna (* 16. August 1958 in Bay City, Michigan als Madonna Louise Ciccone, seit ihrer Firmung 1967 Madonna Louise Veronica Ciccone) ist eine US-amerikanische Sรคngerin, Songschreiberin, Schauspielerin, Autorin, Regisseurin, Produzentin und Designerin. Madonna wurde mit Hits wie Like a Virgin (1984), Like a Prayer (1989), Vogue (1990), Frozen (1998), Music (2000), Hung Up (2005) und 4 Minutes (2008) zu einer Pop-Ikone. Sie verkaufte รผber 300 Millionen Tontrรคger weltweit, damit ist sie die kommerziell erfolgreichste Sรคngerin der Welt und auf Platz 4 der erfolgreichsten Interpreten aller Zeiten. Das Guinness-Buch der Rekorde kรผrte sie 2010 zur Sรคngerin mit den meisten verkauften Musikalben. Aufgrund ihrer groรŸen Erfolge wird sie von den Medien und ihren Fans auch als “Queen of Pop” bezeichnet.

Neben zehn Grammys (unter anderem 1998 fรผr Ray of Light) erhielt sie auch zwei Golden Globes (1997 fรผr ihre Darstellung in der Musicalverfilmung Evita und 2012 fรผr ihren Filmsong Masterpiece aus dem Film W.E., bei welchem sie auch Regie fรผhrte). AuรŸerdem schrieb Madonna einige Kinderbรผcher (Die englischen Rosen, 2003) und wurde 2008 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

Familie und Privatleben
Madonna Louise Ciccone wurde am 16. August 1958 in Bay City (US-Bundesstaat Michigan) geboren. Ihr Vater, Sohn italienischer Einwanderer, war der Automechaniker Silvio Anthony Ciccone. Benannt wurde sie nach ihrer Mutter, der Frankokanadierin Madonna Louise Ciccone, geborene Fortin. Ihr Spitzname innerhalb der Familie war deshalb Little Nonni. Ihre Eltern bekamen nach der Heirat am 1. Juli 1955 insgesamt sechs Kinder: Anthony, Martin, Madonna, Paula, Christopher und Melanie. Ihre Mutter starb 1963 im Alter von 30 Jahren an Brustkrebs, vermutlich ausgelรถst durch ihre Arbeit als Rรถntgenassistentin; Madonna war gerade fรผnf Jahre alt. 1966 heiratete ihr Vater Silvio dann die Haushรคlterin der Familie, Joan Gustafson, mit der er zwei weitere Kinder hat: Madonnas Halbgeschwister Jennifer und Mario.

1967 nahm sie anlรคsslich ihrer Firmung den Namen Veronica โ€“ nach der Heiligen Veronika โ€“ als dritten Vornamen an.

Sie war von 1985 bis 1989 mit dem amerikanischen Schauspieler Sean Penn verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Am 14. Oktober 1996 wurde ihre Tochter Lourdes Maria Ciccone Leon geboren; sie stammt aus der Beziehung Madonnas mit ihrem kubanischen Fitness-Trainer Carlos Leon. Von 2000 bis 2008 war sie mit dem britischen Regisseur Guy Ritchie verheiratet. Aus dieser Ehe stammt ihr zweites leibliches Kind Rocco John Ciccone Ritchie, der am 11. August 2000 zur Welt kam. Seit der Scheidung kรคmpfen beide Eltern um das Sorgerecht des gemeinsamen Kindes. Ab Oktober 2006 bemรผhte sie sich um die Adoption des 15 Monate alten David Banda Mwale aus Malawi, diese wurde im Mai 2008 rechtskrรคftig. Im Juni 2009 adoptierte sie das ebenfalls aus Malawi stammende vierjรคhrige Halbwaisenmรคdchen Mercy James.

Karriere
1958โ€“1983
Nach Madonnas Geburt in Bay City lebte die Familie zunรคchst in Pontiac (Michigan), wo Madonna ihre frรผhesten Kindheitsjahre verbrachte und siedelte schlieรŸlich Ende der 1960er Jahre in die Kleinstadt Rochester (Michigan) um. Madonna wurde in katholischen Schulen und zeitweise in einer Klosterschule erzogen. Selbstbestรคtigung fand Madonna in der Schule, der Rochester Adams High School in Oakland County, Metro Detroit, vor allem bei Theaterauffรผhrungen und im Cheerleading. Madonna war eine sehr gute Schรผlerin. An der High School gehรถrte sie zu den besten zwei Prozent mit einem IQ von 140. Nebenbei nahm sie Klavierstunden und Tanzunterricht und beschloss, nach der Schule Tรคnzerin zu werden. Madonnas Tanzlehrer Christopher Flynn erkannte Madonnas Talente und fรถrderte sie. Gemeinsam besuchten sie neben Museen und Theatern auch die Schwulendiscos in Detroit, wo sie Stephen Bray kennenlernte โ€“ mit ihm produzierte sie spรคter einige ihrer grรถรŸten Hits. Diese Zeit prรคgte auch ihren musikalischen Stil, der sich an rockigem New Wave orientierte, bevor er spรคter in Dance und Disco mรผndete. Flynn bestรคrkte sie, nach New York zu gehen und dort Karriere zu machen.

Nach der High School begann Madonna eine Tanzausbildung an der University of Michigan, brach sie jedoch ab. Stattdessen zog sie mit 30 US-Dollar im Gepรคck nach New York City. Die erste Zeit hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs รผber Wasser: Sie arbeitete als Kellnerin, verkaufte Donuts und machte Nacktaufnahmen (die wenige Jahre spรคter in Millionenauflage in den Magazinen Playboy und Penthouse erschienen). Nebenbei lernte sie Schlagzeug und Gitarre spielen und schrieb ihre ersten Lieder mit Dan Gilroy und Stephen Bray.

Nach Engagements als Tรคnzerin bei der Alvin Ailey Dance Troupe und Pearl Lang’s Dance Company experimentierte Madonna als Sรคngerin und Schlagzeugerin in Punk- und Popbands (Breakfast Club, Emmy). Kurzzeitig hatte sie einen ersten Plattenvertrag bei Gotham Productions, doch nach einigen Demoaufnahmen und Jobs als Backgroundsรคngerin (unter anderem fรผr Otto von Wernherr) trennte man sich wieder. Der damalige Disco-Sรคnger Patrick Hernandez (Born to Be Alive) protegierte Madonna 1979 und nahm sie mit nach Paris, um sie als Star herauszubringen. Sie begleitete ihn jedoch nur als Tรคnzerin zu seinen Shows und ging nach vier Monaten wieder zurรผck nach New York. Dort erlangte sie in den Diskotheken Bekanntheit, als sie zu den Demos ihrer ersten Lieder tanzte โ€“ und nebenbei Kontakte zu Discjockeys knรผpfte, die Verbindungen zur Plattenindustrie hatten. Einer dieser Discjockeys war Mark Kamins, der spรคter Madonnas erste Single Everybody produzierte. Kamins stellte Madonna dem Geschรคftsfรผhrer von Sire Records, Seymour Stein, vor. Der war begeistert von Madonnas Demobรคndern (unter anderem Everybody, Ain’t No Big Deal, Burning Up), und so bekam sie 1982 einen weiteren Plattenvertrag. Die Single Everybody wurde ein Achtungserfolg in den Clubs und verkaufte sich 250.000-mal.

Im Juli 1983 erschien Madonnas Debรผtalbum Madonna, das ihr damaliger Freund und DJ Jellybean Benitez mitproduzierte. Mit der dritten Single Holiday schaffte sie den Durchbruch in die Top Ten der internationalen Charts. Neben zahlreichen Fernsehauftritten in den Vereinigten Staaten, Europa und Japan drehte Madonna den Film Vision Quest (int. Crazy for You) unter der Regie von Harold Becker. Sie hatte nur zwei kurze Auftritte als Nachtclubsรคngerin, doch ein Jahr spรคter wurde der Film zu einem Hit โ€“ vor allem durch Madonnas Singles Crazy for You und Gambler.

1984โ€“1989
Nachdem sich das erste Album millionenfach verkauft hatte, suchte sich Madonna einen neuen Produzenten: Nile Rodgers, der schon Michael Jackson, Duran Duran und David Bowie produziert hatte. Madonnas Musik wurde nun rockiger, behielt aber ihre eingรคngigen Melodien. Aus dieser Zusammenarbeit entstand das Album Like a Virgin.

Den Titelsong Like a Virgin prรคsentierte Madonna in einem Hochzeitskleid bei der ersten Verleihung der MTV Video Music Awards im September 1984. Amerikanische Elternverbรคnde und konservative Medienwรคchter zeigten sich schockiert โ€“ das junge Publikum war begeistert. Von nun an wurden alle Trends von Madonnas Fans kopiert. Kruzifixe, bauchfreie Tops und Lederarmbรคnder waren der Anfang. Madonna begann, zu jedem Album einen neuen โ€žLookโ€œ zu entwickeln โ€“ den sie sich hรคufig von den klassischen Hollywood-Stars entlieh. Mit dem folgenden Video zu Material Girl kopierte sie ihr Vorbild Marilyn Monroe. Beim Videodreh in Los Angeles lernte Madonna am Set den amerikanischen Schauspieler Sean Penn kennen und lieben. Im Frรผhjahr 1985 war Madonna erstmals auf ausverkaufter Virgin Tour durch die Vereinigten Staaten und Kanada. Das Album Like a Virgin verkaufte sich bis heute rund 20 Millionen Mal und gehรถrt zu den 100 meistverkauften Alben aller Zeiten.

