Martin Garrix (* 14. Mai 1996 in Amstelveen; eigentlich Martijn Garritsen) ist ein niederlรคndischer DJ und Musikproduzent, der im Jahre 2013 mit dem Lied Animals seinen internationalen Durchbruch hatte. Er ist nicht nur in den Bereichen des Electro- und Dutch House aktiv, sondern vertritt auch das Genre Progressive House. Er ist auรerdem unter seinem zweiten Kรผnstlernamen GRX bekannt.
Karriere
Kindheit
Martin Garrix lernte ab dem Alter von vier Jahren das Gitarrespielen. Als er acht Jahre alt war, fasste er den Entschluss, spรคter einmal DJ zu werden, nachdem er Tiรซsto bei den Olympischen Spielen in Athen gesehen hatte. Garrix machte seinen Abschluss an der Hermann Brood Academy, einer speziellen Schule fรผr Musikproduktion.
2012: Musikalische Anfรคnge
Um im Musikbusiness Fuร zu fassen, produzierte Martin Garrix einen Track als Ghost Producer. Wie er dem DJ Magazine 2013 verriet, wurde dieser Song, dessen Namen er nicht sagen darf, von Spinninโ Records verรถffentlicht und wurde ein groรer Erfolg. โSie fanden heraus, dass ich ihn gemacht habe, und luden mich in ihr Bรผro ein und ich spielte ihnen meine anderen Sachen vorโ, erzรคhlte Garrix in dem Interview. Daraufhin sei er bei Spinninโ Records unter Vertrag genommen worden. Zunรคchst folgte im September 2012 die Solo-Single Keygen. Gemeinsam mit Julian Jordan verรถffentlichte Garrix dann im November 2012 den Track BFAM. Im selben Jahr produzierte er auรerdem fรผr Christina Aguilera einen Remix des Liedes Your Body, der auf der Deluxe-Version ihres Albums Lotus verรถffentlicht wurde, sowie einen Remix fรผr Roy Gates' Titel Midnight Sun 2.0.
2013: Musikalischer Durchbruch, Animals & Wizard
Im Februar 2013 verรถffentlichte Martin Garrix zusammen mit Sidney Samson den Track Torrent, welcher auf dem Label Musical Freedom, einem Sublabel von Spinninโ Records, erschien. Im Mรคrz brachte Garrix dann gleich zwei Tracks heraus: Einen Remix des Songs Stellar von Daddyโs Groove, sowie eine Zusammenarbeit mit Jay Hardway mit dem Namen Error 404. Wenige Wochen bevor Martin Garrix' zweite Solo-Single Animals erschien, wurde noch ein Track, der in Zusammenarbeit mit TV Noise entstand und Just Some Loops heiรt, verรถffentlicht. Ende September erschien der Martin Garrix Remix von Project T, einem Track von Sander van Doorn, Dimitri Vegas und Like Mike.
Ein kommerzieller Erfolg gelang ihm mit seiner zweiten Soloverรถffentlichung Animals. Die Single erschien am 17. Juni 2013 und stieg bis auf Platz 3 der niederlรคndischen Charts. In Belgien und Groรbritannien erreichte sie Platz 1. Auch in anderen europรคischen Lรคndern konnte sich Animals als Hit etablieren. Es erreichte die Top 5 in der Schweiz, in Frankreich, in Deutschland, in รsterreich und in Schweden. Des Weiteren konnte das Lied eine Platzierung in den USA erlangen und wurde mit insgesamt sieben Platin und zwei goldenen Schallplatten ausgezeichnet.
Da einige Leute Martin Garrix vorwarfen, Animals nicht selbst produziert zu haben, sah dieser sich dazu veranlasst, in einem fast 70-minรผtigen Video zu zeigen, wie er den Track gemacht hat. In einem weiteren Video des Future Music Magazine, in dem der niederlรคndische DJ erklรคrt, wie er seine Hitsingle produziert hat, sieht man, dass er teilweise gecrackte Software benutzt, was ihm nochmal einiges an Kritik einbrachte. Laut Martin Garrix basiert die Melodie in Animals auf einem seiner alten Tracks, die er nie verรถffentlicht hat. Auรerdem sei der Titel von dem Lied What It Is des US-amerikanischen Rappers Busta Rhymes inspiriert. Zu Animals erschienen Remixe von Grum, Victor Niglio, Isaac, Oliver Heldens, Jay Ronk, DirtyS und Botnek.