Ihre Singles fรผhrten die Charts rund um die Welt an, und ihr erster von Susan Seidelman gedrehter Kinofilm Susan โ€ฆ verzweifelt gesucht โ€“ mit der erfolgreichen Single Into the Groove โ€“ wurde ein Hit bei Kritikern und beim Publikum. Ebenso konnte sie ihre Popularitรคt durch einen Auftritt beim Live-Aid-Konzert mehren. Kurz zuvor waren ihre alten Aktbildaufnahmen aus ihrer New Yorker Zeit vor ihrem Durchbruch in einschlรคgigen Herrenmagazinen erschienen. Am 16. August 1985, ihrem 27. Geburtstag, heiratete Madonna in Los Angeles Sean Penn.

Vom โ€žRausch des Verliebtseinsโ€œ kรผndete das 1986 erschienene Album True Blue โ€“ gewidmet ihrem Mann, dem โ€žcoolsten Mann des Universumsโ€œ. Das Album, auf dem Madonna alle Titel mit schrieb, wurde erneut ein Riesenerfolg. True Blue wurde Nummer eins in 28 Lรคndern und konnte รผber 25 Millionen Mal verkauft werden. Die Lieder Live to Tell, Papa Don’t Preach und Open Your Heart kletterten auf Platz eins der Billboard Single Charts, La Isla Bonita wurde ihre erste Nummer eins im deutschsprachigen Raum. Das Coverfoto von Herb Ritts machte sie zu einer Ikone der 1980er Jahre. Madonna lieรŸ sich in Kleidung von Lagerfeld, Lacroix oder Chanel fotografieren und etablierte sich als Sexsymbol.

Im Juni 1987 startete Madonna die Who’s That Girl World Tour. Mit dieser Welttournee wurde sie die erfolgreichste Popsรคngerin der 1980er Jahre. Die Tour begann in Japan, fรผhrte durch die Vereinigten Staaten und Kanada und ab August 1987 durch Europa. Ihr erster Auftritt in Deutschland war am 22. August 1987 im Frankfurter Waldstadion vor 60.000 Zuschauern. Das Wembley-Stadion in London war dreimal nacheinander ausverkauft, und auch in Frankreich war die Begeisterung groรŸ. Bei ihrem Pariser Konzert am 29. August waren 120.000 Fans zugegen. Die Show in Turin wurde am 4. September 1987 live per Satellit im Fernsehen รผbertragen.

Madonnas Alben und Singles verkauften sich in aller Welt millionenfach, aber ihre Film-Karriere kam nicht in Gang: Die Filme Shanghai Surprise (1986) und Who’s That Girl (1987) waren Flops. Die Ehe mit Sean Penn geriet in eine Krise.

Im November 1987 verรถffentlichte Madonna ein Remix-Album mit dem Titel You Can Dance. Damit verabschiedete sie sich eine Weile vom Musikgeschรคft. 1988 drehte sie einen weiteren Film, Bloodhounds of Broadway, und war von Mai bis September am Broadway in dem ausverkauften Theaterstรผck Speed the Plow zu sehen. Danach bereitete sie ihr neues Album Like a Prayer vor. Das Album verarbeitete ihre gescheiterte Ehe, das komplizierte Verhรคltnis zu ihrer Familie โ€“ und nicht zuletzt ihr gespaltenes Verhรคltnis zur katholischen Kirche. Das Titellied wurde 2004 von den amerikanischen und deutschen Redaktionen der Musikzeitschrift Rolling Stone zu einem der 500 besten Lieder aller Zeiten gewรคhlt.

1989 wurde ihre Ehe mit Sean Penn geschieden. Musikalisch aber war Madonna weiterhin erfolgreich. Das Musikvideo zu Like a Prayer wurde im Mรคrz 1989 verรถffentlicht. Darin thematisiert Madonna unter anderem Rassismus โ€“ in dem Video wird ein Schwarzer unschuldig eines Gewaltverbrechens bezichtigt; sie tanzt vor brennenden Kreuzen โ€“ Symbolen des Ku-Klux-Klans โ€“ und kรผsst eine zum Leben erwachte Statue von Martin von Porres, welche viele fรผr einen โ€žschwarzen Jesusโ€œ hielten. Der Getrรคnkekonzern Pepsi stoppte daraufhin eine Werbekampagne mit ihr, und auch der Vatikan zeigte sich entrรผstet. Ein weiteres Video sorgte fรผr weltweites Aufsehen. In Express Yourself lieรŸ sich Madonna von Fritz Langs Film Metropolis inspirieren, zeigte sich in Strapsen und tanzend im Mรคnneranzug und lag nackt mit schweren Eisenketten im Bett. Die Single-Auskopplung Cherish etablierte sich erneut in den US Top fรผnf, womit Madonna 16 US-Top-fรผnf-Singles in ununterbrochener Reihenfolge hatte, was vorher nur The Beatles gelungen war. MTV nannte Madonna โ€žArtist of the Decadeโ€œ.

1990โ€“1996
Die neue Welttournee Blond Ambition World Tour startete am 13. April 1990 in Tokyo, Japan. Danach kamen zahlreiche Konzerte in den Vereinigten Staaten und Kanada, und im Sommer stand schlieรŸlich Europa auf dem Tourplan. Auf der Bรผhne trug sie Kreationen des Pariser Mode-Designers Jean Paul Gaultier. Kaum eine Performance prรคgte Madonnas Image mehr als ihre Darbietung von Like a Virgin. Sie trug ein goldenes Korsett mit kegelfรถrmigem BH, dabei simulierte sie eine Masturbation. In Kanada drohte Madonna sogar eine Haftstrafe, und in Italien rief der Vatikan zum Boykott von Madonnas Konzert in Rom auf. Am 5. August 1990 ging Madonnas kontroverse Blond Ambition Tour in Nizza zu Ende. Dieses Konzert wurde exklusiv in den Vereinigten Staaten im Fernsehen von HBO รผbertragen und erzielte eine hohe Einschaltquote.

Madonnas Affรคre mit Warren Beatty wรคhrte 1990 so lange, bis der gemeinsame Film Dick Tracy ein Erfolg wurde. In diesem Kino-Abenteuer ist sie als Protagonistin Breathless Mahoney zu sehen. Madonna steuerte mit dem Album I’m Breathless auch den Soundtrack des Films bei. Vogue, eigentlich als B-Seite der letzten Like a Prayer-Auskopplung Keep It Together gedacht, wurde kurzfristig als eigenstรคndige Single herausgebracht und damit zu einem ihrer grรถรŸten Hits; das Video des Regisseurs David Fincher machte aus Madonna eine Ikone der Schwulen. Kurz darauf gab sie eine Erklรคrung รผber schwule Freunde und Familienmitglieder ab โ€“ und brachte sich medienwirksam als potenzielle Bisexuelle ins Gesprรคch, als sie mit Sandra Bernhard und Rosie O’Donnell Kรผsse austauschte.

Madonnas erstes Greatest-Hits-Album The Immaculate Collection wurde bis heute รผber 30 Millionen Mal verkauft und damit zum meistverkauften โ€žBest ofโ€œ einer Sรคngerin. Es prรคsentierte auch den nรคchsten Skandal: Das sexuell freizรผgige Video zu Justify My Love, das mit ihrem damaligen Liebhaber, dem Model Tony Ward aufgenommen wurde. Von vielen Fernsehsendern wurde es verboten oder ins Nachtprogramm verbannt. Diesen Video-Skandal nutzte Madonna geschickt und brachte Justify My Love als Video-Single auf den Markt.

Am Abend der Oscar-Verleihung am 25. Mรคrz 1991 wurde sie von Michael Jackson begleitet und prรคsentierte live das Lied Sooner or Later aus dem Film Dick Tracy. Der Song gewann schlieรŸlich den Oscar in der Kategorie Best Original Song. Im Mai 1991 verรถffentlichte Madonna den Dokumentarfilm Truth or Dare, eine Dokumentation der Blond Ambition-Tour im Jahr 1990. Um Werbung fรผr ihren Film zu machen, kam Madonna am 12. Mai 1991 zum Film-Festival von Cannes in Sรผdfrankreich und produzierte ihren nรคchsten Skandal: Auf dem Roten Teppich รถffnete sie ihren Seidenkimono und entblรถรŸte sich in Dessous. In Europa kam der Film mit dem Titel In Bed with Madonna in die Kinos. Ebenso wirkte Madonna in den Filmen wie Eine Klasse fรผr sich (1992) und Schatten und Nebel (1992) mit. Beide hatten durchaus positive Kritiken und waren auch an der Kinokasse ein Erfolg.