Am 2. Dezember 2013 verรถffentlichte Martin Garrix zusammen mit Jay Hardway die Single Wizard. Bereits nach wenigen Stunden stand das Lied in den Top-10 zahlreicher iTunes-Charts, darunter Platz 4 in Deutschland und Nummer 7 in Groรbritannien. Auch in den offiziellen Single-Charts stieg der Track hoch ein, darunter waren Platz 6 in Belgien, Platz 4 in Schottland, Rang 7 in Groรbritannien sowie weitere Top-100 Positionen in รผber 15 Lรคndern. In Schweden erhielt das Duo eine Goldene Schallplatte. Das offizielle Musikvideo des Big-Room-Tracks wurde innerhalb eines Jahres รผber 120 Millionen mal aufgerufen. โSpinnin'โ gab bekannt, dass keine bisherige Verรถffentlichung so schnell auf Platz 1 der Beatport-Charts vorrรผckte wie Wizard. Remixe steuerten unter anderem Twoloud, Tchami, Mike Hawkins, Yellow Claw und Tom & Jame.
2014: Zusammenarbeit mit anderen Kรผnstlern, weitere Erfolge
Mit seiner Edit-Version des Bassjackers-Tracks Crackin stieg Martin Garrix in das neue Jahr ein. Mit seiner neuen Single Helicopter, die am 17. Februar 2014 zusammen mit Firebeatz erschien, konnte Martin Garrix zunรคchst nicht an seine Erfolge mit Animals und Wizard anknรผpfen. Die Single erreichte in den Niederlanden Platz 59 der Charts, in Frankreich Platz 98 und in Belgien Platz 33. In Deutschland, der Schweiz und รsterreich reichte es nicht fรผr eine Chartplatzierung.
Am 5. Mรคrz erschien eine neue Solo-Verรถffentlichung von Martin Garrix. Proxy wurde zum kostenlosen Download auf seiner Soundcloud-Seite angeboten. Garrix wollte damit seinen Fans fรผr die Unterstรผtzung 2013 danken. Ende Mรคrz trat er auf dem Ultra Music Festival 2014 in Miami auf. Dabei prรคsentierte er einige neue Songs, die im Laufe des Jahres verรถffentlicht werden sollen. Darunter befinden sich auch gemeinsame Werke mit Afrojack und Dillon Francis.
Am 21. April 2014 erschien Tremor, eine gemeinsame Single mit Dimitri Vegas & Like Mike. Nach wenigen Tagen erreichte sie Platz 1 der Beatport-Charts. Mit Gold Skies verรถffentlichten Sander van Doorn, Martin Garrix und DVBBS im Juni einen weiteren Track, der die Beatport-Charts eroberte.
In den ersten Monaten des Jahres 2014 wurde bekannt, dass neben Tiรซsto auch Martin Garrix in das Line-Up der Sendung โBBC Radio 1โs Residencyโ aufgenommen werden soll. Am 1. Mai absolvierte Garrix seine erste Sendung bei dem Sender BBC Radio 1. Bis zum 4. Dezember 2014 meldete er sich monatlich in seiner einstรผndigen Sendung mit โenergiegeladener Partymusik und den neuesten exklusiven Tracks aus dem Studioโ.
Nach Crackinโ erschien am 7. Juli 2014 eine weitere Edit-Version von Garrix, diesmal mit dem Track Backlash von DubVision. Ende Juli 2014 lud Garrix eine Preview des Titels Turn Up The Speakers, welcher in Zusammenarbeit mit Afrojack entstand, bei Soundcloud hoch. Das Erscheinungsdatum war der 25. August 2014. Fรผr wenige Tage erreichte die Single Platz 1 der Beatport-Top-Ten.
Mit einer ungewรถhnlichen PR-Aktion kรผndigten Martin Garrix und MOTi Mitte September ihren neuen Track Virus an. Auf dem Twitter-Account der beiden Kรผnstler wurden dazu Tweets verรถffentlicht, die darauf hindeuteten, dass die DJs und Produzenten gehackt worden sein kรถnnten. Auf der Webseite von Garrix flackerte jedoch ein Text im Code-Stil, der das Verรถffentlichungsdatum, den 13. Oktober, bekanntgab. Darรผber hinaus fรผhrte eine URL zu einem eine Stunde und 40 Minuten langen Video auf YouTube, das nur eine Zahlenfolge, geschrieben im Computer-Stil, zeigte. Im Oktober 2014 verpasste Garrix nur knapp den Einzug unter die DJ Mag Top 100 DJs Top 3 und landete auf Rang 4.