Wรคhrend ihres Imagewandels zum Erotikstar arbeitete Madonna gleichzeitig an ihrer Unabhรคngigkeit. Sie grรผndete ihre eigene Produktionsfirma Maverick, um uneingeschrรคnkte Freiheit รผber ihr Schaffen zu bekommen und auch, um Nachwuchstalente zu fรถrdern. Maverick brachte unter anderem Alben von Alanis Morissette, Meshell Ndegeocello, Candlebox und The Prodigy heraus. Es folgten Madonnas provokanteste Jahre 1992/93. Das Album Erotica ist ein Konzeptalbum zum Themenbereich Sexualitรคt mit starker BDSM- und Fetisch-Symbolik. Jedes der enthaltenen Lieder reflektiert eine andere Facette menschlicher Sexualitรคt, zumeist unter Bezugnahme auf sexuelle Beziehungen. In seinen Texten stellt das Album den in der Popkultur weit verbreiteten inhaltlichen Bezug zwischen sexuell motivierten Kontakten und romantischen Gefรผhlen oder Liebe nicht her. Als typisches Danceflooralbum ist es sehr stark durch die Hip Hop-lastigen Beats und souligen Melodien geprรคgt, die damals fรผr die beiden Koproduzenten Shep Pettibone und Andrรฉ Betts typisch waren. Es war das erste Album der Kรผnstlerin, das auf dem US-Markt mit einem Jugendschutzhinweis versehen werden musste. Eine zensierte Zweitausgabe enthielt das Lied Did You Do It? nicht. Das Album erreichte Platz zwei der US-Charts und zog sechs Singleauskopplungen nach sich, von denen das Titellied Erotica die erfolgreichste wurde. Das Lied war zugleich der Titel mit dem zweithรถchsten Einstiegsplatz in der Geschichte der U.S. Hot 100 Airplay Charts. Das zum Lied gehรถrende Musikvideo wurde in den Vereinigten Staaten von MTV aufgrund seiner sexuellen Ausrichtung nur dreimal in unzensierter Originalfassung ausgestrahlt.

Zum Werbefeldzug von Erotica gehรถrte auch der erotische Bildband SEX, den Madonna am 21. Oktober 1992 verรถffentlichte und damit fรผr weltweite Schlagzeilen und Kontroversen sorgte. Niemals zuvor hatte sich ein international bekannter Pop-Kรผnstler derartig in Szene gesetzt und sich einem Millionenpublikum nackt in sexuellen Posen prรคsentiert. SEX kam in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren heraus, die innerhalb einer Woche ausverkauft war.

Der Erotik-Thriller Body of Evidence versuchte 1993 vergeblich, den Erfolg des Kassenschlagers Basic Instinct zu wiederholen. Madonna โ€žgewannโ€œ mit diesem Kinofilm eine weitere Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin. Im Frรผhjahr 1993 drohte ihre filmische und musikalische Karriere wegen der erotischen Offensive zu stagnieren. Der unter der Regie von Abel Ferrara gedrehte Film Dangerous Game floppte erneut an den Kinokassen und die Single Bad Girl erreichte erstmals seit 1983 nicht mehr die amerikanischen Top 20 der Billboard-Charts.

Ein groรŸer Erfolg allerdings wurde die ausverkaufte 1993er Welttournee The Girlie Show. Am 25. September 1993 erรถffnete Madonna ihre neue Welttournee im Londoner Wembley-Stadion vor 72.000 Fans. Das Bรผhnenprogramm, inspiriert unter anderem vom Musical Hair und der deutschen Filmdiva Marlene Dietrich, verursachte erneut Proteste konservativer Organisationen und Politiker โ€“ dieses Mal wegen einer angedeuteten Gruppensex-Szene. Madonna trat in ihr als peitschenschwingende Domina umgeben von Oben-Ohne-Tรคnzerinnen auf. In Puerto Rico verursachte Madonna einen Skandal, als sie die Flagge der Insel zwischen ihren Beinen rieb; orthodoxe Juden protestierten gegen ihren ersten Auftritt in Israel. Hรถhepunkt der Tour waren die ausverkauften Open Air-Konzerte in Australien, wo sie ebenfalls erstmals live zu sehen war. Festgehalten wurde dieser groรŸe Erfolg auf der DVD Madonna The Girlie Show โ€“ Live Down Under.

Im Mรคrz 1994 sorgte sie erneut fรผr einen Skandal bei ihrem Talkshow-Auftritt bei David Letterman. Madonnas als unangemessen empfundene Ausdrucksweise und ihr eigenartiges Verhalten sorgten fรผr Entrรผstung in den US-Medien. Madonna hatte in dem Film Blue in the Face โ€“ Alles blauer Dunst von Wayne Wang einen kurzen Auftritt als singendes Telegramm. Mit ihrem nรคchsten Album Bedtime Stories (1994) konnte sich Madonna wieder besser prรคsentieren, unter anderem als erstklassige Balladen-Sรคngerin. Das stilistisch vielfรคltige Album, an dessen Produktion unter anderem Babyface, Nellee Hooper, Dallas Austin und Bjรถrk beteiligt waren, wurde von den meisten Kritikern recht wohlwollend aufgenommen, und auch die Verkaufszahlen zogen langsam wieder an. Die zweite Singleauskopplung, Take a Bow, erreichte Platz eins der Billboard-Charts und wurde in den Vereinigten Staaten zu einer ihrer erfolgreichsten Singles รผberhaupt.

Im Jahr 1995 arbeitete die nun 37-jรคhrige Madonna als Model fรผr Gianni Versace. Der Mailรคnder Modeschรถpfer gestaltete mit ihr seine Mode-Kollektionen. Um ihr Publikum auf ihren nรคchsten wichtigen Karriereschritt vorzubereiten, brachte Madonna im Herbst 1995 ihre schรถnsten Balladen auf dem Album Something to Remember heraus; ebenso wirkte sie in dem Episodenfilm Four Rooms und in Spike Lees Film Girl 6 mit.

1996 wurden Madonnas jahrelange Bemรผhungen um die Rolle der Evita Perรณn im Andrew Lloyd Webber-Musical Evita belohnt. Alan Parker verpflichtete sie fรผr die Hauptrolle. Madonna begeisterte die Argentinier, als sie auf dem Balkon des Prรคsidentenpalastes in Buenos Aires Don’t Cry for Me Argentina vor Hunderten von Komparsen sang. Evita wurde zum erfolgreichsten Musical-Film der 1990er Jahre. Das dazugehรถrige Album Evita verkaufte sich sehr gut, und Madonna machte wieder mehr musikalisch als durch Skandale auf sich aufmerksam. โ€žGekrรถntโ€œ wurde dieses Comeback ein Jahr spรคter, als sie 1997 den Golden Globe als beste Schauspielerin erhielt. Fรผr den Academy Award (Oscar) wurde sie allerdings nicht nominiert. Trotzdem prรคsentierte sie dort das Lied You Must Love Me, das den Preis fรผr die Komponisten/Texter Andrew Lloyd Webber und Tim Rice gewann.

Am 14. Oktober 1996 wurde Madonna Mutter, als sie ihre Tochter Lourdes Maria in Los Angeles zur Welt brachte. Vater des Kindes ist Madonnas damaliger Fitness-Trainer Carlos Leon. Ein Jahrzehnt, das fรผr Madonna kontrovers begann, wurde nun durch ihr erstes Kind, ihre erste Musical-Rolle und einen Golden Globe als beste Schauspielerin belohnt. Auch musikalisch brach die 39-jรคhrige Madonna zu neuen Ufern auf.

1997โ€“2004
Nach der Geburt ihrer Tochter begann Madonna mit der Arbeit am neuen Album Ray of Light. Um einen neuen Sound zu entwerfen, engagierte Madonna den britischen Produzenten William Orbit. Mit dem im Mรคrz 1998 verรถffentlichten Album konnte Madonna an ihre erfolgreichsten Zeiten anknรผpfen: sie erhielt im Februar 1999 vier Grammys โ€“ unter anderem fรผr das beste Pop-Album und das beste Dance-Album โ€“ nachdem sie bei den Grammy-Nominierungen jahrelang ignoriert worden war. Textlich stellte Madonna die Themen Mutterschaft (Little Star) und ihre Zuneigung zu fernรถstlichen Religionen in den Mittelpunkt (Frozen, Shanti/Ashtangi, Sky Fits Heaven). Vom Album Ray of Light wurden bis heute 17 Millionen Tontrรคger verkauft und fรผnf Singles verรถffentlicht. Die dazugehรถrigen Videos setzten neue Akzente im Videoclip-Genre. Ray of Light wurde zu Madonnas erfolgreichstem Studioalbum der 1990er Jahre.

Im September 1998 lernte Madonna bei einem Abendessen bei ihrem Musiker-Freund Sting in London den britischen Regisseur Guy Ritchie kennen und lieben. In Interviews sprach Madonna zu dieser Zeit hรคufig รผber ihr Mutterglรผck, gab pรคdagogische Erziehungsratschlรคge und war in vielen Fernseh-Shows zu Gast. AuรŸerdem machte sie kein Geheimnis daraus, dass sie eine begeisterte Studentin der jรผdischen Kabbala ist. Die Kosmetikfirma Max Factor (Ellen Betrix) gestaltete mit Madonna 1999 ihre weltweite Werbekampagne.

Kommerziell nicht erfolgreich hingegen war der Film Ein Freund zum Verlieben. Mit diesem Film allerdings steht ein weiterer weltweiter Hit Madonnas in Verbindung, nรคmlich die Coverversion von Don McLeans Klassiker American Pie. Mit diesem Song erreichte sie erstmals wieder den ersten Platz der deutschen Hitparade nach La Isla Bonita im Jahr 1987. Das elektronische Folgealbum Music aus dem Jahr 2000 รผberzeugte mit innovativer Produktion und Undergroundsounds des franzรถsischen DJs Mirwais. Im Mittelpunkt dieser Produktion stand erstmals Madonnas gereiftere Stimme, die minimalistisch, vor allem mit Gitarre und elektronischen Beats unterlegt wurde. Album und Singles wurden zu einem groรŸen Erfolg: Die Singles wie Videos, zum Beispiel Music und Don’t Tell Me, lรถsten den nรคchsten Mode-Trend aus: Cowboyhut, Hรผfthosen und Boots. Das Album verkaufte sich 15 Millionen Mal. Zur Vorbereitung auf ihre Tour im darauffolgenden Jahr gab Madonna im Herbst 2000 zwei kleine Konzerte in New York und London, in denen sie Songs aus Music prรคsentierte.

Nach der Geburt ihres Sohnes Rocco am 11. August 2000 und ihrer Hochzeit mit Guy Ritchie am 22. Dezember 2000 in Dornoch/Schottland startete Madonna im Juni 2001 nach jahrelanger Bรผhnenabstinenz die ausverkaufte Drowned World Tour, die sie nach Spanien, Italien, Deutschland, Frankreich und England fรผhrte. Im Juli begann Madonnas US-Tour. Am 14. September endete die Tour in Los Angeles. Da drei Tage zuvor die Terroranschlรคge vom 11. September 2001 die Welt schockiert hatten, unterbrach Madonna die Tour und rief ihr Publikum zum Gebet auf. Das zweite Greatest-Hits-Album GHV2 erschien im November 2001. Es bot kein neues Material und Madonna bewarb es auch nicht.

Danach kehrte Madonna im Mai 2002 nach 14 Jahren wieder auf die Theaterbรผhne zurรผck. Im Stรผck Up For Grabs von David Williamson unter der Regie von Laurence Boswell spielte Madonna die Rolle der Kunsthรคndlerin Loren. Up For Grabs wurde im Wyndham’s Theatre im Londoner West End aufgefรผhrt, und Madonna erhielt den Publikumspreis (Theatregoers’ Choice Theatre Award).

Im Herbst 2002 erregte Madonna mit ihrem gemeinsam mit Mirwais geschriebenen Titellied zu James Bond โ€“ Stirb an einem anderen Tag Aufsehen. Die Another Day wurde zum meistverkauften Bond-Titellied aller Zeiten und Madonna spielte in dem Film auch eine kleine Cameorolle: die Fechtlehrerin Verity. Ebenso war Madonna in Guy Ritchies Film Swept Away zu sehen, der allerdings einer der grรถรŸten Flops der Filmgeschichte wurde.

2003 erschien das Album American Life. Das Nachfolgealbum von Music brachte wenig Neues in Madonnas musikalische Welt. Zudem geriet es 2003 in den Sog von Madonnas Parteinahme gegen den US-amerikanischen Prรคsidenten George W. Bush. Ihr Engagement gegen den Irakkrieg lรถste bei den konservativen Radiostationen einen Boykott aus, der Platzierungen der folgenden ausgekoppelten Singles in den Billboard Charts verhinderte, obwohl Die Another Day, American Life und Hollywood in den Top Ten der bestverkauften Singles standen. Die Singles Die Another Day und Nothing Fails standen sogar auf Platz eins der Verkaufscharts. Das Album American Life blieb mit 5 Millionen verkauften Tontrรคgern weit hinter den Erwartungen zurรผck. Das Projekt American Life, insbesondere Madonnas politische โ€žWerbungโ€œ hatte ihrer Karriere in den Vereinigten Staaten geschadet. Kurz darauf verรถffentlichte Madonna erstmals in ihrer Karriere ein Duett als Single, nรคmlich Me Against the Music zusammen mit Britney Spears. Madonna hatte schon vorher mit anderen Interpreten zusammen Lieder aufgenommen โ€“ mit Prince den Love Song auf dem Album Like a Prayer sowie 1999 mit Ricky Martin Be Careful (Cuidado con mi corazon) fรผr dessen Album Ricky Martin โ€“ aber beide Songs waren nicht als Single erschienen. Der Live-Kuss mit Britney Spears (und Christina Aguilera) bei den MTV Awards 2003 brachte Madonna wieder ins Gesprรคch โ€“ und das schnell produzierte Duett mit Britney Spears wurde ein passabler Erfolg. Madonnas Remix-Album Remixed & Revisited konnte dem Hauptalbum American Life keinen neuen Schwung verleihen.

Im September 2003 erschien Madonnas erstes Kinderbuch Die englischen Rosen. Die New York Times und Barnes & Noble notierten das Buch auf Platz eins der meistverkauften Bรผcher โ€“ und auch die vier folgenden waren so erfolgreich, dass Madonna Fortsetzungen und ein umfangreiches Merchandising (Kleidung, Geschirr, Schmuck etc.) fรผr Die englischen Rosen produzieren lieรŸ. Die Autorin spendete ihre gesamten Gewinne aus dem Projekt an nahestehende Kinderhilfsorganisationen.

Ein groรŸer Erfolg war die Re-Invention World Tour 2004. Madonna war mit dieser ausverkauften Tournee wieder in den Vereinigten Staaten, Kanada und Europa zu sehen. Die Show bot politische Aussagen, exklusive Kostรผme von Karl Lagerfeld, religiรถse Motive und einen kalkulierten Skandal: Madonna sang ein Lied auf einem โ€želektrischen Stuhlโ€œ. Im Gegensatz zu den letzten Tourneen standen dieses Mal ihre grรถรŸten Hits im Mittelpunkt, darunter viele Lieder aus den 1980er Jahren. Diese Tournee war Madonnas einziges musikalisches Projekt des Jahres 2004. ร„hnlich wie bei der Blond Ambition-Welttournee lieรŸ Madonna sich, ihre Tรคnzer und alles, was rund um die Tour geschah, dokumentarisch festhalten. Die Tour-Dokumentation I’m Going to Tell You a Secret feierte im Oktober 2005 in New York Premiere und ist mittlerweile als DVD erhรคltlich.

Weihnachten 2004 erneuerten Madonna und Ritchie ihr Ehegelรผbde. Die beiden tauschten bei einer Zeremonie erneut die Ringe.

2005โ€“2007
2005 startete Madonna mit einer Kampagne des Modehauses Versace. Die Fotoserie von Fotograf Mario Testino lieรŸ sich Donatella Versace 10,5 Millionen US-Dollar kosten. Zugunsten der Flutopfer des Tsunamis, der Teile Asiens im Dezember 2004 heimgesucht hatte, trat sie mit anderen namhaften Stars bei Tsunami Aid auf und sang den John Lennon-Klassiker Imagine. Ein weiterer Auftritt zu einem Benefizkonzert fand am 2. Juli 2005 statt. Madonna trat beim Live 8-Konzert in London auf โ€“ 20 Jahre nach dem Live Aid-Konzert. Bei ihrer Show prรคsentierte sie die Klassiker Like a Prayer, Ray of Light und Music.

Am 16. August 2005, ihrem 47. Geburtstag, stรผrzte Madonna vom Pferd und brach sich das Schlรผsselbein, die Hand und mehrere Rippen. Trotz dieser Verletzungen drehte sie zwei Monate spรคter das Tanzvideo zu Hung Up. Im November 2005 kam schlieรŸlich Madonnas lange erwartetes Album Confessions on a Dance Floor auf den Markt, mit dem sie in 29 Lรคndern Nummer eins wurde. Dieses Mal war Stuart Price der fรผhrende Produzent des Albums. Mit ihrem Dance-Album wurde die 47-Jรคhrige wieder auf den Tanzflรคchen der Clubs gespielt. Begleitet wurde das Album von einem Song, der im Herbst 2005 den Ton angab: Hung Up. Fรผr den grรถรŸten Hit ihrer Karriere durfte Madonna ein Sample des ABBA-Klassikers Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) verwenden. Von der Verkaufsstrategie her ging Madonna neue Wege, denn Hung Up erschien zuerst als Handy-Klingelton zum Herunterladen. Als der Song kommerziell erschien, gelangte Hung Up in 41 Lรคndern auf Platz eins.

Das Album Confessions on a Dance Floor wurde aufwรคndig beworben: Nach dem mรครŸigen Erfolg des vorangegangenen Albums wurde alles unternommen, um das neue Album zu einem grรถรŸeren Erfolg zu machen: Neben โ€žRelease Partiesโ€œ, Anzeigenkampagnen, Werbeclips, Internetseiten und Auftritten in vielen Sendungen weltweit โ€“ unter anderem Star Academy (Frankreich), Wetten, dass..?, MTV-EMA, Ellen DeGeneres โ€“ stellte Madonna das Album auch persรถnlich in New York, London und Tokio vor.

Hung Up verkaufte sich in den ersten drei Monaten รผber vier Millionen Mal. In den Vereinigten Staaten zog Madonna mit Elvis Presley gleich: Beide platzierten 36 Singles in den Top Ten der Billboard Hot 100 Charts. Sorry, die zweite Single des Albums, erschien im Februar 2006 und konnte ebenfalls groรŸe Erfolge in den weltweiten Charts verbuchen. Am 15. Februar 2006 erhielt Madonna den BRIT Award als beste internationale Kรผnstlerin und am 12. Mรคrz 2006 zwei Echo-Musikpreise: als beste โ€žKรผnstlerin International Rock/Popโ€œ und fรผr Hung Up als den โ€žHit des Jahresโ€œ.