2015: Musikalische Neuausrichtung, Trennung von โSpinninโ Recordsโ
Nach dem stark durch Progressive House beeinflussten Lied Virus begann Martin Garrix zum Jahr 2015 sich neu zu prรคsentieren. Am 24. Januar 2015 spielte Danny Howard beim britischen Radiosender BBC Radio 1 die Premiere von Forbidden Voices, welches starke melodische Einflรผsse aufweist und nicht seinem vorher typischen Big-Room-Stil entsprach. Der Song wurde ab dem 7. Februar 2015 als Dank fรผr 10 Millionen Facebook-Likes zum kostenlosen Download angeboten. Zeitgleich erhielt Martin Garrix auรerdem ein neues Logo.
Anfang Mรคrz 2015 wurde eine Kollaboration mit dem US-amerikanischen Sรคnger Usher angekรผndigt. Das Release erfolgte am 17. Mรคrz 2015. Bereits Wochen vorher erschien ein Live-Mitschnitt von Donโt Look Down im Internet. Anfangs wurde vermutet, dass die Vocals vom schwedischen Popsรคnger John Martin stammen. Des Weiteren wurde der Musikstil bereits frรผh mit dem des Produzenten Kygo verglichen. Bereits eine Woche nach der Verรถffentlichung stand das Lied in der oberen Charthรคlfte zahlreicher Lรคnder, darunter in Deutschland, รsterreich und den Niederlanden. Das offizielle Musikvideo zeigte bereits nach 24 Stunden รผber eine Millionen Aufrufe.
Bei seinem Auftritt beim Ultra Music Festival in Miami Ende Mรคrz 2015 spielte Martin Garrix mehrere unverรถffentlichte neue Songs. Fรผr Aufsehen sorgten insbesondere ein von ihm produzierter Track im Future House Stil zusammen mit Sรคnger Justin Mylo, der im Internet unter dem Namen Bouncy Bob kursiert sowie der lang erwartete Song Rewind Repeat It, der bereits Mitte des Jahres 2014 in Zusammenarbeit mit dem britischen Singer-Songwriter Ed Sheeran angekรผndigt wurde und fรผr zahlreiche Gerรผchte verantwortlich war. Des Weiteren regte der Moment, bei den Garrix wรคhrend Tiรซstos Set live auf der Bรผhne erschien und sie gemeinsam ihre kommenden Single The Only Way Is Up spielten, Gesprรคchsstoff an. Die Performance des Liedes Don't Look Down, bei der der Sรคnger Usher live auf der Bรผhne erschien, brach einen Ultra-Music-Rekord, da es im Internet zuvor nie mehr Zuschauer bei einem Online-Stream gab.
Am Anfang April 2015 รคuรerte sich Garrix erstmals wieder zur lang erwarteten Zusammenarbeit mit David Guetta und gab bekannt, welcher Track seines Ultra-Music-Festival-Set es sei. Dabei handelte es sich um ein Stรผck, das im Gegensatz seiner vorherigen Progressive-House-Lieder wieder Merkmale des Big-Room- sowie auch des French-House aufwies. Ein Releasedate wurde nicht bekannt gegeben. Jedoch erschien am 4. Mai 2015 seine Zusammenarbeit mit Tiรซsto The Only Way is Up als Single. Sie fand bereits 2014 als Tonspur mit den Titeln Voices und Kindergarten ihren Weg im Internet. Das offizielle Musikvideo entsteht in Kooperation mit dem Unternehmen hinter der Limonade 7 Up und wird jeweils einen Auftritt der beiden DJs in einer Wรผste zeigen. Parallel wurde auch bekanntgegeben, dass 7 Up auch in Zukunft als Sponsor fรผr Garrix in Erscheinung treten wรผrde. Des Weiteren erschien auch eine Special Edition ihres Getrรคnks mit seinem Namen als โTropical Versionโ.
Vorher erschien jedoch am 21. Mai 2015 seine Kollaboration mit dem schwedischen DJ und Produzenten Avicii. Dabei handelt es sich um den Titel Waiting for Love bei dem fรคlschlicherweise lange Zeit ausgegangen wurde, dass die Vocals vom US-amerikanischen Singer-Songwriter John Legend stammen wรผrden. Obwohl Garrix, wie bei den Avicii-Singles รผblich, nicht erwรคhnt wurde machte sich der Titel als Collab seine Wege durch das Internet und wurde ein groรer Erfolg. Sie erreichten unter anderem Platz eins in Schweden sowie die Top-10 in Dรคnemark, รsterreich und seinem Heimatland, den Niederlanden.