Am 21. Mai 2006 startete Madonna in Los Angeles ihre Confessions Tour. Am 30. Juli 2006 erรถffnete sie den europรคischen Teil ihrer Konzerttour in Cardiff (Wales). In London fanden acht ausverkaufte Konzerte in der Wembley-Arena statt. Im Rahmen der Confessions Tour kam Madonna im August fรผr zwei ausverkaufte Konzerte nach Deutschland (20. August 2006, Dรผsseldorf, LTU Arena und am 22. August 2006, Hannover AWD-Arena). In Paris trat Madonna viermal auf und im September zweimal in der Amsterdam Arena. Erstmals waren auch Prag und Moskau Tourstationen auf Madonnas weltweiter Konzertreise. Die Tour endete nach insgesamt 60 ausverkauften Shows am 21. September 2006 in Tokio.

Madonna prรคsentierte sich wieder deutlich provokanter als bei frรผheren Auftritten der letzten Jahre. So finden sich erneut BDSM-Anspielungen, Ponyplay und eine Kreuzigungsszene, bei der Madonna die Ballade Live to Tell auf dem Kreuz singt, im Bรผhnenprogramm. Besonders die singende Madonna mit Dornenkrone am Kreuz wurde weltweit von vielen Christen als gotteslรคsterlich wahrgenommen. Die Dรผsseldorfer Staatsanwaltschaft prรผfte ihre Show auf VerstoรŸ gegen ยง166 StGB (Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen). Gegen Madonna wurden unzรคhlige Klagen bei den weltweiten Gerichten eingereicht, jedoch fรผhrten diese nicht zum geforderten Auftrittsverbot des Superstars. Madonnas Konzert in Hannover sollte sogar boykottiert werden. Dazu rief die damalige Hannoversche Landesbischรถfin Margot KรครŸmann ohne Erfolg auf. Madonna reagierte auf die Kritik der Kirche mit einer Einladung des Papstes zu ihrer Show in Rom, was zu einer weiteren Kontroverse fรผhrte. Disco ist ebenfalls ein groรŸes Thema der Show. Madonna trรคgt Kostรผme in Anlehnung an ABBA und John Travolta aus Saturday Night Fever. Die Confessions Tour wurde zur bisher erfolgreichsten Tour einer Kรผnstlerin.

Kurz nach der erfolgreichen aber kontroversen Tour beherrschte Madonna erneut die Schlagzeilen, diesmal aufgrund der umstrittenen Adoption des kleinen David Banda aus Malawi im Oktober 2006. Madonna wurde zur Zielfigur der Medien, die eine รผberwiegend negative Berichterstattung fรผhrten. Man warf ihr etwa vor, sie habe sich “ein Souvenir aus Afrika gekauft” und hรคtte die Adoptionsgesetze Malawis nicht eingehalten, also einen Starbonus erhalten. Ende Oktober 2006 nahm Madonna zu diesen Vorwรผrfen รถffentlich Stellung in der Oprah Winfrey Show.

Nach den Hits Sorry und Get Together erschien Jump als letzte Single aus dem Hit-Album Confessions on a Dance Floor. Das Video wurde in Tokio gedreht, in dem sich Madonna mit ihrer neuen platinblonden Bobfrisur prรคsentierte. Der Song erreichte in vielen Lรคndern eine Top-Ten-Platzierung, wurde weltweit ein groรŸer Airplay-Hit (Airplay bezeichnet die Spielhรคufigkeit im Radio) und dominierte Ende 2006 die Clubs und Discotheken weltweit. Das Album verkaufte sich bis zum heutigen Zeitpunkt 12 Millionen Mal.

Am 26. Januar 2007 verรถffentlichte Madonna The Confessions Tour als Live-Album und DVD. Das Album erreichte auf Anhieb Platz zwei der deutschen Charts. Es wurde somit zu Madonnas siebzehnten Top-Ten-Album in Deutschland.

Bereits im Sommer 2006 stellte die Modekette H&M eine umfangreiche Kollektion von Bekleidungsstรผcken fรผr die Tour-Mannschaft zur Verfรผgung. Im Mรคrz 2007 folgte der internationale Verkauf einer komplett von Madonna zusammengestellten Modekollektion. Das Werbevideo zeigt Madonna als dominante Lifestyle-Ikone die einer unpassend gekleideten Schรผlerin unter dem Knallen ihrer Gerte Modeweisheiten wie Don’t think it โ€“ you need to know it verpasst, um sie anschlieรŸend modisch komplett umrรผsten zu lassen.

Im April 2007 reiste Madonna unter groรŸem Medienwirbel erneut nach Malawi, wo sie karitative Einrichtungen besuchte. Als bekannt wurde, dass Madonnas Ehemann, Guy Ritchie, sie nicht nach Malawi begleitete, kamen in den weltweiten Medien erneut Scheidungsgerรผchte auf. Nach ihrer Rรผckkehr widmete sie sich der Produktion von neuen Songs fรผr das kommende Album Hard Candy und begann mit der Regie des Kurzfilms Filth and Wisdom, welcher 2008 auf der Berlinale, Deutschlands grรถรŸtem Filmfestival, uraufgefรผhrt wurde.

Zwei neue Songs aus den Album-Sessions zu Hard Candy, The Beat Goes On und Candy Shop, waren illegal mitgeschnitten worden und tauchten im Internet auf. Doch Warner Music erhob sofort Klage gegen alle Plattformen, die den Song auf ihren Servern angeboten hatten, sodass er schnell wieder verschwand. Diese beiden Songs signalisierten stark Madonnas Richtungswechsel zum Hip Hop. Beide Songs wurden von Pharrell Williams und Madonna produziert.

Am 17. Mai 2007 verรถffentlichte Madonna ihre neue Single Hey You (produziert von Pharrell Williams) als Download. Sie sang den Song beim Live-Earth-Konzert am 7. Juli im Londoner Wembley-Stadion. Fรผr jeden der ersten Million Downloads โ€“ in der ersten Woche gratis โ€“ versprach MSN 25 US-Cents an die Alliance for Climate Protection zu spenden. Zu Hey You wurde zudem ein Video verรถffentlicht, welches die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt und wie die Welt ohne dieses Problem aussehen kรถnnte. Madonna tritt im Video nicht auf. Bei Fans kam der neue Song Hey You sehr gut an. Madonnas Live-Earth-Auftritt umfasste vier Songs: Hey You, Ray of Light, La Isla Bonita und Hung Up.

Das amerikanische Forbes Magazine wรคhlte Madonna im Juni 2007 auf Platz 3 der einflussreichsten Persรถnlichkeiten der Welt. Diese Wertung bezieht sich auf das Jahr 2006, welches zu einem der erfolgreichsten Jahre fรผr Madonna in kรผnstlerischer Hinsicht wurde. Mit Einnahmen von 72 Mio. US-Dollar (damals etwa 48,6 Mio. Euro) wรคhrend des Zeitraumes Juni 2006 bis Juni 2007 war Madonna, ebenfalls gemรครŸ dem Forbes Magazine, auch in finanzieller Hinsicht die erfolgreichste Musikerin des Jahres. Das Geld stammt hauptsรคchlich aus der am 10. Februar 2008 mit einem Grammy ausgezeichneten Confessions Tour, aus Plattenverkรคufen und Werbevertrรคgen.

Am 12. September 2007 begann Madonna eine mehrtรคgige Reise nach Israel zum jรผdischen Neujahrsfest, zusammen mit Ehemann Guy Ritchie und ihren drei Kindern. Madonna und Guy wurden gesehen, wie sie am Abend des 15. September 2007 nach den jรผdischen Neujahrsfeierlichkeiten das Heim des Friedensnobelpreistrรคgers und Prรคsidenten von Israel Schimon Peres betraten. Peres รผbergab Madonna wรคhrend des Treffens, um das sie gebeten haben soll, eine Ausgabe des Alten Testaments, des ursprรผnglich jรผdischen Teils der Bibel. Das Treffen selbst war fรผr die Presse nicht zugรคnglich.

Madonna verlieรŸ ihre langjรคhrige Plattenfirma Warner Music Group und unterschrieb einen neuen Vertrag mit Live Nation, welcher am 16. Oktober 2007 offiziell bestรคtigt wurde. Schon zuvor war aus dem Umfeld Madonnas verlautet worden, das der Wert des Deals bei 120 Millionen US-Dollar (damals etwa 85 Millionen Euro) liegt. Madonna begrรผndete den Wechsel in einer gemeinsamen Erklรคrung mit Live Nation damit, dass sich das Musikgeschรคft in den letzten Jahren verรคndert habe und sie mit der Zeit gehen mรผsse.

Den Verlautbarungen zufolge soll Madonna einen Bonus von 18 Millionen US-Dollar und einen Vorschuss von jeweils 17 Millionen US-Dollar fรผr drei Alben erhalten. In den nรคchsten 10 Jahren soll Madonna laut Vertrag 3 Studioalben sowie 4 Tourneen erarbeiten.

Madonna war ferner eine von 23 Kรผnstlerinnen, welche an dem Song Sing der ehemaligen Eurythmics-Sรคngerin Annie Lennox mitgewirkt haben. Der Titel ist auf Lennox’ Album Songs of Mass Destruction enthalten. Am 1. Dezember 2007 wurde der Song als Download-Single verรถffentlicht. Die Erlรถse aus dieser Verรถffentlichung flossen in verschiedene Aids-Projekte.

2008โ€“2009
Madonna stellte am 13. Februar 2008 ihren Film Filth and Wisdom auf der 58. Berlinale offiziell als ihr Regiedebรผt vor. Sie erschien mit ihrer Filmcrew in Berlin, was in den Medien stark beachtet wurde. Ursprรผnglich war der Film als Kurzfilm geplant. Er nahm nicht am Wettbewerb teil, sondern diente der Urauffรผhrung. Ob Madonnas Film in den weltweiten Kinos zu sehen sein wird, ist noch nicht bekannt. Er erschien in einigen Lรคndern auf DVD. Filth and Wisdom handelt von einem russischen Immigranten namens A. K. (Eugene Hรผtz), der seinen Traum, ein groรŸer Musiker mit seiner Band Gogol Bordello zu werden, verwirklichen will und deshalb versucht, sich mit zahllosen Jobs in London รผber Wasser zu halten. Er lebt mit zwei jungen Frauen zusammen, die ein รคhnliches Ziel verfolgen und durch den Schmutz (englisch โ€žfilthโ€œ) gehen mรผssen, um zur Weisheit (englisch โ€žwisdomโ€œ) zu gelangen. Die Kritiker lobten Madonnas Mut und die Charaktere des Films und fassten den Film bis auf einige Ausnahmen anerkennend auf. Am 14. Oktober 2008 stellte Madonna ihren Film auch in New York City offiziell vor.

Am 10. Mรคrz 2008 wurde Madonna in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Zeremonie fand im New Yorker Hotel Waldorf Astoria statt.

Am 21. Mai 2008 stellte Madonna bei den 61. Internationalen Filmfestspielen von Cannes ihren Dokumentarfilm รผber Malawi mit dem Titel I Am Because We Are vor. Sie fungierte als ausfรผhrende Produzentin und wird den Film selbst kommentieren, Regie fรผhrte Nathan Rissman. Die Dokumentation wurde von Madonna am 24. April 2008 bereits beim Tribeca Film Festival in New York vorgestellt. AuรŸerdem nahm Madonna im August 2008 auch an der Premiere des Films in Traverse City in Michigan teil, ein inzwischen bekanntes Filmfestival, welches von Michael Moore ins Leben gerufen wurde.

Madonnas darauffolgendes Album Hard Candy erschien am 25. April 2008 in Deutschland. In anderen europรคischen Lรคndern, etwa in GroรŸbritannien, wurde es am 28. April und in den Vereinigten Staaten am 29. April 2008 verรถffentlicht. Am 15. Mรคrz 2008 wurde ein lang ersehntes Artwork zum Albumcover verรถffentlicht, auf dem erstmals nicht das Wort โ€žMadonnaโ€œ aufgedruckt sein wรผrde. Timbaland stellte bereits bei einem Konzert im Dezember 2007 in Philadelphia Madonnas erste Single des kommenden Albums vor: 4 Minutes, ein Song fรผr den Frieden, bei dem Justin Timberlake mitwirkt. Der Videoclip wurde Ende Januar 2008 zusammen mit Timbaland und Justin Timberlake in London gedreht. Die Single feierte bereits am 17. Mรคrz international ihr offizielles Radiodebรผt, am 25. Mรคrz erschien sie als Download und am 11. April als Maxi-CD. 4 Minutes und Hard Candy erreichten umgehend Platz eins der deutschen Charts. Hard Candy wurde zu Madonnas zehntem Nummer-eins-Album in Deutschland. Im Juni 2008 erschien die zweite Single Give It 2 Me aus dem Album Hard Candy.

Im Juli 2008 verรถffentlichte Madonnas Bruder Christopher Ciccone in den Vereinigten Staaten die Biografie Life With My Sister Madonna. Er hatte viele Jahre mit Madonna zusammengearbeitet, bis Madonna den Kontakt zu ihm stark einschrรคnkte, nachdem seine Kokainabhรคngigkeit bekannt geworden war. Das Buch sorgte international fรผr groรŸes Aufsehen und erschien schlieรŸlich am 24. Oktober 2008 auch in Deutschland.

Am 23. August 2008 startete Madonna in Cardiff/Wales ihre weltweite Sticky & Sweet Tour, um das Album Hard Candy zu bewerben. Berlin, Dรผsseldorf und Frankfurt am Main waren unter anderem Stationen der Tour, erstmals gastierte Madonna auch in Wien sowie der Schweiz, und zwar auf dem Militรคrflugplatz Dรผbendorf bei Zรผrich. Nach der europรคischen Phase der Welttournee folgten zahlreiche Konzerte in den Vereinigten Staaten und auch, erstmals seit 15 Jahren, Konzerte in Sรผdamerika. Im April und Mai 2008 hatten bereits drei kleine Konzerte der Hard Candy Promo Tour stattgefunden, mit Stationen in New York, Paris und Maidstone/Kent.

Die dritte Singleauskopplung Miles Away aus dem Album Hard Candy wurde am 21. November in Deutschland verรถffentlicht. Der Song wurde schnell zum Hit bei deutschen Radiostationen und belegte dort nach fรผnf Wochen Platz eins der Airplay Charts. Wegen der weltweiten Finanzkrise sagte Madonna Anfang Dezember 2008 alle Termine ihrer Welttournee Sticky & Sweet in Australien ab.

Im Januar 2009 startete das Modehaus Louis Vuitton eine groรŸangelegte Werbekampagne fรผr Luxustaschen, in der Madonna als Model zu sehen war. Marc Jacobs, Kreativdirektor von Louis Vuitton, begrรผndete dies so: โ€žDie neue Kampagne sollte sehr sinnlich, verwegen und atmosphรคrisch werden. Um all das in einer Person zu vereinen, brauchten wir die ultimative Darstellerin โ€“ und das ist fรผr mich Madonnaโ€œ.

Madonna sorgte durch eine Affรคre mit dem 28 Jahre jรผngeren brasilianischen Model Jesus Luz erneut fรผr Schlagzeilen, der eine im Dezember 2008 entstandene โ€žWโ€œ-Fotokampagne vorausgegangen war. Diese Kampagne erschien im Mรคrz 2009 unter dem Titel Blame It On Rio und fรผhrte aufgrund der freizรผgigen Fotos und den darin gezeigten sexuellen Anspielungen zu einer รถffentlichen Diskussion. Fรผr weitere Beachtung sorgte Madonna, als sie Ende Mรคrz 2009 nach Malawi gereist war, um nochmals eine Adoption durchzufรผhren, bei der es sich um ein vierjรคhriges Mรคdchen handelte. Die Adoption kam zunรคchst nicht zustande, da ein malawisches Gericht im April 2009 gegen Madonnas Adoptionsantrag entschied. Am 12. Juni 2009 erging eine Entscheidung des Obersten Landesgerichtes von Malawi, wonach Madonna die Zustimmung zur Adoption erhielt. Die Begrรผndung fรผr die ursprรผngliche Ablehnung, nรคmlich dass Adoptiveltern mindestens 18 Monate in Malawi gelebt haben mรผssen, bevor sie ein malawisches Kind adoptieren kรถnnen, war laut Richter Lovemore Munlo โ€žeine zu enge Rechtsauslegung auf der Grundlage alter Gesetze. In diesem globalen Dorf kann ein Mensch mehr als einen Wohnort haben.โ€œ AuรŸerdem fรผhrte er aus, dass Madonnas langjรคhrige Beziehung zu Malawi und ihr Engagement fรผr benachteiligte Kinder hรคtten berรผcksichtigt werden mรผssen. Die Entscheidung zugunsten Madonnas Adoption spaltete erneut die รถffentlichen Meinungen.

Am 4. Juli 2009 setzte Madonna ihre erfolgreiche Sticky & Sweet Tour von 2008 in London fort, es war das erste Mal in Madonnas Karriere, dass sie eine Welttournee fortsetzte. Ein Unfall am 16. Juli 2009 beim Bรผhnenaufbau fรผr Madonnas Show in Marseille forderte zwei Todesopfer und mehrere Verletzte, worauf Marseilles Bรผrgermeister das Konzert absagte. Die Konzertreise wurde am 2. September 2009 in Tel Aviv beendet. Sie war die bis dahin weltweit erfolgreichste Tour eines Solokรผnstlers.

Madonnas drittes Best-of-Album Celebration erschien am 18. September 2009 und war das letzte Album in Zusammenarbeit mit Warner Bros. Records. Die gleichnamige erste Singleauskopplung Celebration erschien in Deutschland am 4. September 2009 und gelangte in die Top fรผnf der deutschen Charts, das Album konnte sich fรผr zwei Wochen auf Platz eins platzieren. Die zweite Singleauskopplung Revolver aus dem Best-of-Album ist eine Zusammenarbeit mit Lil Wayne.

2010er Jahre
Anfang 2010 war Madonna erneut das Gesicht einer neuen internationalen Modekampagne, diesmal fรผr Dolce & Gabbana, fรผr die sie sehr positive Kritiken erhielt. Am 22. Januar 2010 trat Madonna In New York beim Live-Telethon Hope for Haiti Now: A Global Benefit for Earthquake Relief auf und sang ihren Hit Like a Prayer. Die Spenden dieser Sendung kamen den Opfern des Erdbebens von Haiti zugute.

Am 26. Mรคrz 2010 erschien Madonnas drittes Livealbum Sticky & Sweet Tour als CD/DVD-Kombination. Zudem war Madonna im Sommer 2010 in einer weiteren Dolce & Gabbana Kampagne zu sehen.