Ende August 2015 verรถffentlichte Garrix seinen lang angekรผndigten Remix des Liedes Canโt Feel My Face des US-Rappers The Weeknd auf SoundCloud. Bereits vorab erschienen mehrere Mitschnitte seiner Live-Auftritte, bei denen er dieses Lied spielte. Zwar wurde sein Mix stark mit dem Stil des Produzenten MOTi verglichen, der Track wurde aber dennoch positiv aufgegriffen. Es erschien ebenfalls ein Remix-Video auf YouTube, in dem Szenen seines Sets beim EDC-Vegas zusammen mit Teilen des offiziellen Musikvideos zu sehen sind.
Am 27. August 2015 verkรผndete Garrix รผber Instagram, dass seine Zusammenarbeit mit seinem Management โMusicAllstars Managementโ sowie dem Label โSpinninโ Recordsโ beendet sei, er jedoch bereits an neuen Projekten arbeite. Garrix gab bekannt, dass er durch die 360ยฐ-Vertrรคge beinahe alle Rechte an seinen Liedern verloren hรคtte. Ein Versuch diese zurรผckzukaufen, wie es Steve Angello im Vorjahr bei โColumbiaโ tat, scheiterte. Des Weiteren waren die Vertrรคge ebenfalls schuld daran, dass Garrixโ Mitarbeit an Aviciis Erfolgstrack Waiting For Love nicht auf der Single erwรคhnt wurde. Laut seinem ausfรผhrlichen Instagram-Statement scheint sein US-amerikanischer Manager Scooter Braun nicht von der Trennung betroffen zu sein und auch seine PR-Agentur โThe Media Nannyโ wird nicht erwรคhnt. Neuigkeiten soll es vor allem im Rahmen des Amsterdam Dance Events geben. Einen Tag nach Garrixโ Statement รคuรerte sich Eelko van Kooten, Mitglied von โSpinninโ Recordsโ, zu der ganzen Sache. Er erklรคrte, dass sie auf Grund seines Erfolges in den letzten Monaten im engen Kontakt zu Martijn und seinem Team standen, um die aktuellen, immer noch bestehenden, Vertrรคge anzupassen. Des Weiteren wรคren sie bereit gewesen, Martijns Wunsch zu ermรถglichen und die aktuellen Vertrรคge zu seinen Gunsten neu zu verhandeln. Dabei bestรคtigten sie auch den Wechsel des Besitzes. Dennoch entschied sich Martijn die Zusammenarbeit unmittelbar einseitig zu beenden. Sie beschrieben die Begleitung Martijns von einem unbekannten, hรถchst talentierten Kรผnstler zu einem weltberรผhmten Star, als eine groรartige Erfahrung.
Ende 2015 bis 2016
Nach der Trennung von Spinninโ und der Unterzeichnung eines Vertrages mit dem Schweizer Unternehmen TAG Heuer erschien das Aftermovie des Ultra Music Festivals 2015, in dem er die Produktion Donโt Crack Under Pressure prรคsentierte, dessen Titel auf dem Motto von TAG Heuer basiert. Der Track kam sehr gut an und es entstanden schnell Gerรผchte, wann die Verรถffentlichung stattfinden wรผrde. Parallel kรผndigte der Niederlรคnder eine Reihe an Free-Tracks an, da diese wohl durch den Vertrag mit Spinninโ aufgrund seines kommerziellen Erfolges nur sehr selten gewilligt wurden. Jedoch erschien am 31. Oktober 2015 ohne jegliche Promotion-Kampagne das Lied Poison zum Free-Download. Premiert wurde das Lied nur zwei Wochen zuvor beim Amsterdam Dance Event 2015. Ebenfalls gab er auf Facebook eine Zusammenarbeit mit David Guetta und Afrojack sowie auf Snapchat eine neue Single mit Jay Hardway im Bereich des Big-Rooms bekannt.
Mitte Oktober 2015 landete Garrix bei den DJ Mag Top 100 DJs hinter Dimitri Vegas & Like Mike und Hardwell auf Platz drei.
Read more on Last.fm. User-contributed text is available under the Creative Commons By-SA License; additional terms may apply.