Im Juli 2010 fรผhrte sie Regie bei dem Historiendrama W.E., fรผr das sie auch das Drehbuch geschrieben hatte. Der Film behandelt die kontroverse Affรคre zwischen dem britischen Kรถnig Eduard VIII. und der Bรผrgerlichen Wallis Simpson. Bei der Vorstellung erster Ausschnitte am 12. Februar 2011 in Berlin waren die Reaktionen der geladenen Branchenvertreter positiv. Madonnas Ziel war es, Verleihrechte fรผr den Film zu erringen. W.E. hatte seine offizielle Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig am 1. September 2011. Der Film und Madonnas Regie wurde grรถรŸtenteils positiv aufgenommen. Das im Film verwendete Lied Masterpiece wurde bei den Golden Globe Awards 2012 in der Kategorie โ€žBester Songโ€œ ausgezeichnet.

Im Mรคrz 2012 erschien ihr zwรถlftes Studioalbum MDNA. Dieses schaffte es bereits vor der Verรถffentlichung durch hohe Vorbestellungen in 50 Lรคndern auf Platz eins der iTunes-Charts, was einen neuen Rekord darstellte. Die erste Single des Albums, Give Me All Your Luvin’, wurde am 3. Februar 2012 verรถffentlicht und war Teil von Madonnas Performance wรคhrend des Super Bowls 2012 in Indianapolis. Mit Girl Gone Wild erschien noch vor der Verรถffentlichung von MDNA die zweite Single des Albums.

MDNA debรผtierte in den Vereinigten Staaten und GroรŸbritannien auf Platz eins der Charts, in Deutschland erreichte das Album Platz drei. Am 31. Mai 2012 startete die 88 Konzerte umfassende MDNA Tour in Tel Aviv, die Madonna neben einer umfangreichen Europa-Etappe auรŸerdem nach Nord- und Sรผdamerika fรผhrte. Die Kritiken zum Erรถffnungskonzert waren รผberwiegend positiv, jedoch wurde die zum Teil exzessive Gewaltdarstellung im ersten Akt der Show von einigen Medien kritisiert und auch in der ร–ffentlichkeit kontrovers diskutiert. Mit Einnahmen in Hรถhe von 305,2 Millionen US-Dollar (bei 2.212.505 verkauften Tickets) war es die erfolgreichste Tournee des Jahres 2012.

Madonna wurde am 20. Mai 2013 bei den Billboard Music Awards in Las Vegas mit drei Awards ausgezeichnet. Sie erhielt die Trophรคen fรผr die Kategorien โ€žKรผnstlerin des Jahres im Bereich Danceโ€œ, โ€žAlbum des Jahres im Bereich Danceโ€œ fรผr MDNA, sowie fรผr die MDNA Tour als โ€žerfolgreichste Tour des Jahres 2012โ€œ. Im September 2013 erschien unter dem Titel MDNA World Tour ein Live-Mitschnitt von der Tournee in Form eines Doppel-Albums, einer DVD und Blu-Ray. Ende September stellte Madonna ihr Projekt Art for Freedom vor, welches einen kontroversen Kurzfilm namens secretprojectrevolution beinhaltet, in dem Madonna fรผr Toleranz und Gleichstellung wirbt. Der Film wurde weltweit zum kostenfreien Download angeboten und erfuhr Premieren auf รผberdimensionalen StraรŸenleinwรคnden in diversen Metropolen der Welt. Das Forbes Magazine fรผhrte sie bei einem Einkommen von rund $125 Mio. im Zeitraum 2012/13 als bestbezahlte Kรผnstlerin im Showgeschรคft.

Am 26. Januar 2014 trat Madonna zusammen mit Mary Lambert und Queen Latifah bei der 56. Grammy Verleihung in Los Angeles auf. Sie waren Teil der โ€žSame Loveโ€œ-Performance von Macklemore & Ryan Lewis. Madonna sang zudem ihren Klassiker Open Your Heart. Die Performance warb um Akzeptanz fรผr homosexuelle Paare.

Anfang Dezember 2014 sorgten freizรผgige Bilder der 56-jรคhrigen Madonna im Magazin Interview fรผr einen weltweiten Skandal. AuรŸerdem tauchten zwei Wochen spรคter im Internet nach und nach insgesamt 13 Songs auf, die sich auf ihrem nรคchsten Album befinden sollten. Sie bezeichnete den Leak als โ€žkรผnstlerische Vergewaltigungโ€œ und erklรคrte, die Lieder seien unvollendete Demos und wรผrden so nicht auf einem Album enthalten sein. Als Reaktion verรถffentlichte sie am 20. Dezember sechs Songs, die sich unter den geleakten befanden, in ihrer fertigen Form auf iTunes und mehreren Streaming-Plattformen. Gleichzeitig wurde damit auch ihr kommendes Album zur Vorbestellung freigegeben. Im April 2015 machte Madonna erneut Schlagzeilen nachdem sie den Rapper Drake auf dem Coachella Festival kรผsste. Daraufhin wurde sie auf diversen Internetplattformen beschimpft.

In Deutschland erschien Madonnas dreizehntes Studioalbum Rebel Heart am 6. Mรคrz 2015, weltweit am 10. Mรคrz 2015. Das Album erhielt international positive Kritiken, landete in Deutschland auf Rang 1, verkaufte weltweit allerdings weniger Einheiten als sein Vorgรคnger. In den USA war Rebel Heart das erste Madonna-Album seit zehn Jahren, das nicht die Spitzenposition erreicht hat, obwohl es den Verkรคufen nach an der Spitze stand, jedoch durch Streaming-Berechnungen in den Hot 100 das Nachsehen hatte. Die ausgekoppelten Singles Living for Love, Ghosttown und Bitch I’m Madonna waren kommerziell nur in einigen Lรคndern erfolgreich. Living for Love und Ghosttown verpassten eine Platzierung in den amerikanischen Billboard Hot 100. Hingegen gelang mit Living for Love ein Nummer-eins-Hit in den US Dance Club Play Charts โ€“ Madonnas vierundvierzigster insgesamt. Am 9. September 2015 startete Madonna in Montreal ihre Rebel Heart Tour. Weltweit fanden 82 Konzerte statt. Dabei trat die Sรคngerin erstmals seit 23 Jahren wieder in Australien auf und gab auch ihre ersten Konzerte in Neuseeland, China, Taiwan, Thailand und den Philippinen. Die Tournee endete am 20. Mรคrz 2016 in Sydney und spielte 169,8 Millionen US-Dollar ein, mehr als 1 Million Tickets wurden verkauft. Im “Billboard”-Ranking liegt Madonna mit ihren 1,31 Milliarden US-Dollar Umsatz auf Platz eins der erfolgreichsten weiblichen Tournee-Acts aller Zeiten.

Bei den Billboard Music Awards am 22. Mai 2016 sang Madonna, als Hommage fรผr ihren langjรคhrigen Freund, den verstorbenen Sรคnger Prince, seinen Hit “Nothing Compares 2 U” und anschlieรŸend zusammen mit Soul-Legende Stevie Wonder, das ebenfalls von Prince geschriebene Lied, “Purple Rain”.

Phรคnomen Madonna
Wie kaum eine andere Kรผnstlerin prรคgte Madonna die Popkultur des 20. Jahrhunderts. Seit รผber 30 Jahren ist sie eine der meistfotografierten und meistdiskutierten Frauen der Welt.

Religion
Madonnas Eltern waren praktizierende Katholiken, in deren Haushalt der Katholizismus bestimmend war. Madonna sprach in zahlreichen Interviews รผber ihre Kindheit und ihre frรผhen Erfahrungen mit der rรถmisch-katholischen Kirche. Besonders ihre Mutter ist ihr als strengglรคubige Katholikin in Erinnerung geblieben. Madonna Louise Ciccone feierte 1965 ihre Erstkommunion und wurde zwei Jahre spรคter gefirmt. Bei ihrer Firmung nahm sie den Namen Veronica als Firmnamen an. Als Jugendliche brach Madonna allerdings mit ihrer ursprรผnglichen Religion und verbindet seither eine Art Hassliebe damit.

In ihrer kreativen Karriere als Sรคngerin hat Madonna allerdings sehr oft auf religiรถse und speziell katholische Symbole zurรผckgegriffen. Egal ob in Songtexten, in Musikvideos oder Bรผhnenshows, รผberall entdeckt der Zuseher religiรถse Symbole in Madonnas Schaffen. Das Album Like a Prayer widmete Madonna ihrer Mutter, โ€ždie ihr das Beten beibrachteโ€œ. Schon frรผh machte Madonna in ihrem Leben die Erfahrung des Todes und des Schmerzes, als ihre Mutter starb. Diese Erfahrungen und auch ihr schwieriges Verhรคltnis verarbeitete Madonna im Musikvideo Oh Father.

Gerne brachte Madonna auch Religion und Erotik zusammen, teilweise so offensiv, dass sich von kirchlicher Seite starker Protest regte. Mehrmals sprachen sich Kardinรคle fรผr Madonnas Exkommunikation aus.

Als Madonna mit ihrer Tochter Lourdes Maria schwanger war, wurden ihr von einer Freundin die Kabbala und das Kabbalah Centre in Los Angeles vorgestellt. Seit 1996 ist Madonna Studentin der Kabbala und spricht in Interviews hรคufig davon. Auch diese Einflรผsse verarbeitete sie kreativ in ihren Alben, etwa in Ray of Light und in American Life. Ihre Kinderbรผcher, die zwischen 2003 und 2005 erschienen sind, enthalten ebenfalls bekannte kabbalistische Botschaften. Madonna lรคsst die Einkรผnfte aus den Bรผchern der Kinderorganisation Spirituality for Kids zukommen, die mit dem Kabbala-Zentrum in Verbindung steht. Mehrmals war Madonna schon in Israel bei Kabbala-Treffen, unterstรผtzte das Kabbala-Zentrum finanziell und warb unter ihrem selbstgewรคhlten Namen โ€žEstherโ€œ neue Mitglieder.

Musikalische Entwicklung
Madonna spielt neben Keyboard und Schlagzeug auch Gitarre, was sie wรคhrend ihrer letzten Tourneen als festen Teil der Bรผhnenshows einbaute. Ihre โ€žperfekt produzierten Popsongsโ€œ, die sie meist in Zusammenarbeit mit renommierten Produzenten (Nile Rodgers, Stephen Bray, Patrick Leonard, William Orbit, Lenny Kravitz, Shep Pettibone, Mirwais u. a.) schreibt, spiegeln den Zeitgeist wider und dokumentieren auch ihre persรถnliche Weiterentwicklung. Deren Schwerpunkte liegen in ihrer Spiritualitรคt und ihrer โ€“ wenn auch schwierigen โ€“ Liebe zu ihrer elterlichen Familie, was sich in den sehr persรถnlichen Texten zeigt.

Die ersten Jahre und ihr erstes Album Madonna waren vom schwarzen Funk und der damit verwandten Discomusik beeinflusst. Danach folgten die Jahre des eingรคngigen und kommerziellen Pops wie auf den Alben Like a Virgin und True Blue. Im Jahr 1989 รผberraschte Madonna mit ihrem bis dato kรผnstlerisch wertvollsten Album Like a Prayer. Auf I’m Breathless, dem Soundtrack zum Film Dick Tracy, wagte sie sich erstmals in den Bereich des Jazz und sang eher schwierige Balladen von Stephen Sondheim. Gleichzeitig kehrte sie mit deutlich vom damals angesagten House-Sound geprรคgten Songs wie Express Yourself und Vogue zu ihren Wurzeln im Dance-Bereich zurรผck. In der ersten Hรคlfte der 1990er Jahre produzierte Madonna vor allem Black/Soul-Musik mit typischen Hip Hop- und R&B-Beats auf den Alben Erotica und Bedtime Stories. Auch Einflรผsse des in dieser Zeit in der Club-Szene sehr angesagten Trip Hops waren vielfach zu hรถren.

Im Herbst 1995 nahm Madonna drei Monate professionellen Gesangsunterricht in London, um die Musical-Songs von Evita perfekt singen zu kรถnnen. Andrew Lloyd Webber bestand darauf, dass der Soundtrack zu seiner Musicalverfilmung live mit Orchesterbegleitung aufgenommen wurde. Die Mรผhe lohnte sich, denn die von Madonna interpretierte Ballade You Must Love Me gewann den Oscar als bester Filmsong 1997.

Madonnas Wunsch, nun auch bei Kritikern als Musikerin respektiert zu werden, gipfelte 1998 in dem Album Ray of Light. Es wurde von William Orbit produziert und ist sehr von Spiritualitรคt und der โ€žSucht nach Selbsterkenntnisโ€œ geprรคgt, wie sie in Interviews versicherte. Musikalisch war das Album eine klare Abkehr vom R’n’B-Sound der vergangenen Jahre und bewegte sich stilistisch im Bereich zwischen Trance, Ambient und modernem House. Bei den Grammy Awards wurde das Album gefeiert โ€“ und auch kommerziell hatte Madonna ein Comeback geschafft: Die Singles Frozen, Ray of Light und The Power of Good-Bye standen hoch in den Hitparaden rund um den Globus.

Die Alben Music und American Life wurden mehrheitlich von dem franzรถsischen Undergroundmusiker Mirwais mitproduziert und basierten auf progressivem Electronica โ€“ elektronischen Beats und Tรถnen aus Synthesizern der Achtziger Jahre, kombiniert mit Gitarre und dominierendem Gesang. Madonnas Versuche, sich politisch gegen den US-amerikanischen Prรคsidenten zu positionieren, wirkten in den Vereinigten Staaten kontraproduktiv. Als โ€žunamerikanischโ€œ stigmatisiert, wurde Madonna von den republikanisch dominierten Radiosendern boykottiert. Dass sich die Singles in den Vereinigten Staaten gut verkauften, spiegelte sich in den dortigen Charts nicht wider, weil diese mehrheitlich auf dem Radioeinsatz basieren. Wegen des Radioboykotts sanken ihre Billboard-Platzierungen nach unten. Auch im Rest der Welt blieben Album und ausgekoppelte Singles weit hinter den Erwartungen zurรผck, obwohl viele Kritiker (Rolling Stone, Music Maker) Madonnas Talente als Komponistin betonten. Die grรถรŸten Erfolge dieser Zeit verzeichneten die Remixe der Singles, die Madonna in den Billboard Dance Charts fรผnf Nummer-eins-Hits bescherten โ€“ unter anderem der Remix von Stuart Price zu Hollywood. Nachdem Madonnas Versuche, sich als ernstzunehmende Kรผnstlerin zu etablieren, nicht von dem erhofften kommerziellen Erfolg gekrรถnt wurden, besann sie sich auf ihre Wurzeln und produzierte โ€“ gegen jeden Trend โ€“ in den Vereinigten Staaten ein elektronisches Dance-Album: Confessions on a Dance Floor. Nach dem groรŸen Erfolg der ersten Single Hung Up, die in รผber 40 Lรคndern an der Spitze der Charts stand, konnte auch das Album diesen Erfolg wiederholen. Gestรคrkt von aufwรคndiger Promotion wurde es zu einem ihrer grรถรŸten Erfolge.

Madonna schreibt ihre Lieder meist selbst, in Zusammenarbeit mit den angesehensten Produzenten der Musikszene. Dabei hat sie sehr genaue Vorstellungen, wie ein Lied oder das ganze Album klingen soll. Bei den meisten ihrer Songs ist Madonna fรผr die Liedtexte zustรคndig. So waren der Tod ihrer Mutter, ihre Familie, ihre Selbstreflexion, ihre Freude an Tanz, Party und Musik sowie Sexualitรคt Themen ihrer Songs.

Erstmals seit 1994 arbeitete Madonna fรผr die Aufnahmen zu ihrem Album Hard Candy wieder nur mit amerikanischen Produzenten wie Timbaland und Justin Timberlake. Die Musik auf dem Album ist deutlicher denn je dem aktuellen Zeitgeist angepasst und enthรคlt erneut eingรคngigen Pop mit starkem R&B- sowie Hip-Hop-Einfluss. Es ist offensichtlich, dass Madonna versucht, wieder stรคrker den amerikanischen Markt zu bedienen, da dort die Albenverkรคufe seit dem Jahr 2003 stark gelitten haben.

Alle Madonna-Platten der 1980er und 1990er Jahre entstanden in den Vereinigten Staaten; seit dem Jahr 2000 wurden Madonnas Alben in London aufgenommen, da die britische Hauptstadt zu ihrem Lebensmittelpunkt wurde.

Madonna und der Feminismus
Wรคhrend um 1990 Konservative in den Vereinigten Staaten die als sehr direkt empfundene Darstellung von Sexualitรคt als verantwortungslos ablehnten, wurde Madonna von sexpositiven Feministinnen der dritten Welle des Feminismus wie Camille Paglia als Avantgardistin gefeiert. Die Grรผnde fรผr ihre positive Kritik benennt Paglia im Auftreten von androgynen Menschen, Transsexuellen und Drag Queens in Madonnas Videos, die Darstellung von sadomasochistschem Sex und in Madonnas Bรผhnenpersona, die gleichermaรŸen selbstbestimmt, stark und sexy ist. Madonna stand fรผr ein neues Frauenbild: Sie hat Kontrolle รผber ihr Leben, รผber ihre Sexualitรคt, รผber ihren kรผnstlerischen Output und ist wirtschaftlich erfolgreich โ€“ โ€ža complex modern womanโ€œ. Paglia sah in Madonna die โ€žZukunft des Feminismusโ€œ. Madonnas Beitrag dazu sei weiterhin die Heilung der Frau von der Gespaltenheit in die Rollen als Heilige und Hure โ€“ mittels ihres Rollenspiels als Domina und Prostituierte. Vorbilder fรผr Madonnas gleichermaรŸen starke und sexy Bรผhnenpersona sind Deborah Harry, die Sรคngerin und Songwriterin der Band Blondie, wie auch Chrissie Hynde, die Gitarristin und Sรคngerin der Pretenders. Fรผr das Magazin Interview stand Madonna 2014 im Alter von 56 Jahren fรผr erotische Bilder und in Dessous wieder vor der Kamera.

Diskografie
Madonna (1983)
Like a Virgin (1984)
True Blue (1986)
Like a Prayer (1989)
Erotica (1992)
Bedtime Stories (1994)
Ray of Light (1998)
Music (2000)
American Life (2003)
Confessions on a Dance Floor (2005)
Hard Candy (2008)
MDNA (2012)
Rebel Heart (2015)

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